Warum wir nächstes Jahr nicht verstrahlen dürfen!

Warum wir nächstes Jahr nicht verstrahlen dürfen!

Auf den ersten Blick ein Grauen: Die Gasversorger haben ihre Kunden, also Sie, werter Leser, bundesweit um insgesamt 1,5 Milliarden Euro geschröpft, die wir zu viel zahlten! Sie haben schlicht vergessen, die gesunkenen Preise auf dem Gasmarkt an die Verbraucher weiter zu geben. Gut, das kann man verstehen, Gas ist eine heikle Sache, da kann jederzeit was in die Luft fliegen – die Arbeit mit Gas ist ein wenig wie Tangotanzen mit einem Selbstmordattentäter – das ist ein ziemlicher Stress, und da übersieht man schnell mal so irrelevante Kleinigkeiten wie gesunkene Preise.

Außerdem trügt der schöne Schein, denn die Gasversorger sind Teil der Energieversorger und denen geht es denkbar schlecht. Frank Mastiaux, der Chef von EnBW, sagte neulich in einem Interview, dass „die konventionelle Stromerzeugung kaum noch wirtschaftlich“ ist. Bitter. Billigstrom verdirbt das Geschäft, und bevor man jetzt antikapitalistischen Reflexen gehorcht und sich freut, dass unbewegliche, monopolistische Atomstromkonzerne in die Bredouille geraten, sei bemerkt, dass hier nach Karstadt, Quelle und VW schon wieder deutsche Traditionsunternehmen in die Klemme geraten, was Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichen Abschwung und schlechtgelaunte Ehepartner nach sich zieht. Insofern sollten die Gaskunden sich eigentlich freuen, dass sie wenigstens einen kleinen Teil des Energiesektors unterstützen.

Überhaupt muss man darüber nachdenken, ob es nicht lohnt, die Energieversorger in gemeinnützige Vereine umzuwandeln. Dann können Sie ihren Strom steuerlich absetzen! Flüchtlingen helfen ist schön und gut, aber was ist mit der Notlage direkt vor der eigenen Tür? Wenn der erste Energiemanager in der U-Bahn den „Strassenfeger“ oder die energiespezifische Obdachlosenzeitung „Kohle und anderer Rotz“ (kurz „Kotz“) anbietet, ist es zu spät. Ein Vorbild ist der milliardenschwere DFB, der ja auch ein eingetragener Verein ist, welcher jetzt um die Aberkennung der Gemeinnützigkeit fürchtet. Zu Unrecht, schließlich ist er „gemein“ (siehe gekauftes Sommermärchen) und „nützlich“ (jedenfalls für Funktionäre). Und das sind Stromkonzerne doch auf. Deshalb Kopf hoch! Portemonnaie raus! Spenden Sie noch heute für RuntergeWirtschaftete Energieversorger e.V. (RWE), ENergie-Bedepperte Wohlstandsentsorger e.V. (EnBW), Energetische Ordnungs-Neurotiker e.V. (Eon) und „Wat’n Fall e.V.“ (Vattenfall). Ihr Stromversorger garantiert Ihnen auch in einem fallenden Markt stabile Preise!