Author: Pia Ratajczak

Warum wir jetzt im Lockdown bleiben!

13.02.2022 Lockbuch des Lockdown. 15.45 Uhr Lockdown-Zeit. Gerade wieder ein Treffen des ZK, äh, Verzeihung, der Ministerpräsidenten-Konferenz, kurz MPK, gesehen. Der Lockdown wird wieder verlängert. Vorsichtshalber bis 7.3.2024. Vertreter der Wirtschaft kritisieren das – sind aber nur noch zwei. Der Rest der Vertreter sitzt vor der Wirtschaft – also vor der Kneipe – und bettelt.

Sah es vor einem Jahr noch nach Lockerung Anfang März 21 aus, war direkt nach Auftauchen von bayrischen Mutanten klar, dass das nichts werden würde. Ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, dass Mutanten ohne „h“ geschrieben wird, also nicht „Muh-Tanten“ – die Tanten, die wir früher nur „dumme Kühe“ nannten. Ilse Aigner hat also nix damit zu tun.

Im Nachhinein egal – der Lockdown quälte sich so lange durch den Sommer, dass die Leute die Schnauze voll hatten von allem mit „Lock“ drin. Sogar „Lock-erung“ wurde untersagt. Auch „Lock-en“ – verboten. Daher „Lock-down“ – runter mit den Locken. „Dauerwell from Hell“, der Karnevals-Schlager des Jahres 2022 fiel natürlich aus – genau wie der Karneval.

Langsam zeigen sich die Kehrseiten der langen Lockdown-Zeit. Viele Leute kriegen einen Schock, wenn sie Gesichter ohne Maske sehen. Teilweise Nervenzusammenbrüche, wenn Menschen sich aus Versehen unmaskiert im Spiegel sehen. Unverhüllte Gesichter gelten als Erregung öffentlichen Ärgernisses – Menschen heiraten, ohne je die Nase der Partner*in gesehen zu haben. Allerdings gibt es ein 14tägiges Rückgaberecht. In Filmen, die vor 2021 gedreht wurden, werden die Gesichter südlich der Augen verpixelt, um nicht als Pornografie zu gelten.

Die Regierung gibt weiter Durchhalteparolen aus: „Wer zuletzt lockt, lockt am besten!“ „Wäre doch gelockt“ und „Locken stärkt Körper und Seele“. Die Bundestagswahl wurde abgesagt, da Netflix schon vorher die Weltherrschaft übernommen hatte, was aber nicht auffiel, da alle auf die neue Staffel von „Immer für dich da“ warteten.

Wache auf. War nur ein Traum. Oder etwa nicht?

Warum wir jetzt so viele Freunde haben!

Gute Nachricht: Corona ist nicht nur ein Konjunkturprogramm für Amazon und Google – sondern auch für die Schwarzarbeit. Diese hat im Lockdown mal locker um etwa 10 Prozent zugenommen. Wenn das so weiter geht, muss sich demnächst ein Virus vor Gericht wegen „Beihilfe zur Steuerhinterziehung“ verantworten.

Nun ist Schwarzarbeit ja nicht wirklich ein „Kavaliersdelikt“ – wobei man natürlich an dieser Stelle mal die Frage stellen muss, was für Delikte Kavaliere überhaupt noch begehen dürfen, seit illegale Autorennen, Vergewaltigung und Ehrenmorde aus dem Katalog geflogen sind? Das Leben als Kavalier ist nämlich bei weitem nicht mehr so lustig wie noch vor 50 Jahren. Aber das darf man ja dieser Tage auch nicht mehr sagen, da gibt es gleich wieder den „Gender-Maulkorb“… Durch Schwarzarbeit entgehen dem Staat (und damit uns allen) Einnahmen, gegen die industrielle Steuervermeidung wie ein Kavaliersdelikt wirkt. Ach richtig, „Steueroptimierung multinationaler Großkonzerne“ – das gilt natürlich auch weiterhin als „Kavaliersdelikt“!

In Österreich heißt Schwarzarbeit übrigens „Pfusch“. Andererseits heißt „schlampige Plaudertasche“ in Österreich ja auch „Verfassungsschützer“…! In Deutschland, wo es korrekter zugeht, heben wir uns den Begriff „Pfusch“ für die Impfstrategie der Bundesregierung auf!

Die Situation ist drastisch: Menschen mit überlangen Haaren sind nicht notwendigerweise Hippies – vielleicht haben sie einfach nur Streit mit allen Friseur-Freunden… Denn viele sagen: Das ist keine Schwarzarbeit, sondern eine kleine, freundschaftliche Gefälligkeit. Seit Corona wird unser Freundeskreis unglaublich groß: Auf einmal zählt sogar die Oberschicht Friseure und Prostituierte zu ihren guten Freunden. Da erhält der Begriff „Intim-Freundin“ eine starke, wirtschaftliche Relevanz.

Leider geht bei so viel Freundschaft gerne mal die Hygiene flöten. Wo in Bordellen, Friseursalons und Restaurants Hygienekonzepte gelten, werden die in Privatwohnungen gern mal so locker gehandhabt wie die Menschenrechte in Russland. Denn leider gilt immer noch: mehr Freunde – mehr Corona. Mehr Corona – mehr Lockdown…

Warum wir mehr trinken müssen!

Die Leber wächst mit ihren Aufgaben, heißt es gern. Damit ist vorerst Schluss. Denn die Deutschen trinken Corona-bedingt weniger Bier. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr einen Rückgang von über fünf Prozent. Oder in Zahlen ausgedrückt: gut 500 Millionen Liter Bier weniger als 2019. Oder in Leber gemessen: rund 1500 Leberzirrhosen Verlust. Viele Trinker leiden mittlerweile unter einer Schrumpfleber!

Diese Entwicklung ist brandgefährlich: Karneval weg. Party weg. Bier weg – Wenn jetzt auch noch der Porno-Kanal ausfällt, versinkt das Land in nationaler Depression. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur den Bestand der Brauereien, sondern auch der Deutschen: Wenn immer mehr Frauen sich den Partner nicht mehr schöntrinken können, sinkt die Geburtenrate noch stärker als normal!

Nun ist die Meldung „Die Deutschen saufen zu wenig“ schon ein wenig skurril. Könnte man sich eine Schlagzeile vorstellen: Die Deutschen kiffen zu wenig!? Oder: Die Deutschen nehmen zu wenig Crystal Meth – tschechische Grenze kurz vor dem Bankrott!?

Die rückgängige Anzahl der Bier-Trinker kann noch weitere dramatische Auswirkungen haben: Die Deutschen bleiben länger gesund, die Rentenzahlungen erhöhen sich, der Staat geht bankrott. Die Brauereien schlagen also zu Recht Alarm. Jetzt hilft nur noch ein Rettungsschirm: Freibier für alle! Das käme in der Bevölkerung auch wesentlich besser an als „Geld für Banken“ wie beim letzten Mal.

Andererseits könnte eine der Bierflaute folgende Verknappung auch positive Preisauswirkungen haben. Seltener Whiskey zum Beispiel gilt mittlerweile als heißer Anlagetipp mit jährlichen Renditen von 10 bis 20 Prozent. Man muss sich allerdings davor hüten, von der Investition so betrunken zu werden, dass man aus Versehen die Flasche „Macallan 1926“ für „harte Zeiten“ trinkt – mit einem Marktwert von 1,7 Millionen Euro…

Warum Schokolade nicht mehr Schokolade heißt!

Dass „Zigeunerschnitzel“ nicht mehr so heißen darf, ist mittlerweile auch dem WDR klar. Der „Mohrenkopf“ hat schon länger ausgesorgt, genau wie sein süffisanter Diskriminierungsvetter, der „Schaumkuss mit afro-amerikanischem Migrationshintergrund“.

Neu ist allerdings, dass auch Ritter Sport Schokolade nicht mehr „Schokolade“ heißen darf – das hat aber ausnahmsweise nichts mit Diskriminierung zu tun. Die neue Schokolade „Cacao y nada“ (Kakao und sonst nichts) enthält nämlich keinen Zucker, sondern nur natürlichen Saft aus der Kakao-Frucht. Sie ist also gesund – und so etwas sieht das deutsche Lebensmittelrecht nicht vor! Jedenfalls nicht für Schokolade. Unklar ist, wie die Tafel jetzt bezeichnet werden darf – „Markt-Gift“? „Ruinöser Wettbewerbsverzerrer?“ oder „Süßigkeit ohne Vergiftungs-Hintergrund“?

Leider legt das deutsche Lebensmittelrecht nicht die gleiche Sorgfalt an den Tag, wo es um Lebensmittel geht, die Zucker enthalten, obwohl er da eigentlich nichts verloren hat – die sogenannten „versteckten Zucker“. Etwa in Instant-Tee (20 Gramm Teepulver enthalten 18 Gramm Zucker) – sollte der nicht ehrlicherweise „Instant-Zahn-Weh“ heißen?

Und was ist mit anderen Lebensmitteln? Darf etwa alkoholfreies Bier weiterhin „Bier“ heißen? Oder nur noch „Gerstensaft ohne Wumms“. Was ist mit Coca-Cola, die ja bekanntlich und zum Leidwesen vieler Werbe-Agenturen-Inhaber überhaupt kein Kokain enthält? Muss die nicht eigentlich „Bätsch-nix-Koka-Cola“ heißen?

Welche Auswirkungen hat das auf andere Lebensbereiche? Darf eine gesunde Beziehung ohne Zoff demnächst auch nicht mehr „Ehe“ heißen – sondern „Scheidungsanwalts-Vernichtungsbombe“. Wie sieht es in der Politik aus? Aus der „Corona-Impfstrategie“ müsste korrekterweise das Wort „Strategie“ entfernt werden müssen – sie hieße dann nur noch „Corona-Impf-Pannen-Chaos“. Aber da ist das deutsche Lebensmittelrecht auf einmal nicht mehr zuständig.

Warum wir alle etwas „Blackrock“ sind!

Groß war die Begeisterung, als Larry Finck, Gründer und CEO des weltgrößten Vermögensverwalters „Blackrock“ vor etwa einem Jahr vollmundig eine grüne Trendwende ankündigte: Larry und Greta Thunberg wurden als „Dreamteam der Klimarettung“ zum „heißesten Ding“ – seit Prince Charles und Camilla die Biohöfe unsicher machten.

Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass Blackrock in Sachen Klima ein wenig unter dem „Friedrich-Merz-wird-Wirtschaftsminister“-Syndrom leidet… Zwar verkündete der Konzern, keine Aktien mehr von Firmen zu kaufen, die mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes mit der Förderung von Kohle machten – investierte aber fröhlich weiter in Kohle-Kraftwerke oder Ölkonzerne. Das ist wie ein Zuhälter, der verkündet, alle seine Bordelle zu schließen – nur um sich ganz dem Straßenstrich zu widmen…

„Greenwashing“ („Grün-Vortäuschen“) werfen daher Umweltaktivisten dem Investmentgiganten vor, der überdies mit seiner Finanz-Analyse-Software „Aladdin“ sogar die Softwaregiganten Google und Facebook wie Laien der Geldbeschaffung aussehen lässt. Denn über „Aladdin“ berät Blackrock Regierungen und Zentralbanken, welche dann finanzielle Entscheidungen treffen, die wiederum Blackrock nutzen. Diese Fehlanreize wirken auf Märkte in etwa so stimulierend wie das Gift einer Königskobra auf den Stoffwechsel einer Ratte!

Aber was ist schon ein Fehlanreiz unter Freunden? Es geht vielmehr um Blickwinkel – die vielen Rüstungskonzerne, in die Blackrock investiert hat, sind letztlich auch klimafreundlich. Natürlich! Wer heizt denn die Klimakatastrophe an? Zu viele Menschen. Rüstungskonzerne unternehmen etwas gegen zu viele Menschen und sparen auf diese Weise CO2 ein…

Nun ist Blackrock jedoch nicht für alles verantwortlich. Solange wir einen sparsamen Diesel in einen Tesla-SUV eintauschen und zwecks Heizölsparen in die Karibik fliegen, hilft auch der Erwerb eines grünen Umweltfonds nur bedingt weiter. Solange ist der Larry Finck in uns aktiver als die Greta Thunberg.

Warum Mogelpackungen uns glücklich machen!

Das „Früchte-Müsli“ von Seitenbacher ist „Mogelpackung des Jahres“. Aber nur, weil „Jens Spahns Impfstrategie“ nicht zur Wahl stand! Das Müsli von „Seitenbacher“ erhält die unbegehrte Auszeichnung der Verbraucherschützer, weil es ein Müsli mit fast identischen Zutaten zu einem Seitenbacher „Vollkorn-Früchte-Müsli“ auf den Markt brachte, die Menge von 1000 auf 750 Gramm reduzierte und zeitgleich den Preis erhöhte.

Die Kapriolen des Kapitalismus sind immer wieder sehr beeindruckend! Natürlich stellt sich die Frage, ob ein Müsli wirklich als „Mogelpackung des Jahres“ taugt? Besonders, da das letzte Jahr jede Menge Mogelpackungen zu bieten hatte, auch wenn man Donald Trump und Bitcoin mal außen vor lässt. Die größte Mogelpackung des Jahres 2020 war ohne Zweifel Wirecard – flankiert von Ex-Wirtschaftsminister und Wirecard-Lobbyist Theo von und zu Guttenberg, der ungerührt den Untersuchungsausschuss anlog. Wobei man Guttenberg, der ja auch eine ausgewiesene Mogelpackung ist, zugutehalten muss: Er blieb sich beim Flunkern seit seiner Doktorarbeit treu – und auch seinem Arbeitgeber Wirecard, bei dem schon ein einziger wahrer Satz als Kündigungsgrund galt.

Gemogelt wird jedoch nicht nur in der Wirtschaft. Auch die Politik leistet sich abseits von Wahlversprechen jede Menge Mogelpackungen, die sie dann groß mündig „November“- oder „Dezemberhilfen“ nennt – welche aber bis Ende Januar noch nicht ausgezahlt sind. Ein Bürger, der eine ähnliche Schludrigkeit bei der Tilgung seiner Bank-Schulden an den Tag legte, landete mit ziemlicher Sicherheit im lebenslangen Schufa-Kerker!

Das sieht beim „Früchte-Müsli“ etwas anders aus. Denn was hätte der Müsli-Produzent auch anders machen können? Immerhin kommt er aus Baden-Württemberg – wer dort nicht auf lukrative Sparsamkeit achtet, dem wird doch die schwäbische Staatsbürgerschaft entzogen!

Warum Geld doch nicht unglücklich macht!

Bislang galt: Ab einem Jahreseinkommen von etwa 60.000 Euro führt weiteres Geld nicht zu mehr Glück. Dann helfen nur noch Drogen, Sexpartys mit Pornostars sowie nach dem Entzug eine vegane Ernährungsumstellung samt Eröffnung eines Yoga-Studios. Einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie zufolge stimmt das jedoch nicht: Sehr viel Geld macht eben doch sehr viel glücklicher.

Das ist vermutlich der Grund, weshalb es im Grunewald keine illegalen Autorennen gibt – die Ferraris demonstrieren einfach rasende Ekstase! Rasende Ekstase – oder wie es bei Hertha BSC heißt: Vermeidung des Relegations-Spiels! Viele männliche Millionäre sind so ekstatisch, dass sie allein beim Anblick ihres Kontoauszugs einen bislang nur bei Frauen gemessenen „multiplen Orgasmus“ kriegen! Andere haben es da einfacher: Die SPD kriegt den bereits beim Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde!

Dass Geld und Glück ein gut proportioniertes, profitables Verhältnis haben, dürfte jedem Model klar sein, das mit seinen guten Proportionen profitable Verhältnisse herstellt! Meist verhält es sich aber so, dass erst nach dem Verhältnis wirklich profitable Verhältnisse entstehen. Vorausgesetzt, man verhält sich richtig und verleiht dem Verhältnis einen verhältnismäßig legalen Rahmen…

Nun macht aber auch viel Geld nicht immer glücklich: Pablo Escobar, einst siebtreichster Mensch der Welt, importierte vor Jahren vier Nilpferde auf sein Anwesen. Wie einsam muss man sich fühlen, wenn man die Gesellschaft von Nilpferden sucht? Diese Nilpferde sind klarer Gegenbeweis der „viel-Geld-viel-Glück-These“: Trotz ihrer Besitzlosigkeit fühlen sie sich pudelwohl („pudeln“ – heißt so viel wie „im Wasser plantschen“, daher hat auch der Hund seinen Namen!) und vermehren sich so prächtig, dass sie die Fauna Kolumbien stärker bedrohen als Drogenboss Escobar – der wurde nämlich 1993 erschossen…

Warum wir jetzt immer coronesker werden!

Dass der Karneval ausfällt, ist natürlich eine miese Lüge. Er ist in vollem Gang – das Maskenfest heißt Corona! Über die Maßnahmen-Verschärfung dazu wird beraten wie über einen vietnamesischen Nudelteller: Scharf, extra-scharf oder mit Feuerlöscher als Beilage?

2021 wird so als das Jahr in die Geschichte eingehen, in der eine Heirat ein Akt der Rebellion sein kann. Oder ein Akt der Dummheit – aber das galt vorher schließlich auch schon… In NRW wurde gar eine „Gruppe Männer ohne Mindestabstand“ ausgehoben, unter denen sich mindestens ein Friseur befand – was vor einem Jahr noch als Betriebsversammlung eines Schwulen-Portals oder als Vorstands-Sitzung gegolten hätte, ist heute ein subversiver Akt von Menschen, denen die Frisur wichtiger ist als der Tod.

Derweil treten erneut unbekannte Viren-Mutationen in Brasilien und Garmisch-Patenkirchen auf. Wobei man in Garmisch dementiert, dass es sich bei der Virus-Mutation um den thailändischen König Rama X handelt, welcher vermutlich insgeheim davon träumt, sein Land von Schloss Neuschwanstein aus zu regieren. Genauso wenig, wie die aus Großbritannien stammende, verheerende Mutation B 1.1.7 es mit den Verheerungen aufnehmen kann, die Boris Johnson anrichtet.

Aber es gibt ja eine Lösung, und die heißt: Home-Office. Problem daran: Die Ausstattung vieler Home-Offices würde noch mit der Umstellung auf Windows 95 ein Update erfahren! Was das Home-Office in ein „Home Off is“ verwandelt – Zuhause ist abgeschaltet. Ein Zustand, den viele kommunale Behörden schon seit Jahren auch aus dem Büro kennen.

Immer wieder gern diskutiert wird die nächtliche Ausgangssperre, wie sie in Bayern bereits gilt. Wobei „Ausgangssperre“ ein großes Wort ist – bereits mit Ladenschluss um 18 Uhr gibt es in den meisten Gegenden Bayerns nix mehr, weswegen man das Haus verlassen will…

Willkommen im Narrenland Corona!

Warum jetzt die Bartsteuer kommt!

Ab dem kommenden Montag erteilt „Markus-ich-kann-Kanzler-Söder“, im Nebenberuf König von Bayern, dem Freistaat ein FFP2-Maskengebot. In 2000 Jahren wird man in religiösen Schriften lesen können: „Es begab sich aber zu einer Zeit, da Markus Söder für ganz Bayern ein FFP2-Maskengebot erließ, auf dass alles Volk sich schützen ließe vor dem COVID, ein jeder in seiner Apotheke…“

Abgesehen davon, dass hier aufgrund des hohen FFP2-Masken-Preises die Corona-Prävention zum Reichen-Hobby wird, gibt es ein weiteres, sehr viel gravierenderes Problem: Bartträger! Die schon vor Jahren von Gesundheitsminister Spahn als affige „Hipster“ Verunglimpften sind heute gefährlicher denn je. Denn Bartträger können keine Masken tragen. Nicht, weil sie dazu nicht in der Lage wären – wer seinen Capuccino fehlerfrei auf Englisch in Schwabing oder Prenzlberg bestellen kann, obwohl er es auch auf Bayrisch oder Schwäbisch könnte, ist durchaus in der Lage, das banale Aufsetzen einer FFP2-Maske zu meistern. Allein – es nutzt nichts. Denn ein Vollbart verhindert das Aus- oder Eintreten von Aerosolen trotz Maske genauso wenig wie ein Manuel Neuer einen Elfer des „Holstein-Kiel“.

Die Gefahr, die Bartträger für die Ausbreitung von Corona leisten, wird systematisch unterschätzt. Wenn es um Bärte und Corona geht, gibt es also nur eine Lösung: der Bart muss ab! Wo es bei schalen Witzen gern mal heißt: Der hat ja wohl „so nen Bart“, kann man das Eins zu Eins auf die COVID19-Verbreitung übertragen. Nicht nur rutscht die Maske dem Bartträger häufig an Positionen, die verdächtig an ein „Zehntel-Kondom“ erinnern – sie schützt auch genauso effektiv wie Letzteres.

Im russischen Zarenreich gab es im 18. Jahrhundert eine Bartsteuer, die den Russen das Tragen eines Bartes verleiden sollte, weil es erstens unmodern war und zweitens idiotisch aussah. An dieser Gemengelage hat sich bis heute nichts geändert, außer dass ein glattrasierter Deutscher, der einen Capuccino auf Englisch bestellt, noch bekloppter wirkt als ein Bärtiger. Andererseits sitzt die FFP2-Maske des Glattrasierten einfach besser.

Wenn wir Corona wirklich zurückdrängen wollen, kommen wir an der Bartdiskussion nicht vorbei. Auch wenn Bartträger gern sagen: „Wikinger, Weihnachtsmann, Wagner – muss ich mehr sagen?“ Worauf man getrost erwidern kann: „Alle tot – muss ich mehr sagen?“

PS: Der Autor dieser Zeilen rasierte sich vor einiger Zeit den Bart ab – aus Gründen, die absolut nichts mit Corona zu tun hatten.

Was uns 2021 weiter erwartet!

Das Gute war ja: im vergangenen Jahr konnte man pandemiebedingt einen Banküberfall völlig ohne Waffen und unmaskiert mit den Worten durchführen: „Alle auf den Boden – oder ich huste euch was!“ Das wird 2021 wieder anders – trotz des schwierigen Impfstarts. Eine der Ursachen dafür wird Mitte Februar offensichtlich werden, als ein Obdachloser versucht, für etwa 10.000 Impfdosen ein Dosenpfand zu kassieren. Er fand sie eigenen Aussagen zufolge in einem Container vorm Gesundheitsministeriums in einem Karton mit der Aufschrift „Osterüberraschung für Koalitionspartner“.

Im März beginnt dann das Superwahljahr mit den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Man sollte sich vom Namen nicht täuschen lassen – mit dem Wählen ist es wie bei Hertha BSC: Es wurde wieder mal vergessen, im Ausland gutes Personal einzukaufen. Wobei das natürlich beim Fußball leichter ist als in der Politik. Die Grünen gewinnen in Baden-Württemberg, nachdem sie glaubhaft machen, auf das ganze „Umwelt-Gedöns“ in Zukunft zu verzichten. Rheinland-Pfalz geht an die SPD, die das Gleiche mit dem „Sozialen“ macht. Die CDU tritt ohnehin ohne das „christlich“ an, während die Liberalen das Liberale ja schon länger in „lieber-al-le anderen“ umgewandelt hatten.

Kurz darauf wird Markus Söder Kanzlerkandidat der Union, unterzieht sich aber, um ein Signal an die LGBTQ-Community zu senden, einer Geschlechtsumwandlung. Als „Markisa Söder“ wird er zweite deutsche Kanzlerin mit dem Slogan: „Deutschland braucht keinen Rettungsschirm – sondern eine Markise!“

Als am 27. September die Ära Merkel endet, wird „die Raute“ zum offiziellen Post-Corona-Gruß. Ein Versuch der Marke „Aral“, Merkel als Werbeträgerin für ihre Tankstellen zu gewinnen mit dem Slogan „Pack die Raute in den Tank!“ scheitert jedoch.

Als im Herbst die Maskenpflicht abgeschafft wird, beginnen einige „Querdenker“ erstmals, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen – um das Vermummungsverbot zu kritisieren und damit das „Gruppen-Feeling“ nicht verlorengeht. Das jedoch geht fast unter in der allgemeinen Euphorie – genau wie der Klimaschutz…