Warum Berliner Luft reich macht!
Kennen Sie den: „Was können Sie denn so?“ fragt die Personalabteilung den Bewerber. „Nix“. „Tut uns leid, in der Chefetage sind bereits alle Positionen besetzt…“ Fern sei mir, solche Klischees auf die Chefetagen der städtischen Betriebe anzuwenden, denn zumindest eine Kunst wird dort gut beherrscht: die der Gehaltsverhandlung! Während die Gewinne der Berliner Beteiligungsgesellschaften 2019 im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Drittel sanken, stiegen die Chef-Gehälter auf Rekordniveau.
In der sogenannten „freien“ Wirtschaft redet man sich in solchen Fällen mit „die Manager tragen schließlich auch das Risiko“ raus – eine These, die meistens soviel Wahrheitsgehalt hat wie ein Tweet von Donald Trump (diesen Vergleich wird man nicht mehr allzu lange ziehen können, in ein paar Monaten ist der Mann vergessen und all die schönen Allegorien mit ihm; wenn man mich fragt, was ich an Trump vermissen werde, dann das…). Für landeseigene Firmen gilt das schon mal überhaupt nicht – sie sind meistens Monopol-Betriebe und sollen öffentliche Versorgung sichern. Das Risiko ist in etwa so hoch wie das eines Schiffbruchs in der Badewanne. Oder wie das einer Steuerzahlung von Donald Trump… (Sie merken: ich werde es solange wie möglich melken!).
Während die Umsätze der landeseigenen Firmen nur um 2,9 Prozent zulegten und die Löhne der Berliner 2019 um 3,9 Prozent, stiegen die Gehälter der landeseigenen Chefetagen um sagenhafte 7,5 Prozent! Vielleicht hat es etwas mit Physik zu tun – oben ist die Luft bekanntlich dünner, da gibt es dann natürlich auch weniger Widerstand… Und die „Berliner Luft“ besonders über dem „Willy-ohne-Brand(t)-Schutz“-„Fluch-Hafen“ ist ja fast schon Weltkulturerbe – sie muss so dünn gewesen sein, dass eine ganze Reihe minderbegabter Bau-Ausführender jede Menge erben konnten. Wenn nicht Welt-Kultur dann zumindest Geld…
Oder aber es gilt in landeseigenen Betrieben das Prinzip: Bezahlt wird nach Leistung – aber davon können viele Chefs einfach nicht leben!