Warum wir alle etwas „Blackrock“ sind!
Groß war die Begeisterung, als Larry Finck, Gründer und CEO des weltgrößten Vermögensverwalters „Blackrock“ vor etwa einem Jahr vollmundig eine grüne Trendwende ankündigte: Larry und Greta Thunberg wurden als „Dreamteam der Klimarettung“ zum „heißesten Ding“ – seit Prince Charles und Camilla die Biohöfe unsicher machten.
Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass Blackrock in Sachen Klima ein wenig unter dem „Friedrich-Merz-wird-Wirtschaftsminister“-Syndrom leidet… Zwar verkündete der Konzern, keine Aktien mehr von Firmen zu kaufen, die mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes mit der Förderung von Kohle machten – investierte aber fröhlich weiter in Kohle-Kraftwerke oder Ölkonzerne. Das ist wie ein Zuhälter, der verkündet, alle seine Bordelle zu schließen – nur um sich ganz dem Straßenstrich zu widmen…
„Greenwashing“ („Grün-Vortäuschen“) werfen daher Umweltaktivisten dem Investmentgiganten vor, der überdies mit seiner Finanz-Analyse-Software „Aladdin“ sogar die Softwaregiganten Google und Facebook wie Laien der Geldbeschaffung aussehen lässt. Denn über „Aladdin“ berät Blackrock Regierungen und Zentralbanken, welche dann finanzielle Entscheidungen treffen, die wiederum Blackrock nutzen. Diese Fehlanreize wirken auf Märkte in etwa so stimulierend wie das Gift einer Königskobra auf den Stoffwechsel einer Ratte!
Aber was ist schon ein Fehlanreiz unter Freunden? Es geht vielmehr um Blickwinkel – die vielen Rüstungskonzerne, in die Blackrock investiert hat, sind letztlich auch klimafreundlich. Natürlich! Wer heizt denn die Klimakatastrophe an? Zu viele Menschen. Rüstungskonzerne unternehmen etwas gegen zu viele Menschen und sparen auf diese Weise CO2 ein…
Nun ist Blackrock jedoch nicht für alles verantwortlich. Solange wir einen sparsamen Diesel in einen Tesla-SUV eintauschen und zwecks Heizölsparen in die Karibik fliegen, hilft auch der Erwerb eines grünen Umweltfonds nur bedingt weiter. Solange ist der Larry Finck in uns aktiver als die Greta Thunberg.