Wann Trump ein Friedensengel wird!
Donald Trump und Kim Jong Un haben eine sensationelle Erklärung unterzeichnet. Drinnen stand: Nichts! Das aber in sehr ausführlicher Form. Trotzdem muss man Trump zugutehalten. Er hat in Bezug auf Nordkorea mehr geschafft als die Präsidenten vor ihm. Wenn man jetzt mal das lästige Detail beiseitelässt, dass Kim unter etwa Obama noch keine so leistungsfähigen Atomwaffen hatte – das Signal an den Iran ist klar: Legt euch Atomwaffen zu und wir sind beste Freunde!
Generell fällt auf, dass Donald Trump mit Diktatoren viel besser zurechtkommt als mit Demokraten. Das Treffen mit Kim war so gesehen eher eine Fortbildung für Donald – wie hält man sein Volk mucksmäuschenstill und schafft sich unliebsame Gegner vom Hals? Wie fühlt man sich, wenn man den eigenen Onkel den Hunden zum Fraß vorwirft – und meint Kim, dass das auch im Falle von Sonderermittler Mueller oder Stormy Daniels ein echter Spaß wäre? Die vielleicht wichtigste Frage des Treffens wurde gar nicht laut kommuniziert: Die geheime Verabredung, endlich eine „Anonyme Selbsthilfegruppe für Autokraten mit Bekloppter Frisur“ (ASABF) ins Leben zu rufen.
Transatlantisch befindet sich Trump im Gegensatz zum Fernen Osten mitten im Krieg. Im Handelskrieg nämlich. Wenn Angela Merkel endlich mit Trump auf Augenhöhe verhandeln will, kann sie nur eins tun: Sich zur Diktatorin Deutschlands ausrufen. Die „Angelatorin“, wie sie dann heißt, wird Trump einen ersten vertrauensbildenden Maßnahmenkatalog ihres Schaffens präsentieren: Italien und Griechenland werden deutsche Bundesländer, was die Eurokrise auf einen Schlag löst, die Klimakatastrophe wird als „chinesische Erfindung“ abgetan und Horst Seehofer den Hunden zum Fraß vorgeworfen (faktisch wird der Boulevard-Presse ein Bild vom Horst im Puff zugespielt – die deutsche Variante des Zum-Fraß-Vorwerfens). Dann wird Trump auch über die deutsche Kanzlerin wie über Kim sagen: „Ich vertraue ihr“.