Warum die Anarchisten in Panama sitzen!
„Oh, wie schön ist Panama!“ Die Menschen dort zählen laut Gallup-Umfrage zu den Glücklichsten der Welt. Sie haben nämlich einen Kanal. Und nicht 40 wie das deutsche Fernsehprogramm. Außerdem hat Panama ein tolles Asylrecht. Es bietet verfolgtem Kapital Schutz vor seinen brutalen Peinigern, den weltweiten Steuerbehörden.
Jetzt enthüllen die Panama Papers die grundlegende Ehrlichkeit von Menschen, die man bisher für komplett prinzipienlos hielt. Petro Poroschenko etwa, Präsident der Ukraine. Oder Davio Gunnlauggson, neuerdings ehemaliger Premierminister Islands. Sie regieren zwar ganze Staaten, stehen den eigenen Steuergesetzen aber sehr kritisch gegenüber. Es ist, sagten sie: „Diese Gesetze, die wir hier verbrocken, sind Schrott. Daran kann man sich unmöglich halten. Wir müssen unser Geld unbedingt vor unserem eigenen Wahnsinn schützen. Auf nach Panama!“
Auch die Feinde Poroschenkos, russische Oligarchen aus dem Freundeskreis von Wladimir Putin scheinen der Politik ihres Kumpels nicht wirklich zu trauen. Wahrscheinlich sind die wahren Dissidenten die engsten Freunde des Autokraten. Vielleicht denken sie: „Wirklich netter Typ, dieser Wladimir. Aber mein Geld möchte ich dem nicht anvertrauen. Das, was der hier anstellt, werde ich finanziell so was von überhaupt nicht unterstützen. Das betrachte ich sehr, sehr kritisch.“ Der schwärzeste der schwarzen Blöcke der Anarchisten marschiert nicht in irgendwelchen Demos mit. Er sonnt sich auf den Jachten des Mittelmeeres!
Sogar der Vater des britischen Premierministers schien der Politik seines Sohnes sehr kritisch gegenüber zu stehen, vielleicht mit der Attitude: „Den kenn ich. Vor dem, was der verzapft, muss ich das Familienvermögen unbedingt schützen.“ Immerhin zitiert Cameron seinen Vater gern mit den Worten: „Nichts im Leben ist fair. Aber man muss eben anpacken und die Probleme angehen.“ Zur Not durch eine kleine Reise. Oh – wie schön ist Panama…