Warum die Reichen jetzt noch ärmer dran sind!
Denken Sie bitte mal an den ärmsten Mann der Welt. Nein, der wohnt nicht in der dritten Welt, Sie Rassist! Er ist Franzose. Er hat sechs Milliarden Euro. Schulden! Sein Name: Jerome Kerviel, Ex-Zocker-Banker. Sicher, er hungert nicht, er sieht immer noch gut aus und ein Buchvertrag könnte auch winken. Aber für sechs Milliarden muss man schon eine Menge Bücher verticken. Bei einem Preis von 20 Euro für die gebundene Ausgabe wären es 300 Millionen Bücher. Die höchste Auflage eines geschriebenen Werks erzielt Jahr für Jahr der Ikea-Katalog mit etwa 211 Millionen Auflage weltweit. Gefolgt von der Bibel mit etwa 30 Millionen. Die Menschen interessieren sich eben mehr für das Etagenbett „Gutvik“ als für Gut-Gott. Wenn Kerviel also nichts Besseres zu bieten hat als die Hutablage „Lustifik“ oder das Bettgestell „Regdal“, dann wird es schwer, vom unteren Listenplatz wegzukommen.
Wenden wir jetzt den Blick mal ans andere Ende der Fahnenstange. Dort wo laut Oxfam die 62 reichsten Menschen der Welt soviel besitzen wie die ärmere Hälfte der Menschheit. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Aber sicher! Denn vor einem Jahr besaßen noch 80 Superreiche soviel wie die ärmere Hälfte. Fragt irgendjemand danach, wie es den 18 Menschen geht, die jetzt irrelevant geworden sind für die Hälfte der Menschheit?
Die ärmere Hälfte der Menschheit hat sich immer noch selbst, eine Gemeinschaft von etwa 3,5 Milliarden Menschen, aber ein Pallonji Mistry aus Irland, mit seinen schlappen 13,5 Milliarden Dollar Vermögen die Nummer 63 der Reichsten-Rangliste, der hat jetzt nur noch 17 Menschen, die nachvollziehen können, wie es ihm geht. Und die meisten davon wohnen weit weg, in Amerika oder Russland. Kein Wunder, dass es ihn in eine Steueroase zieht, damit er vielleicht auf einen Joseph Lau trifft (13,2 Mrd., Nr. 65, aus Hongkong) oder einen Henry Sy (11,9 Mrd., Nr. 79, Philippinen)? Um dann gemeinsam festzustellen, dass man noch wenige Milliarden vom ärmsten Mann der Welt entfernt ist.
Und egal wie arm Sie sind – dass schaffen Sie nie! Weil sie nämlich noch nicht mal einen Kredit über ne schlappe Million kriegen. Richtig arm ist nämlich nur, wer keine Schulden machen kann.