Warum unser Geld jetzt sicher ist!
Vor einiger Zeit erteilte uns die Finanzwelt eine wertvolle Lektion, indem sie auch Physikmuffeln einen Einblick in die drei Aggregatzustände vermittelte: War der Börsenkurs der Lehman-Bank 2006 noch fest und solide, wurde er kurz danach flüssig – die Dinge gerieten ins Schwimmen – bis er heute vor 10 Jahren gasförmig wurde, sich also ganz in Luft auflöste.
Seitdem wurden Banken reguliert (ein bisschen). Nach einer etwa 20jährigen Phase der Deregulierung ging es der Welt wie einem geschiedenen Paar. Eine Zeitlang lebt es sich dereguliert ganz gut, aber dann heiratet man doch wieder… Die Regulierungs-Flitterwochen sind inzwischen aber wieder vorbei. Seit kurzem sagen Banker über Liquiditätspuffer: Was ist flüssiger als Goldman Sachs? Regulierung – die ist überflüssig! Ein Gesang, in den auch Donald Trump gern (musikalisch sowie wirtschaftlich falsch) einstimmt.
Doch auch heute gibt es noch etliche Risiken (eins ist Trump selbst). Normale Konjunkturzyklen laufen etwa 6-8 Jahre, wir sind jetzt im zehnten Jahr, die Krise ist offiziell vorbei, aber die EZB kauft immer noch Staats- und Unternehmensanleihen. Ihre Geldpolitik ist so dermaßen locker, ginge sie zum Orthopäden, riete der: Achten Sie auf ihre Extremitäten! So locker wie die sind, fliegen Ihnen bald die Gliedmaßen weg. Die Europäische Zentralbank sendet einerseits beruhigende „Krise beendet“-Signale, läuft aber weiter im Krisenmodus. Es ist, als hätte es Flutalarm gegeben und man fragt den Bürgermeister: Gibt es eine Überflutung? Der sagt: Auf keinen Fall – pumpt aber zeitgleich sein Schlauchboot auf…
Doch selbst im Fall einer Extremkatastrophe gilt: Die Menschheit existiert seit etwa 300.000 Jahren. Geld erst seit etwa 5000 Jahren. Die längste Zeit seiner Geschichte musste Homo Sapiens also ohne Kohle auskommen. Mein bankrotter Freund Henry meint dazu: „Also, dieser Sapiens –das könnte ich sein!“