Warum wir authentisch sind!
Am Anfang wusste ja niemand, was ein iTan ist. iTAN? Wie bitte? Noch Ende des letzten Jahrzehnts konnte man Ahnungslosen den iTan als neues Apple Produkt andrehen: „Du hast bereits iPhone, iPad, iPod? Jetzt kommt der neue iTan!“
Jahrelang bekamen wir also zuverlässig Post von der Bank mit diesen iTan-Listen. iTAN, kurz für intelligente Trankaktionsnummer. Leider waren die Verbraucher nicht so intelligent wie die iTans. Diese Listen wurden nämlich an sehr sicheren Orten verwahrt. Häufig so sicher, dass ich mehrfach eine neue Liste anfordern musste, weil ich die alte nicht mehr fand…
Aber seit heute gilt die neue Zeitrechnung. Bitter für alternde Schlager-Stars – es gibt jetzt weder Fan-Post noch Tan-Post mehr. Es gibt nur noch PSD2. PSD2 ist kein Christopher Street Day (CSD) für fortschrittliche homosexuelle Politiker (Politiker Street Day 2) – es handelt sich um eine EU-Zahlungsdienstrichtlinie. Und ich höre schon die Kritik: „Mal wieder die EU – was kommt als nächstes? Neufestlegung des Krümmungsgrads der Gurken?“ Doch halt: PSD2 macht Sinn, denn sie erhöht die Sicherheit des Banking durch eine 2-Faktor-Authentifizierung. „Boah, ey, 2-Faktor-Authentifizierung“, höre ich es raunen. Das wäre doch auch mal was für den Online-Dating-Bereich. Nicht immer nur ein Faktor (Aussehen) sondern auch mal ein zweiter authentischer Faktor (Spielfreude, Humor oder Charme).
Der iTan scheint mit Uschi von der Leyen verwandt zu sein – auf jeden Fall bekam er plötzlich haufenweis Kinder: den SMS-Tan, den Photo-Tan, den App-Tan, den Chip-Tan und natürlich den Tan für den Starbucks-Fan: Tan2Go! Es ist verwirrend, was sofort Kriminelle auf den Plan ruft. Neulich erhielt ich eine Brand-Mail der Berliner Sparkasse, mein Konto sei gehackt worden und ich solle doch bitteschön meine SMS-Tans auf ein Formular eingeben. Ich hätte den Absender um eine 2-Faktor-Authentifizierung bitten sollen… Einziger Trost: Ich habe gar kein Konto bei der Sparkasse!