Warum wir bald keine IPhone mehr haben!
„Ich muss unbedingt das neue IPhone X haben“, sagt eine Freundin neulich zu mir. „Warum?“ frage ich. Immerhin hat sie bereits ein IPhone und braucht auch das im Prinzip nur, um Fotos ihres Abendessens per WhatsApp mit „Freunden“ zu teilen. Das veranschaulicht die rasante Entwicklung, welche Homo Sapiens seit der Steinzeit durchgemacht hat: Wir versuchen immer noch, andere mit einem besonders großen Stück Fleisch zu beeindrucken.
Auch IPhone-Hersteller Apple versucht das. Das Fleisch heißt bei Apple schlicht „Gewinn“ und der ist besonders groß, weil die Firma dank kreativer Steuervermeidungspolitik nur eine Steuerquote von 18 Prozent hat – wenn es hoch kommt. In Europa sind es teilweise nur 4 bis 5 Prozent. Um „Fleisch-Schwund“ und eine finanzielle Bewölkung gewisser Steuerparadiese zu vermeiden, erkundigte sich Apple laut der Panama Papers gezielt nach „ernstzunehmender Opposition“ in gewissen fiskalischen Piraten-Staaten, die ihnen den Spaß vermiesen könnten. „Ernstzunehmende Opposition“ gibt es Gottseidank in Deutschland nicht. Höchstens in Korea. Sie heißt „Samsung“. Wobei ein IPhone im Vergleich etwa zum Samsung Galaxy Note 7 einen entscheidenden Vorteil hat: Beim IPhone kann kein Akku explodieren, weil der sich kurz nach Einschalten des Telefons bereits komplett entleert hat.
Schneller als der IPhone-Akku leert sich nur die Staatskasse, die dank der Kreativität von Apple und anderen Steuer-Vermeidern immer weniger Geld hat, um Infrastruktur und Bildung zu finanzieren. Das könnte Apple irgendwann auf die Füße fallen. Stell dir vor, du hast ein neues Smartphone, bist aber zu doof, es zu bedienen. Was dann vermutlich auch nicht mehr so viel ändert. Weil du nämlich gar kein Telefon erhalten hast, da die Straßen derart marode sind, dass auch die Apple-Liefer-Trucks nicht mehr durchkamen. Vielleicht ist es das, wofür das X steht – X wie „kein Telefon mehr – komplette Stille, niemand stört mehr“ und das für nur 1000 Euro!