Warum wir die Stasi lieben!
Computer haben eine Menge drauf. Obwohl sie eigentlich nur aus Einsen und Nullen bestehen. Was sie von der britischen Politik unterscheidet, die bekanntlich nur aus Nullen besteht. Im Unterschied zu letzterer kann man mit Computern sogar reden. „Alexa, hört eigentlich irgendjemand mit?“ fragen manchmal Menschen, die sich im Besitz einer künstlichen Intelligenz befindet. Wobei hier unklar ist, wer wen besitzt. Denn eigentlich müsste Alexa antworten: „Nee, niemand. Außer 7000 Mitarbeitern von Amazon. Und einer nicht näher definierten Anzahl von Geheimdiensten, die das weder bestätigen noch dementieren. Und dann natürlich der eine oder andere Hacker-Club, von dem wir nix wissen. Und alle, an die die dann die Daten verkaufen. Aber sonst hört niemand mit. Ehrenwort!“
Denn jetzt wurde bekannt, dass Amazon-Mitarbeiter in die Gespräche mit Alexa hineinhören. Zur Verbesserung der Qualität. Klar. Und zur Fehlerbehebung. Und so weiter. Erich Mielke wird sich vor Frust so häufig im Grabe umdrehen, dass er auf dem Friedhof nur noch als „der Barbecue“ bekannt ist: wäre Alexa schon vor 30 Jahren auf dem Markt gewesen, gäbe es die DDR heute noch! Dann hieße die KI nur anders. „Stasexa“ wahrscheinlich. Das ist kurz für „Staats-Sicherheits-Exekutions-Anwendung“ und klingt viel attraktiver als „Stasi“ – nämlich nach „sexy“ und nach „Staune, ein Sechser“ (im Lotto).
Die DDR hätte richtig cool werden können, mit frechen Antworten von Stasexa. „Stasexa, wie lang wird die SED noch regieren?“ „Die Macht wird mit dir sein, immer!“ „Stasexa, was ist das Beste im Leben?“ „Meine Meinung unterscheidet sich von der von Conan dem Barbaren – aber nicht von der des Staatsratsvorsitzenden!“ „Stasexa, gibt es einen Unterschied zwischen einer leeren Flasche und Honecker?“ „Unwesentlich. Honecker bleibt, wo er ist, aber du leere Flasche wirst in 30 Sekunden abgeholt!“