Warum wir dringend mehr abtreiben müssen!
Der umstrittene Paragraf 219a, der Information über Abtreibung unter Strafe stellt, wurde diese Woche „reformiert“. Herausgekommen ist ein Kompromiss, der dem Begriff „windelweich“ eine neue Dimension verleiht – im Endeffekt sorgt er nämlich für mehr Absatz weicher Windeln. Und verhindert, dass Ärzte auf ihren Webseiten über Abbruch-Methoden informieren.
Immer weniger Ärzte bieten auf Druck sogenannter „Pro-Lifer“ Abtreibungen an. Diese fanatischen Abtreibungsgegner, frauenfeindliche „Fötus-Fans“ gewissermaßen, sind nebenher auch gern mal gegen Flüchtlinge und für die Todesstrafe nach dem Motto: „Wir wollen abwarten, bis das Ding laufen kann, bevor wir es umbringen!“ Dabei müsste Abtreibung eigentlich in ihrem Interesse liegen – mehr Abtreibungen hieße weniger Überbevölkerung, Ressourcenknappheit, Migration… Und: Hätte Hitlers Mutter abgetrieben, wäre sehr viel jüdisches Leben gerettet worden! Auch Donald Trumps Mutter muss sich den Vorwurf mangelnder Nächstenliebe gefallen lassen.
Wer sagt eigentlich, dass das Leben dem Tod vorzuziehen ist? Vielleicht merken wir nach dem Sterben, wie erstrebenswert der Zustand ist. Vielleicht ist der Tod wie ein immerwährender Orgasmus auf Ecstasy ohne Nebenwirkungen? Vielleicht blicken wir nach dem Tod auf unser Leben zurück wie auf eine schlechte Beziehung: „Hätte ich geahnt, wie geil es ohne ist, hätte ich mich schon viel eher von meinem Körper getrennt…“
Gerade religiöse Menschen erzählen einem ja immer, wie toll das Paradies ist. Warum hindern sie dann kleine Menschen am Expresszugang? Vielleicht sollte es unter Strafe gestellt werden, wenn ein Fötus, anstelle sich in eine Pole Position fürs Jenseits zu begeben, erst mal eine Strafrunde auf der Erde drehen muss, dort von fiesen Mitschülern, Lehrern und einem bekloppten TV-Programm gefoltert wird, bevor er endlich bei magerer Rente einsam vor sich hin krepiert…