Warum wir gegen den Gerhard klagen!
Matrjoschkas heißen die russischen Puppen, die es in mehrteiliger Verschachtelung gibt. Öffnet man eine, verbirgt sich darunter die nächste, und darunter wieder die nächste. Wie in der Politik: Öffnet man den Trump, verbirgt sich darunter Putin. Öffnet man den Putin, kommt Gerhard Schröder zum Vorschein. Der jetzt schon wieder unangenehm aufgefallen, weil er als einer der ersten Putin zur seiner nächsten Amtszeit als „Zar aller Reußen“ gratulierte. „Kniefall vor dem Tyrannen“, schreien die einen. „Da haben wir wenigstens jemand, der mit dem „Wladi“ reden kann, wenn es hart auf hart kommt“, sagen die anderen. So wie bei Erdogan, wo er ja im Fall Steudter auch erfolgreich vermittelte.
Der Mann polarisiert und schafft es wie kaum einer vor ihm, nach seiner Amtszeit zuverlässig Schlagzeilen zu generieren. Er ist da gewissermaßen der „Boris Becker des Feuilletons“. Wenn nix geht, geht immer noch ne Frauengeschichte über den Gerhard. Der ja jetzt schon wieder eine Neue hat. Aus Korea. Tröstlich: wenn man im Westen alle Damen durchhat, eröffnen sich in Asien neue Absatzmärkte… Quasi „Osterweiterung auf Sozialdemokratisch“. Der koreanische Ex-Mann seiner Neuen hat jetzt gegen Schröder Klage eingereicht – wegen Zufügung „grausamster seelischer Schmerzen“. Diese Klage soll zur Sammelklage ausgeweitet werden – die halbe SPD klagt mit.
Was hat der Gerhard nicht alles für Schmerzen zugefügt: Agenda 2010, Hartz IV und die ewige „Basta“-Politik. Aus dem Genossen der Bosse wurde der Boss der Genossen – der mittlerweile Armani und Hugo Boss voll genossen hat. Denn Schröder verdient jetzt viel Geld. Das kann man gut oder verwerflich finden – auf jeden Fall fügt er sich keiner Elder Statesman-Romantik. Muss er ja auch nicht. Denn die Wichtigkeit von Ex-Kanzlern wird überschätzt. So wie ja auch Matroschka Puppen im Endeffekt nur eins sind: Leer.