Warum wir grün investieren!
Ab dem nächsten Jahr sollen Bankberater verpflichtet werden, ihren Kunden auch nachhaltige Geldanlagen anzubieten. „Bitte, was?“ werden Sie jetzt verwirrt fragen. Nachhaltige Geldanlagen – Sustainable Investments, wie die Experten sagen. „Ach“, denken Sie, „dann ist ja alles klar…“ Leider nicht. Weil kaum jemand weiß, was wirklich nachhaltig ist… Wenn die Firma Shell ihren CO2-Ausstoss senkt und auf einmal klimaneutral ist (keine Sorge, das ist ein sehr theoretisches Beispiel), dann spart sie sehr viel mehr ein als etwa eine kleine Windkraftfirma – ist das dann nachhaltig oder nur der Versuch, den ruinösen Öl-Handel am Leben zu halten?
Um nachhaltiges Investieren zu vereinfachen, gibt es eine Abkürzung: ESG – das müssen Sie als nachhaltiger Investor kennen. Es steht für Ecological (Umwelt), Social und Governance (Lenkungsform). Firmen oder Fonds legen einen sogenannten „ESG“-Filter über ihre Firmenpolitik und Anlagen, und husch – schon ist das nachhaltige Investment geboren. Wem ESG nicht reicht, der kann auch SRI (soically responsible Investment) machen. Oder SDG (sustainable Development Goals) festlegen. Oder GBP (Green Bond Principles) anwenden. Nicht zu vergessen das GIIN (Global Impact Investing Network), GES (Global Engagement Services), PRI (Principles of Responsible Investment), TCFD (Task Force for Climate related Financial Disclosure), GABOV (Global Alliance for Banking on Values) und natürlich das wunderbar deutsche CSR-RUG (Corporate Social Responsibility – Richt-Linien-Umsetzungsgesetz).
ESG muss sich durchsetzen, und zwar in allen Lebensbereichen. In ein paar Jahren werden Kriminal-Prozesse so laufen: „Angeklagter, warum haben Sie Ihre Schwiegermutter mit dem Messer erstochen?“ „Wegen ESG. Eine Pistole braucht Blei, Blei ist ein Rohstoff, das wäre umweltschädlich. Also E. Dann das S: Meine Tat war sozial – die Gemeinschaft muss der miesen Vettel keine Rente mehr zahlen. Schließlich G – ich habe sie kurz vor ihrem Tod zum ersten Mal richtig nett angelächelt, sie starb mit einem Lächeln auf den Lippen.“