Warum wir immer noch auf der Flucht sind!
Flucht ist ein „ein deutsches Problem“, sagt der ungarische Ministerpräsident. Grade im Osten Europas und Deutschlands sieht man Flüchtlinge mit fadenscheinigen Begründungen sehr skeptisch. An dieser Stelle ein paar „Flucht – nein danke“-Ausreden, die unseren rechtslastigen Freunden noch nicht eingefallen sind:
„Schade, schade, wir können keine Flüchtlinge aufnehmen. Unser Land ist geschlossen im Bildungsurlaub und versucht immer noch, den Kapitalismus zu begreifen. Und wo wir uns grad erst ans Einkaufen bei Aldi gewöhnen – da können wir doch nicht die nächste kapitale Veränderung angehen!“
„Menschen mit dunkler Hautfarbe? Also, mit denen haben wir ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Man denke an die Türken, die haben uns Ungarn (Bulgaren, Rumänen etc.) 300 Jahre lang unterjocht. Und diese Syrer, äh, … waren die nicht auch Teil des osmanischen Reichs?“
„Flüchtlinge? Oh, nix verstehn! Wir hätten lieber ein paar EU-Agrar-Subventionen!“
Besonders schlimm sind ja „Armutsflüchtlinge“, die frecher Weise einfach daheim abhauen anstatt friedlich zu verhungern. Schluss damit! Besonders mit jenen „Armutsflüchtlingen“, die arm im Geist sind und die Zäune und Mauern in ihrem Kopf jetzt auch an Landesgrenzen aufstellen wollen. In Bayern etwa fürchtet man bereits Zusammenstöße zwischen Flüchtlingen und betrunkenen Oktoberfestgästen. Zumal die Unterscheidung da schwer wird, da so manche Intelligenz vor dem Bier-Ansturm längst „geflüchtet“ ist. Und wenn dann diese „geistigen Armutsflüchtlinge“ auf echte Flüchtlinge treffen – wen soll man ausweisen? Noch so ein „deutsches Problem“!