Warum wir in Paralleluniversen leben!
„Frauen, die Brustkrebs kriegen, haben ein Thema mit ihrer Weiblichkeit,“ sagt eine Bekannte neulich zu mir. Mir blieb die Spucke weg. So einfach ist das also! Eigentlich beschämend, dass das Tragen langer Röcke sowie gemeinsame Fruchtbarkeitstänze bei Vollmond (oder was auch immer man unter „Weiblichkeit“ versteht) noch keine Standardtherapie gegen Brustkrebs ist. Leider sind Esoteriker häufig beratungsresistent, weil sie sich in einem System bewegen, gegen dessen Geschlossenheit Guantanamo Bay wie offener Strafvollzug wirkt.
Noch beschämender ist, dass diese Küchenpsychologen oft als Heiler oder „Coach“ arbeiten. Dann fliegen einem „Naturgesetze“ um die Ohren: das „Spiegelgesetz“, das „Resonanzgesetz“ oder das „Polaritätsgesetz“. Diese Glaubenssysteme haben allerdings mit Gesetzen so wenig zu tun wie Donald Trump mit Einfühlsamkeit. „Du ziehst das irgendwie an, oder?“ wird gern gefragt, wenn man wieder mal besonders krank ist (Resonanzgesetz). „Was will dir das jetzt wieder spiegeln?“ – erkundigen sich die „Spiegel“-Gesetzler scheinbar mitfühlend bei Todkranken, bevor das Polaritätsgesetz aus dem Sack geknüppelt wird: „Da hast du deine Schattenseite wohl noch nicht richtig integriert!“
Das Ganze wird gern gekoppelt mit einem Versprechen der Heilung, „wenn man es wirklich will“. Was natürlich im Falle eines Exitus heißt, dass man „es wohl nicht genug wollte“. Dann hat man beim Sterben zusätzlich versagt… Möge uns das Leben vor Leuten schützen, die für alles ein „Gesetz“ haben. Denn das blendet aus, dass das Meiste in der Evolution Zufall ist. Und sie nehmen das Schönste: Die Fähigkeit zum Staunen. Aber vielleicht ist das nur mein Widerstand dagegen, „Verantwortung für meine Kreation“ zu übernehmen. Und ich muss mal gucken, ob ich nicht womöglich ein „fettes Thema mit meiner Männlichkeit“ habe. Bevor ich Prostatakrebs kriege.