Warum wir jetzt Löwenjäger jagen!
Kennen Sie den? „Du, ich hab letzte Woche den Jimmy getroffen, „sagt ein Großwildjäger zum anderen. „Echt? Wo denn?“ fragt der andere. „Ins Herz!“ So ähnlich muss es vor einiger Zeit in Südafrika zugegangen sein, wo ein Großwildjäger auf Löwenjagd selbst erschossen wurde. Der Vorgang wirft folgende Fragen auf: Wer hat geschossen? War es gar der Löwe selbst? Darf der das? Stellte der IS die Waffe? Oder gar die amerikanische NRA? Aber vor allem: Wäre es nicht sinnvoller und umweltschonender, statt Löwen Großwildjäger zu jagen?
Doch der Reihe nach. Die Jagd fand in einem sicher umzäunten Reservat statt, in dem Löwen gezielt gezüchtet werden, damit Großwildjäger mit zu viel Geld sie dann erschießen können. Das Ganze ist also so eine Art Streichelzoo für große Jungs (oder Mädels – gibt es ja auch), die immer noch „Peng-Peng“ machen müssen. Um dem Jagdtrieb dieser Herrschaften gerecht zu werden, könnte man die Jagd etwas modifizieren. Solange die Menschheit Fleisch verzehrt (das wird leider noch eine Weile der Fall sein), könnten die Jäger doch ein für den Verzehr geeignetes Großwild jagen, das ansonsten eh brutal geschlachtet wird. Auf speziellen Weiden werden extra aggressive Kühe mit sehr zartem Fleisch gezüchtet – dann setzt man die Großwildjäger aus und lässt sie um ihr Überleben und unser Steak ballern. Um dem Trophäendrang der Jäger Genüge zu tun, erhalten die Kühe im Anschluss einen Löwenkopf übergestülpt.
Oder wir erweitern aus sportlichen Gründen die Jagderlaubnis: Löwen und Großwildjäger (welche ja vom jagdlichen Gesichtspunkt betrachtet auch nur kognitive Menschenaffen mit Peng-Peng-Stöcken sind) werden in speziellen Reservaten aufeinander angesetzt. Alles ist zum Töten frei gegeben, was sich bewegt, also auch die Jäger. Den Löwen legt man allerdings kugelsichere Westen an – um die Chancengleichheit etwas zu erhöhen…