Warum wir jetzt spenden müssen!
An dieser Stelle möchte ich einen Spenden-Aufruf für Menschen machen, deren Leid gern geleugnet wird. Junge Menschen, denen die Jugend gestohlen wurde. Die harte körperliche Kinder-Arbeit verrichten mussten. Die kaum Freunde hatten. Die nicht in die Disco durften. Und die kaum etwas dafür kriegen. Na? Wer ist das? Richtig: Profi-Fußballer, die Darmstadt 98-Stürmer Sandro Wagner zufolge „eher zu wenig verdienen“. Weil sie nämlich „unter einem enormen öffentlichen Druck stehen“. Man könnte argumentieren, dass auch Krankenschwestern oder Polizisten oder Altenpfleger unter enormem Druck stehen und dass bei Druck die Öffentlichkeit wurscht ist. Aber so etwas sagen nur Angehörige der „Neid-Kultur“. Vermutlich Linke.
Kann denn irgendjemand das Leid eines Mats Hummels ermessen, der jetzt für ein lumpiges 12- Millionen-Jahresgehalt zum FC Bayern München wechselt in der vagen Hoffnung, dort für diesen Hungerlohn wenigstens einen Meistertitel zu erringen oder ein paar Mal zur Champions League ins Ausland zu dürfen? Und dem genau diese Wette auf die Füße fällt, wenn der FC das Pokalfinale gegen den BVB verlieren sollte.
Denn das Fußball-Leben ist eine Wette, ganz wie in der britischen Premier League, wo Leicester City kurz vor dem Meistertitel steht – eine Wahrscheinlichkeit, die zu Beginn der Saison noch mit 1:5000 bewertet wurde. Hätte Sandro Wagner so wie Tom Hanks (dessen Einsatz 100 Pfund beträgt) einen geringen Teil seines Vermögens (also eine Million) auf die Meisterschaft von Leicester City gesetzt, hätte er demnächst fünf Milliarden auf der hohen Kante, um dem öffentlichen Druck besser standhalten zu können.
Sollten Sie von einem gutaussehenden, sportlichen jungen Mann mit einer sehr hübschen Freundin an der Straßenecke angehauen werden: „Haste mal’n Ferrari?“, geben Sie ihm bitte, was sie dabei haben: Bargeld, Kreditkarten und ihre alte Mutter. Sandro wird es brauchen!