Warum wir morgen smart essen!
Früher versuchte meine Mutter immer, mich dazu zu bewegen, zeitig ins Bett zu gehen und regelmäßig zu schlafen. Neuerdings macht das mein Smartphone! Und das ist nur der Anfang – wahrscheinlich werden spätere Generationen sich aufgrund restriktiver Smart-Technologie („Du hast heute noch keine 10.000 Schritte getan –unternimm doch noch Spaziergang von 1354,67 Metern“) nach der Freiheit des Elternhauses zurück sehnen!
Auch die Ernährung wird bald durch Eltern-Ersatz-Technologien kontrolliert. „Mensch, dein Blutzucker ist aber ganz schön runter,“ könnte Siri einen informieren, „nein, nein, du gehst jetzt nicht in die Konditorei, 130 Meter die Straße runter kommt ein veganes Restaurant mit einem tollen Reisauflauf!“ Das vegane Restaurant hat aber schon wieder zugemacht. Stattdessen wartet dort das „Insekten-Gourmet-Bistro“ mit einer „kross gebratenen Vogelspinne avec Heuschreckenchips und Ameisen-Süßkartoffelpüree“! Frustriert geht man nach Hause und versucht sich ein Stammzellen-Steak aus dem 3D-Drucker zu ziehen, stellt aber fest, dass dieser auf einem Betriebssystem von Microsoft läuft (Windows 2020 Food) und nur noch nach Morcheln schmeckende Pfannkuchen produziert.
Auch das Senioren-Essen wird „smart“ gelöst. Durch „Smooth-Food“, eine weniger kau-intensive Ernährung. Man könnte auch einfach „Breichen für die Ollen“ sagen, aber das klingt natürlich nicht so trendig. Ähnlich wie „Functional Food“ – also Essen, dass einen leistungsfähiger und kreativer macht. Früher hieß das „Hasch-Plätzchen“!
Die Grundparameter unserer Ernährung bleiben jedoch ähnlich. So hilft leichte Gynmastik nach wie vor beim Abnehmen – es müssen noch nicht mal Liegestütze sein – meist reicht ein leichtes Kopfschütteln, wenn einem Essen angeboten wird… Leider ist die bisherige Ernährungserziehung „Wenn du deinen Teller leer isst, scheint morgen die Sonne“ eindeutig gescheitert. Die hatte nur zwei Resultate: Fette Kinder und Klimaerwärmung!