Warum wir Sklaven halten!
Fast unbemerkt verhallte gestern der „Tag des Endes der Sklaverei“ – am 23. August wird des Sklavenaufstands auf Haiti im Jahr 1791 gedacht. Vom „Ende der Sklaverei“ kann natürlich keine Rede sein – weltweit gibt es heute ungefähr 30mal soviel Sklaven wie im Römischen Reich, nämlich mindestens 40 Millionen – und die Römer hatten immerhin ihr gesamtes Geschäftsmodell darauf aufgebaut, Leute „für umme“ schuften zu lassen. Und klar, Umsonst-Plackerei gibt es auch in Berlin – man denke nur mal an den „Fluchhafen“ BER… Oder an die deutsche Standard-Definition von Menschen, die unbezahlt harte Arbeit erledigen müssen – nämlich Hausfrau.
Aber jeder von uns Sklaven lässt für sich arbeiten – irgendwo in den Zulieferer-Ketten der Produktion verstecken sich Sub-Unternehmer, die Arbeitskräfte versklaven. Auf der Webseite „slaveryfootprint.org“ errechne ich, dass etwa 37 Sklaven für mich arbeiten – angesichts dessen ist es natürlich bitter, dass ich meinen Kaffee immer noch selbst kochen muss, denke ich anfangs. „Keine Sorge,“ tröstet mich ein Insider der Szene, „geerntet wurde er dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit von Sklaven, jedenfalls wenn er aus Brasilien oder von der Elfenbeinküste kommt.“
Selbst in Deutschland gibt es schätzungsweise 167.000 Sklaven. Die meisten sind Zwangsprostituierte – und damit meine ich (nicht nur) die Diesel-Ingenieure von VW. Auch in der 24-Stunden-Pflege sind Sklavinnen (meist sind es Frauen) aktiv. „24 Stunden-Pflege? Mit so einer Sklavin war ich auch mal verheiratet. Den ganzen lieben Tag lang trug sie Pflege-Produkte auf“, sagt an der Stelle ein Bekannter, den ich daraufhin von meiner Freundesliste streiche.
Jeder von uns sollte also darauf achten, wo er Sklaverei fördert. Denn sie ist nicht nur menschenunwürdig, sondern auch unökonomisch. Das Römische Reich zum Beispiel ging durch die Sklaverei unter…