Warum wir Tierversuche lieben!
VW führt Versuche an Affen durch. Endlich experimentieren sie auch mal am Vorstand, dachte ich erst… Erst später begriff ich, dass es um richtige, biologische Affen ging und nicht um Piech und Co. Langschwanzmakaken mussten Stickoxide einatmen, während ihnen im TV Cartoons gezeigt wurden. Nun ist das natürlich zutiefst verwerflich, und VW sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob ein Unternehmen das 21. Jahrhundert mit einer Unternehmenskultur überleben kann, die schon in den 50ger Jahren des letzten Jahrhunderts hoffnungslos veraltet war? Und ob es nicht die größere Tierquälerei ist, Affen mit den gleichen verdummenden Filmchen zu quälen wie unsere Kinder?
Zumal sogar in diesen Tierversuchen die Betrugssoftware eingeschaltet war, so dass eventuelle Resultate überhaupt keine Aussagekraft besitzen. Ein Konzern, der sich permanent selbst belügt – klingt fast, als säße Donald Trump im Aufsichtsrat. All das ist kritikfähig, keine Frage. Dennoch ist es auch ein wenig billig, ständig mit dem Finger auf VW zu zeigen. Nach allem, was man hört, überstanden sowohl die Affen als auch die menschlichen Studenten die Versuche ohne Schäden. VW ist immer noch eine große Marke, und wenn wir Deutschen die jetzt etwas masochistisch in die Tonne treten, dann sind wir ein wenig wie ein Macho, der sich mit Backsteinen auf die Eier haut, nur um zu gucken, wie hart die sind.
Interessanterweise essen wir fast täglich Schnitzel, Bockwurst und Schinkenbrot ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, dass wir damit Tierversuch-Folter an intelligenten Lebewesen aktiv unterstützen und fördern. An Wesen, die sechs bis neun Monate in viel zu engen Isolations-Gitterkäfigen gehalten werden, wo man sie in ihren Exkrementen liegend zwangsernährt, bis der Schlachter sie brutal aus ihrem Leid erlöst. Cartoons zeigt denen übrigens keiner.