Warum wir vermietert werden!
Kennen Sie die Wohnungsgesellschaft Vonovia? Nicht? Gut, bis vor kurzem hieß die ja auch noch anders, nämlich Deutsche Annington. Doch leider wurde der Ruf so mies, dass die Firma aus Imagegründen den Namen ändern musste. Das kennt man von Monsanto (jetzt Bayer). Oder Verona Feldbusch (Pooth). Auch ich hieß nicht immer Chin, aber Schwamm drüber… Wer weiß, vielleicht wird auch Friedrich „Mittelschicht“ Merz irgendwann seinen Namen ändern müssen – in Friedrich April-April. Doch hier geht es nicht um Merz – sondern um die Vonovia und ihren genialen Nebenkosten-Coup. Nebenkosten – oder wie Donald Trump sagen würde: „Gib ihr 130.000 Dollar, damit sie die Klappe hält…“
Das Schöne an Nebenkosten-Abrechnungen ist ja, dass sie in etwa so leicht lesbar sind wie das Steuergesetzbuch. Diesen Umstand nützen einige Vermieter schamlos aus und zocken überhöhte Nebenkosten ab. Die Vonovia ist besonders gerissen: Hausmeisterdienste, Schneeräumdienste, Handwerker sowie Ablesedienste und TV/Internet-Anschlüsse, ehemals extern durchgeführt, werden jetzt von Tochterfirmen getätigt. „Insourcing“ nennt sich das, wenn einst outsourcte Tätigkeiten wieder in die Firma geholt werden – Horst Seehofer kann ein Lied davon singen, als er nach seiner Berliner Affäre in den Schoss der Familie zurückkehrte… Kurz darauf verteuerten sich die Nebenkosten, für die Vonovia-Mieter aufkommen mussten, drastisch (nach dem Vonovia Insourcing, nicht dem von Seehofer). Der Hausmeister-Tagessatz der Vonovia lag an einigen Standorten bei 1000 Euro – wenn Sie als Arzt nicht genug verdienen, schulen Sie um.
Nun sind das, wie die Vonovia beteuert, höchstens bedauerliche Einzelfälle – doch im Vergleich mit der Summe dieser Fälle wirkt China wie ein menschenleeres Land… Gottseidank hat es dem Aktienkurs des DAX-Konzerns nicht geschadet – der stieg in den letzten fünf Jahren um 138 Prozent. Größter Aktionär: Blackrock! Vielleicht geht es also doch ein klein wenig um Friedrich April-April…