Was Konservative träumen!
Friedrich Merz und Jens Spahn brechen zurzeit christlich-konservative Tabus en masse. Merz fordert ein Umdenken in der Asylpolitik, Spahn will noch mal über den Migrationspakt reden. Anscheinend kommt das Spekulieren über die Wiedereinführung des Gestrigen in CDU-Kreisen gut an. Denn die konservative Seele, Bewahrerin des Althergebrachten, leidet unter den vielen Veränderungen unserer Zeit.
Welche krassen Tabubrüche trauen sich konservative Kandidaten demnächst? Hier ein paar Vorschläge: Neben der Homo-Ehe sollten Abtreibungen thematisiert werden. Nicht, dass man unbedingt gegen Abtreibungen wäre, aber es soll doch mal wirklich alles auf den Tisch dürfen… Was ist mit dem Frauenwahlrecht? Wurde das nicht auch etwas überstürzt eingeführt vor 100 Jahren? Wenn „Mann“ sieht, wie schmerzhaft Entscheidungen vor dem Kleider- oder Schuhschrank für Frauen sind – wäre es da nicht eine konservative Pflicht, Frauen diese Wahl-Schmerzen zu ersparen?
Überhaupt: Wählen! Was ist denn mit der Monarchie? Nicht, dass man für die Wiedereinführung wäre, aber es war immerhin ein System, das Staatenlenker von Geburt an auf ihre Tätigkeit vorbereitete – also Fachpersonal einsetzte anstelle arbeitsloser Lehrer… Was könnte man sich mit dem für Parteien und Wahlen eingespartem Geld nicht alles an Wohltaten für das Volk leisten?
Wo wir schon bei guten alten Traditionen sind – war denn wirklich alles schlecht bei Hexenverbrennungen? Jeder von uns kennt doch den/die eine(n) oder andere(n) HexerIn (mit dem Genderwahn muss natürlich auch Schluss sein), die/der ganz gut etwa Feuer unterm Allerwertesten gebrauchen könnte. Das wäre doch auch für RTL ganz lustig! Apropos Gaudi: Christen den Löwen zum Fraß vorwerfen – das war doch auch mal ein Heidenspaß (im wahrsten Sinne des Wortes)… Aber nein, so weit darf man nicht gehen. Schon, weil es kaum noch echte Christen gibt – und noch weniger Löwen.