Wie der Weihnachtsbaum uns reich macht!
In verschiedenen deutschen Großstädten gibt es kaum noch Weihnachtsmänner für die Bescherung, da viele Studenten keine Lust mehr haben, in lächerlicher Verkleidung kleinen Kindern ein „HoHoHo“ ins Gesicht zu schleudern. Stattdessen programmieren sie lieber am Heiligabend im kuscheligen Kreis der Familie weiter ihre Start-Up App.
Und das ist nicht mal die einzige weihnachtliche Gefahr: Was passiert, wenn Kinder aus dem Wohnzimmer rufen „Ok, Papa, den Weihnachtsbaum haben wir angezündet – was machen wir mit den Kerzen?“ Weihnachtsbäume fackeln immerhin mehr Wohnzimmer ab als islamistische Terroristen…
Gut, dass wenigstens das Finanzamt da einschreitet. Denn Weihnachtsbaum ist fiskalisch gesehen nicht gleich Weihnachtsbaum. Ein Weihnachtsbaum aus Kunststoff oder ein bereits fertig dekorierter Weihnachtsbaum kosten 19 Prozent Mehrwertsteuer. Erstehen Sie den Weihnachtsbaum beim gewerblichen Händler, fallen 7 Prozent an. Kaufen Sie ihre Christ-Kiefer aus einer Plantage heraus, gibt es den landwirtschaftlichen Steuersatz von 10,7 Prozent. Vermittelt Ihnen der Förster einen „zufällig im Walde gewachsenen“ Baum, gilt wiederum der reduzierte landwirtschaftliche Steuersatz von 5,5 Prozent – außer, der Förster pflanzte mehr als 140 Bäume…
Am besten organisieren Sie in einem Anfall wahrer christlicher Nächstenliebe einen garantiert steuerfreien Weihnachtsbaum für die komplette Nachbarschaft: Überreden Sie (notfalls unter Einsatz größerer Alkoholmengen oder ihres attraktiven Körpers) einen NATO-General, damit der wiederum einen Förster belabert, für jeden einzelnen Soldaten seiner 35.000köpfigen Truppe je 140 zufällig in ausländischem Wald gewachsene Weihnachtsbäume zwecks militärischer Tarnung mit dem Vermerk „Umsatzsteuerbefreit nach Art. 67Abs. 3 NATO-Zusatzabkommen“ zu liefern…
Sie sehen, es gibt durchaus noch Weihnachtsmänner, die um die Bescherung kümmern. Sie tun es nur woanders: Nämlich im Finanzamt.