Wie wir endlich wieder Weltmeister werden!
Die Deutschen sind Frustweltmeister! So das Resultat einer Auswertung von 14 Millionen weltweiten Mitarbeiter-Kommentaren. Nirgendwo sonst auf dem Planeten gehen Menschen so ungern zur Arbeit wie bei uns. Anstatt aber jetzt darüber zu meckern gilt es, die Chancen wahrzunehmen: Im Frust sind wir Weltmeister! Anders als etwa im Fußball. Oder im Handball. Oder in irgendeiner anderen ernstzunehmenden Sportart. Was wir jetzt brauchen, sind nicht irgendwelche Motivations-Seminare, sondern die gezielte Platzierung der Frust-Weltmeisterschaften im Olymp der Sportarten.
Nehmen wir beispielsweise eine nordhessische Kleinstadt als Austragungsort der Frust-Weltmeisterschaften. Teams aus aller Herren Länder werden vertreten sein: gutgelaunte Australier, Skandinavier oder Türken, die aber vom Weltmeister in Nullkomma-Nix auf Normalmaß zurecht gestutzt werden durch „Ausländer raus“ Parolen oder Affen-Schreie – kleine Gratis-Motivationsmaßnahmen, damit sie mit dem elitären deutschen Teilnehmerfeld konkurrieren können.
Dann der Einlauf der Champions ins Stadion: Ronny Lengsfeld aus Spremberg, Bronzemedaillengewinner seit 1999, der ein fröhliches „Guten Morgen“ sofort kontert mit: „Fresse, ihr Säcke – hat euch der Gute-Laune-Bär ins Müsli geschissen oder was?“ Dann Kevin Müller aus Darmstadt, der auf den „na, wie ist denn unsere Laune heute?“-Challenge mit einem „Noch so’ne schwule Frage – und ich hau dir’n Kiefer in die schiefe Lage!“ pariert, aber erst als Timo Koslowski, mehrmaliger Mecker-Weltmeister aus Jena-Löbeda und Duz-Freund von Björn Höcke kommt und schreit: „Arbeit ist das, was Windeln für ein Kleinkind sind: Für’n A….!“ explodiert das Stadion in Applaus – oder das, was man dort als Applaus bezeichnet, also ein gemurmeltes „gar nicht mal so übel“. Spätestens dann ist klar: der Weltmeistertitel ist Deutschland wieder mal sicher!