März 2019

Warum der Brexit nicht kommt!

Schaut man dieser Tage auf Großbritannien, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Brexit und der neue Berliner Großflughafen BER dieselben Architekten hatten, nämlich Robert „D. Saster“ und Dieter „K. Os“. Beide sind mittlerweile Großbaustellen, durchseucht von Finanzierungsschwierigkeiten und Planungschaos. Beide stehen für die Möglichkeit, das „Zeitweilige“ zum „Ewigen“ zu machen.

Ihre Zukunft wird eng miteinander verwoben sein. Hier einige Eckdaten: 12. April 2019 – das britische Unterhaus verschiebt erneut eine Einigung über den Brexit und fordert ein weiteres Referendum, das die Möglichkeit eines neuen Referendums für ein endgültiges Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU klären soll. Zeitgleich kommt raus, dass der Flughafen BER dringend benötigte Entrauchungsanlagen einfach an das Unterhaus lieferte, um rauchende Köpfe zu entschärfen.

  1. Juni 2020 – in letzter Sekunde wird die Eröffnung des Flughafens abgesagt – es fehlen Entrauchungsanlagen! Theresa May bietet ihren Gegnern eine öffentliche Selbstverbrennung an, falls die ihrem EU-Deal zustimmen. Der BER liefert dafür den nötigen Brandschutz, da ein neuer Eröffnungstermin noch nicht in Sicht ist.
  2. August 2025 – Immer lauter werden Forderungen, den Flughafen BER an den Brexit zu koppeln, der dann zum BERxit würde. Eine Mehrheit ist der Ansicht, dass zusammengehört, was nicht funktioniert. Gerüchte, wonach dann auch Verteidigungsministerin von der Leyen an England ausgeliefert werden müsse, bestätigen sich nicht.
  3. November 2028 – der BERxit hat sich erübrigt, da Großbritannien aufgrund des gestiegenen Meeresspiegels ein einem „Blubbs-it“ unterging. Den Briten wird eine neue Insel mit bereits fertig gestellten Großgebäuden zugeteilt: Endlich hat BER eine zeitgemäße, CO2-neutrale Verwendung!

Chin Meyer ist am 4. und 5. April mit neuem Live-Programm „Leben im Plus“ in den Wühlmäusen am Theo.

Warum wir kein Tierwohl wollen!

„Tierwohl“ heißt das neueste Siegel unserer Landwirtschaftsministerin. Siegel sind der neueste Schrei im Kunden-Verwirrungs-Geschäft – sie gaukeln eine heile Welt vor, wo keine existiert. Eine Vielzahl von Bio-, Öko-, Fair-dies-und-das-Siegeln verwandeln schlichtes Einkaufen schon seit einiger Zeit in eine Vorstufe der Promotion. In wenigen Jahren wird auf die Frage: „Welche Ausbildung haben Sie?“ die Antwort „Einkaufen“ für eine Einstellung im Top-Management ausreichen.

Aber „Tierwohl“ ist in der verlogenen Siegel-Welt eine neue Stufe des „Siegel-in-die-Augen-Streuens“. Ein paar Zentimeter mehr Bewegungsfreiheit wird als „Tierwohl“ deklariert – das ist, als deklarierte man eine Gehaltserhöhung um neun Cent als „Angestellten-Wohl“. „Siegel, Siegel an der Wand, wer ist die Versiegeltste im ganzen Land?“ wird die Frau Klöckner gesungen haben, als sie diesen Vorschlag in die Tat umsetzte.

Anscheinend gibt es in unserer Wohlfühl-Welt noch nicht genügend Siegel. Wie wäre es mit einem „Pflanzenwohl-Siegel“? Jede Eiche erhält einen Quadratmeter Freifläche zum Wachsen. Oder ein „Kindwohl-Siegel“ für jedes Eltern-Paar, das ihr Kind nicht länger als 30 Minuten im Netz oder am TV verrotten lässt. Warum fehlt noch ein „Frauenwohl-Siegel“ für die Kombination aus „Yoga-Stretch-Massage“ und „Schuhkauf“? Und ein „Männerwohl-Siegel“ für alles, was den Mann „einfach mal in Ruhe lässt“, also die wortlose Übergabe der TV-Fernbedienung und einer Flasche Bier. Ein „Politikerwohl-Siegel“ wird vergeben an alle Medien, die nur das drucken, was Politiker in ihnen abgedruckt haben wollen. In den USA heißt das bereits „Fox-News“. Und auf Wunsch der FDP kommt ein „Wirtschaftswohl-Siegel“ – bislang bekannt als Bank- und Management-Boni.

Am dringendsten brauchen wir ein „100 Prozent Bio-Fairtrade-Glücks-Tier-Verpackungs-neutral-Umwelt-Verbesserungs-Siegel“ – früher hieß das „persönliches Gespräch“, aber dazu muss man sich halt mit Zeit in der analogen Welt treffen. Und das wird schwer.

Chin Meyer ist am 4. und 5. April mit neuem Live-Programm „Leben im Plus“ in den Wühlmäusen am Theo!

Warum wir uns ver-Uploadfiltern!

Hilfe: Uploadfilter! Neues EU-Urheberrecht! Paragraf 13! Die „Netzgemeinde“ erschauert: Ende des freien Internets! Ende der Meinungsfreiheit! Ende von allem! Das Problem – stark vereinfacht: Große Plattformen (YouTube, Facebook) sollen für alles auf ihnen hoch Geladene, urheberrechtlich Geschützte haften und am besten dafür Lizenzen kaufen. Schließlich verdienen sie damit Geld. Die Angst: Um unbezahlte lizenzpflichtige Inhalte zu erkennen, setzen Plattformen Uploadfilter ein, welche fraglichen Content blockieren.

Nehmen wir mal an, es gäbe (in einer anderen Welt) eine Firma namens „MeinePaste“. Die stellt Tuben für Pasten (etwa Zahnpasta) nur dafür her, dass sich Leute beim Ausquetschen der Tuben in der Fabrik filmen. „MeinePaste“ verkauft diese Filme an seine Abonnenten. Plötzlich gründet sich nebenan die Firma „DeineTube“. Die stellt allerdings nix her, sondern holt sich „MeinePaste“-Tubenquetschfilme von den Abonnenten, lädt sie auf einen LKW, fährt um die Ecke und verschenkt sie werbefinanziert an alle. Als „MeinePaste“ daraufhin die Filme mit sperrigen Bleikugeln in riesigen Kaffeefiltertüten beschwert, protestiert „DeineTube“ gegen „Upload-Filter, die das Hochladen von Tubenquetschfilmen auf Laster und das Recht auf freies Tubenquetschfilmegucken behindern“…

Natürlich gibt es so etwas wie geistiges Eigentum nicht. Genauso wenig, wie es überhaupt Eigentum gibt. Dass Menschen Dinge für sich beanspruchen, ist im besten Fall absurd, im schlechtesten Fall pathologisch. Aber wir leben nun einmal in einer Welt, die aus lauter ausgedachten, absurden Elementen besteht. Und solange die Google Gründer und YouTube Besitzer Larry Page und Serge Brin „Uploadfilter“ auf ihren Konten haben, die verhindern, dass wir uns von ihren Milliarden etwas Geld auf unsere eigenen Konten „hochladen“, sollten sie auch ein wenig für die Paste zahlen, die wir uns aus dem Hirn quetschen…

Warum wir für das Klima streiken!

Klimawandel, puh. Linksgrün versiffte Panikmache um nichts. So langweilig wie Häkelunterricht auf Valium. Die paar Stürme, Dürreperioden, Überschwemmungen… „Warum streiken die Schüler gegen den Klimawandel und schaffen sich in der Zeit keine Bildung drauf?“ wird derzeit viel gefragt. Vielleicht haben die Jugendlichen das berechtigte Gefühl, diese Bildung in Zukunft nicht mehr zu benötigen, weil es nicht mehr allzu viel lohnende Zukunft geben könnte…

Unsinn, den Profis solle man die Klima-Rettung überlassen, meinte Christian Lindner (FDP) neulich über streikende Schüler und die „Fridays for Future“ Demos. Und auch mal zum Zahnarzt gehen, um sich die Zähne richten zu lassen. Damit meinte er allerdings nicht den kieferorthopädischen Schiefstand vieler Demonstrierender, sondern eine Reparatur des Klimas durch Experten.

Nun sagen Letztere allerdings seit Jahren, dass wir viel zu wenig für eine „Klima-Rettung“ tun. Wobei es dem Klima natürlich total egal ist, ob es sich um zwei, drei oder 15 Grad erhitzt. Uns hingegen sollte das nicht egal sein. Schon jetzt tauen die Permafrostböden der Arktis, unter denen viele Millionen Tonnen Methan gefroren sind, welche, wenn sie losgelassen, zusammen mit anderen Faktoren eine „Heißzeit“ einleiten. Dann steigen die Meeresspiegel nicht um lächerliche 2 bis 3, sondern eher um 30 bis 60 Meter. Adieu, Honolulu, Holland, Hamburg… Willkommen in einer Zukunft zusammenbrechender Zivilisationen.

Vielleicht sehnt die Erde sich nach einem gigantischen Methan-Furz, um mal eben70 Prozent des vorhandenen Lebens auszulöschen. „Zu viel los auf dem Planeten“, könnte sie denken. Und: „Brennroden wir uns mal ein wenig das Haupthaar, damit irgendwann eine intelligentere Zivilisation nachwächst. Eine, die auf Frieden, Freude und Freundlichkeit basiert anstelle von Geiz, Gier und Gram. Und die rechtzeitig zum Zahnarzt geht und nicht erst, wenn alle Zähne unrettbar verloren sind.“

Chin Meyer ist am 4. Und 5. April mit neuem Live-Programm „Leben im Plus“ in den Wühlmäusen am Theo

 

Warum wir alle etwas Boeing sind!

Wer hätte je gedacht, dass der Airbus A 380 auf einmal ein sparsames, kostengünstiges Flugzeug sein würde? Jedenfalls verglichen mit der neuen Boeing 737 MAX, welche in letzter Zeit bereits zwei Abstürze zu verzeichnen hatte. Die Boeing läuft anscheinend auf einer fehlerhaften Software, welche dafür sorgt, dass etwas runtergeht anstatt hochzugehen. Eine Problematik, die vielen Männern mit Erektionsschwierigkeiten vertraut sein dürfte. Vielleicht wird das bald zum Bonmot. „Wie geht’s so?“ „Ach, bei mir hat es heute Nacht wieder Boeing gemacht…“

Die Software von Boeing könnte verbreiteter sein, als wir denken. Mit dem Resultat, dass viele Dinge im steilen Sinkflug sind anstelle in den Himmel abzuheben. Die Umfragewerte der SPD etwa. Oder die rückwärtsgewandten, politischen Rezepte sogenannter „konservativer“ Parteien, welche Wirtschaft, Umwelt und Nächstenliebe vernichten anstatt sie zu bewahren. Unklar ist, ob die Software sich auch in sozialen Medien etabliert hat, was dazu führt, dass sich statt fördernder Netzwerke fremdenfeindliche, hetzerische Panikmache ausbreitet.

Was, wenn gar die ganze Menschheit seit Jahren auf dieser Fehler-Software läuft? Die gesamte auf fossilen Brennstoffen basierende Kultur fußt schließlich auf dem Gedanken, dass man einfach ewig so weitermachen kann, ohne die Zeche für eine gravierende Veränderung unserer Umwelt zu zahlen. Wenn es uns nicht gelingt, bald eine Politik wirtschaftlicher und umwelttechnischer Nachhaltigkeit umzusetzen, könnte es das sein, was eine Nachfolge-Zivilisation mal über Homo Sapiens sagt : „Er begann als Hoffnungsträger – aber dann hat er leider Boeing gemacht…“

Gottseidank haben wir in Deutschland einen Flughafen, der extra sowohl für den A380 als auch die Boeing 737 MAX gebaut wurde – „Willy-Brandschutz-Airport“ BER – der umweltfreundlichste Flughafen der Welt, welcher mit Goethe zu uns spricht: Wozu in die Ferne schweifen…

Warum die Bahn uns tötet!

Auf Zug- oder Flugzeug-Toiletten lauert leider der Tod. Dort hat man als Mann zwei Alternativen. Entweder man steht – wie bei einem allein wohnenden, etwas verwahrlosten Kumpel. Dann besprüht man in einem Akt brüderlicher Harnstoffvereinigung den Sitz-Ring. In der Bahn ist das ein gewagtes Unterfangen, weil der Zug häufig just in dem Augenblick in eine Kurve geht, in dem man den Winkel des Harnstrahls auf die Zielkoordinaten der Kloschüssel ausgerichtet hat. Neulich war ich in genau so einer Situation, als die Ansage kam: „Aufgrund von betriebsbedingten Störungen müssen wir eine großräumige Umleitung fahren…“ und ich dachte: „Rat mal, was meinem Harnstoff gerade widerfuhr…“

Zur Vermeidung derlei Ungemachs kann man sich (nach intensiver Reinigung) auch setzen. Und dann passiert es: Das beste Teil des Mannes fällt auf die bakterienverseuchte Kloschüssel und fängt sich die tödlichsten aller multiresistenten Keime. Und ich will jetzt nicht hören: „Oh, Chin, das ist sicherlich nur dein Problem, denn trotz deines schmächtigen Körperbaus bist du besser ausgestattet als ein Elefant auf Poppern!“ Das ist gelogen! Mein Geschlechtsteil hat schon für viel Belustigung gesorgt, und das ist nicht die von Komikern erwünschte Belustigung. Zusammen mit Kommentaren wie: „Kann man den auch als Köder beim Angeln verwenden – wenn die Maden alles sind?“ Oder „Wenn man Telefontarife an die Länge des Geschlechtsteils angliche, telefonierst du sicher umsonst!“

Wer entwirft diese Toiletten? Entweder Sadisten oder Ingenieure mit den kleinsten Penissen der Welt, also Leute, die bei Telefon-Tarifangleichung mit Telefonieren noch Geld dazu verdienen – oder Alice Schwarzer. Oder die Kombination der oben Genannten: sadistische Ingenieure mit unterentwickelten Champignons, die in ihrer Freizeit gleichgeschlechtliche Kolumnen für die Emma verfassen! Warum redet da keiner drüber?

 

Chin wieder in der ARD

Es ist mir eine besondere Freude, euch auf die sehr gelungene Sendung mit Alfons und mir (just the 2 of us…) aufmerksam zu machen, die am 28.03. im der ARD um 23.30 ausgestrahlt wird: „Alfons und Gäste“ mit Chin Meyer

Wie wir die Wohnungsnot bekämpfen!

Die Wohnungsnot in deutschen Großstädten nimmt immer mehr zu. Eine Freundin berichtete neulich von einem Angebot der Anmietung einer Wohnung – für knapp 50.000 Euro! Abstand, wohlgemerkt, nicht Kaufpreis der gesamten Wohnung. Sie nahm dann Abstand vom Abstand und sucht immer noch. Nun ist Abstand in vielen Fällen sinnvoll. Etwa im Falle einer sexuellen Belästigung. Auf dem umkämpften Wohnungsmarkt kann er allerdings zum hinterlistigen Geschäftsmodell werden. Menschen mit hoher Bonität mieten eine Wohnung, richten sie spärlich mit Billigmöbeln ein und zocken dann den Nachmieter ab – da offenbart dann ein Ikea-Billig-Bettgestell mit Namen „Rekdal“ (gab es wirklich!) seinen wahren Charakter…

Immer mehr gerade weibliche Wohnungssuchende berichten überdies von günstigen Mietangeboten (leider auch wahr) – für die sie allerdings sexuelle Dienstleistungen erbringen sollen. Wer sich im Job nicht mehr „hochschlafen“ möchte, kann sich jetzt also ein „Heim-poppen“.

Eine Lösung könnte gerade in Städten mit hohem Single-Anteil sein: Partner- mit Wohnungssuche kombinieren. Wer im Netz „gematcht“ wird, muss sofort für mindestens eine Woche zusammenwohnen – da weiß man sofort, ob es für länger klappt. Wenn nicht, dreht sich das Beziehungskarussell endlich mal etwas schneller.

Außerdem gibt doch noch viele ungenutzte Flächen. Friedhöfe etwa – da wohnen Menschen weit unterhalb des Mietspiegels. Das ist wirklich unterirdisch! Um die Gräber nicht zu entweihen, entstehen auf den Friedhöfen luftige Pfahlbauten. Das ist auch umwelttechnisch sinnvoll – im Falle eines Ablebens nimmt man nur den Fahrstuhl nach unten und muss nach „Antritt der letzten Fahrt“ nicht mehr groß CO2 ausstoßen.

Was ist mit Regierungsgebäuden, die nur tagsüber genutzt werden? Ein paar Schlafsofas in Konferenzräumen böten hier Arbeitnehmern, die sowieso tagsüber arbeiten, eine sinnvolle Bleibe – die Aktion „Schnarchen im Bundestag“ wäre dann endlich mal kein Privileg mehr für Hinterbänkler!

Mit ein bisschen guten Willen ist so viel möglich…

 

Warum ein harter Brexit Berlin reich macht!

Exportnation zu sein, hat auch Nachteile: Ständig Ausländern Dinge zu verkaufen, sich so in Sklaverei vom Ausland zu begeben und dann abhängig von deren Zahlungsmoral zu sein – das ist „Pfui“, würde die AfD vermutlich sagen. Doch Exportnation hin oder her: ein harter Brexit wäre der größte Schocker seit „Aliens“. Wobei das natürlich ungerecht ist: Aliens haben wenigstens eine nachvollziehbare Intelligenz.

Die wirtschaftlichen Schockwellen eines Chaos-Brexits träfen vor allem Baden-Württemberg und Bayern. Hunderttausend Arbeitsplätze gehen dann über die Wupper – oder korrekter gesagt über Neckar und Donau. Der Süden Deutschlands wird zum Notstandsgebiet. Endlich mal ist dann Berlin gefragt. Vergessen und vergeben die Zeiten, als der FC Bayern München noch in der Lage war, Hertha BSC zu schlagen. Oder als Schwaben in Berlin den fetten Max machten. Schwamm drüber.

Denn jetzt brauchen die Bayern und die Schwaben uns. Es wird Care-Pakete mit dem Lebensnotwendigsten geben: Schokolade, Rosinen, warme Decken. Eine Luftbrücke nach Süden sollte schleunigst geplant werden… Gut, das wird vielleicht schwierig. Weil „ohne Flughafen in die Luft zu gehen“ eine Kunst ist, die nur Donald Trump so richtig gut beherrscht. So mieten wir dann von Kreuzberger Türken die Transit-Busse für eine „München-Rutsche“, um der Not leidenden Bevölkerung Süddeutschlands zur Seite zu stehen.

Die Konsequenzen sind vielfältig. Stuttgart wird aufgrund der Wirtschaftskrise und des dadurch zurückgehenden Verkehrs zur Stadt mit der saubersten Luft Deutschlands. Berliner mit alten Dieseln fahren hin, um die Stickoxid-Werte in vertrauten Regionen zu halten, nachdem verschiedene Menschen unter Sauerstoff-Schock kollabierten. Bayern-Mädels in Dirndln werden nach Berlin verschickt, um der Not auf dem Land zu entgehen. Und ein ausgemergelter Markus Söder in viel zu großen Lederhosen schleppt sich mit letzter Kraft in die Hauptstadt: „Haste mal’n Flughafen für mich!“

Warum ich nicht mehr im Internet bin!

Immer wieder wird vor Kriminellen gewarnt, die im Internet unsere Identität klauen und dann Kaviar, Kameras und anderen Kram auf unsere Rechnung bestellen. Ich erkundige mich bei einigen Digital-Native-Freunden, ob mein Passwort sicher sei. Zwecks leichterer Erinnerung habe ich nämlich ein relativ kurzes Passwort für mehrere Zugänge. Auf Empfehlung meiner entsetzten Freunde hin besorge mir ein Passwort-Programm. Welches leider genauso entsetzt ist. Bei fast jedem meiner Passwörter meldet es mir ein „sehr schwach“.

Recherchen ergeben, dass sichere Passwörter aus kryptischen Buchstabenkombinationen bestehen, etwa aus den Anfangsbuchstaben eines Satzes. Also: „Highway to Hell“ von AC/DC von 1979 ist mein Lieblingslied“ ergibt dann „HtH_vAC/DC_v1979imL“. Dummerweise ist das nicht mein Lieblingslied. Ich nehme das Passwort trotzdem. Das Passwort-Programm ist begeistert. Nachdem ich alle meine Zugänge ähnlich komplex ändere, brauche ich nur noch ein Master-Passwort für das Passwort-Programm. Das muss natürlich besonders sicher sein. Ich entscheide mich für „,Cheri cheri Lady‘ von Dieter Bohlen aus dem Jahr 1985 ist so was von Kacke“, also „CcL_vDBadJ_1985iswvK“. Eingetragen, verschlüsselt, nie wieder Datendiebstahl!

Leider fällt mir das Master-Passwort am nächsten Tag nicht mehr ein. War es wirklich „Cheri cheri Lady“? Oder „You’re my Heart, you’re my Soul“. Oder gar “Brother Louie”? Aus welchem Jahr, verdammt noch mal? Nachdem ich mehrere Wochen damit verbringe, die gesamte Discographie von „Modern Talking“ auszuprobieren, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich nicht vielleicht „den Wendler“ eingegeben habe. Der ist doch auch unsäglich. Nachdem ich alle Interpreten sämtlicher unsäglicher Lieder des letzten Jahrhunderts ausprobierte, gebe ich nach einigen Monaten auf. Meine Passwörter sind auf ewig verloren. Das Passwort-Programm hat meine Identität geklaut und bestellt bestimmt bald Kaviar, Kameras und andern Kram auf meine Rechnung.