Februar 2020

Warum wir uns jetzt reich husten!

Vor drei Tagen in einem Restaurant nahe Heidelberg. Kurz vor meinem Auftritt. Jemand hustet. Die anderen Gäste schauen sich panisch um. Einige sehen so aus, als würden sie sich gleich auf den Boden werfen und die Hände über Kopf falten, um nicht von umherfliegenden Viren getroffen zu werden. „Na,“ fragt der Wirt in seinem Odenwald-Dialekt, „ha‘sch Corona?“ Mir persönlich ist es neu, dass Corona jetzt auch eine Hasch-Sorte ist, aber man lernt halt nie aus…

Das Corona-Virus verändert das Miteinander. Ich überlege, ob Bankräuber jetzt die Waffen zu Hause lassen, einfach in eine Bank marschieren und schreien: „Alles auf den Boden – oder ich huste!“ Oder ob das Burka-Verbot jetzt auch für Friedrich Merz vom Tisch ist und jetzt stattdessen ersetzt wird durch eine „Burka-Pflicht für alle“ – schließlich bleibt das Sars-CoV-2-Virus dann beim Husten im Stoff hängen…

Natürlich muss man dieser Tage den Unterschied zwischen „Sars-CoV-2“ und „Covid-19“ kennen: Ersteres beschreibt das Virus, letzteres die davon verursachte Lungenentzündung. Leider wird man wenig Gelegenheit haben, mit diesem Fachwissen zu glänzen, weil immer mehr Partys abgesagt werden. Aus Corona-Angst. Auch in meinen Vorstellungen sehe ich die ersten Corona-Angst-Lücken. Was wenig Sinn macht. Schließlich stärkt Lachen erwiesenermaßen die Abwehrkräfte. Ganz dumm ist es, auf den Kabarett-Abend zu verzichten, um sich dann mit geschwächter Abwehr im Supermarkt zu infizieren…

So schwanken wir zwischen „Panik und Pandemie“. Der Begriff „Panik“ geht zurück auf den griechischen Hirtengott „Pan“, welcher in der Mittagszeit ungern gestört wurde und dann wutentbrannt seine Ziegen erschreckte, welche in alle Richtungen davonstoben – eben in „Pan“-ik. Noch so ein nutzloses Partywissen, das Sie jetzt nicht mehr loswerden…

Doch sehen wir auch die positiven Aspekte: Der CO2-Ausstoß von China hat sich durch den Ausbruch von Corona um ein Viertel reduziert – und das ist erst der Anfang. Vielleicht hat Sars-CoV-2 das Zeug, den Klimawandel aufhalten. Das wäre doch mal eine Schlagzeile wert: Corona rettet die Menschheit!

Warum er nicht ausgeMerzt wurde!

Gestern verkündete Friedrich Merz seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz. Endlich mal jemand aus der „Mittelschicht“, denkt man erleichtert, während man den Lear-Jet betankt, um zur Konferenz nach Cottbus zu fliegen.

Leider leistet sich der Kandidat den einen oder anderen Lapsus. Neuerdings ist er sogar für Frauenrechte! Er würde sich wünschen, dass die Grünen „beim Thema „Burkaverbot“ auf unserer Seite“ wären, twitterte er neulich. Und: „Vollverschleierung ist ein Zeichen absoluter Missachtung fundamentaler Rechte von Frauen.“ Damit ist er ein kompletter Umfaller. Vor 22 Jahren immerhin stimmte Merz noch gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe und stand damit fest gegen Frauenrechte und an der Seite muslimischer Männer, die das haargenau so sehen. Zwei Jahre vorher stimmte er gegen die Straffreiheit von Frauen bei Abtreibungen bis zum vierten Monat, wiederum fest an der Seite muslimischer Männer, die das genauso sehen. Auch sein Kommentar zu Wowereits Homosexualität „ist mir egal, solange er sich mir nicht nähert“ dürfte breite Zustimmung in der muslimischen (männlichen) Community gefunden haben. Merz‘ Verrat an seinen muslimischen Kumpels schmerzt.

Ein böser Verdacht drängt sich auf: Hat sich eventuell doch etwas Sozialdemokratie in den Hardliner geschlichen? Hat Angie ihm heimlich ein paar ihrer Stammzellen verabreicht? Was kommt da noch an Feminismus auf uns zu? Fordert Merz demnächst eine „Frauenquote“? Und zwar nicht die auch unter Muslimen so beliebte Quote „vier Frauen pro Mann“…

Andererseits: Mit Merz an der CDU-Spitze ist da einer, der den Chauvinismus nicht kampflos der AfD überlässt. Einer, der Schluss macht mit diesem ganzen Weiber-Gedöns. Der die „Zwangsver-Merkel-ung“ beendet. Der für „Aufbruch und Erneuerung“ in Richtung Vergangenheit steht. Und der der SPD endlich wieder die Sozialdemokratie überlässt – Friedrich Merz ist der Traum-Kandidat aller Linken.

Warum niedrige Steuern uns in den Wahnsinn treiben!

„Wenn ich 12 mit 7,5 multipliziere,“ frage ich meinen Neffen, um ihm bei seinen Hausaufgaben zu helfen, „dann ist das gleich…?“ „Ach, hör doch auf mit der Gleichmacherei!“ lautet die freche Antwort. Am nächsten Tag räche ich mich: „Möchtest du heute Nudeln essen oder Fisch?“ „Ist mir gleich,“ lautet die gelangweilte Teenage-Antwort. „Ach, hör doch auf mit der Gleichmacherei!“

Denn „Gleichmacherei“, so eine verbreitete Meinung, ist schlecht. Sie ignoriert, dass Menschen verschieden sind. Was natürlich im Einzelfall zutrifft, obwohl predictive analytics, also Algorithmen, die das Einkaufsverhalten von Menschen vorherberechnen, das Gegenteil zu belegen scheinen… Deshalb, so die Anti-Gleichmacher-Ideologie, sei es schön, wenn in einer Gesellschaft alle verschieden sind, wenn es ganz reiche und ganz arme Menschen gibt. Und wenn reiche Menschen wenig Steuern zahlen, weil sie dann ganz wohltätig sein können. Was natürlich auch im Einzelfall zutrifft, klar.

Eine großangelegte Studie in Großbritannien kommt jetzt allerdings zu dem Schluss, dass in ungleichen Gesellschaften die Zahl psychisch auffälliger Menschen dramatisch in die Höhe schnellt. Die, die wenig haben, fühlen sich gestresst, weil sie nicht so viel konsumieren können. Die, die viel haben, sind gestresst, weil sie Angst haben, dass ihnen jemand etwas wegnimmt. Entweder der Staat – oder irgendwelche Räuber. Oder beide in Personalunion – also das Finanzamt.

Dieser Stress führt zu einer erhöhten Anzahl an Depressionen, Narzissmus und Psychosen. Wenn also immer mehr Menschen sich überfordert fühlen und nach einfachen Lösungen, am besten einer „Endlösung der Migrationsfrage“ suchen, wenn immer mehr wahnsinnige „Einzeltäter“ auf vermeintlich Andersartige schießen, dann kann das auch mit fehlenden Erbschafts- oder Vermögenssteuern zusammenhängen. Und an der Stelle ist Gleichmacherei vielleicht doch nicht so schlecht…

Warum wir Privatversicherte brauchen!

Keine Wartezeit beim Arzt. Sogar die Bio-Resonanz-Behandlung wird übernommen. Heilpraktiker sowieso: Das Privat-Patienten-Eldorado. Die Versicherungen der Reichen und Gesunden schwimmen in Geld, während sie Ärzten ihr Golf-Handicap und den Porsche finanzieren. Und gesetzlichen Krankenkassen den kranken, armen und alten Gesundheitsmüll überlassen…

Soweit das Klischee. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung kommt jetzt zu dem Schluss, dass gesetzlich Versicherte bei Auflösung der Privatkassen bis zu 145 Euro weniger Beitrag pro Jahr zahlen. Und nicht mehr die runderneuerte Unternehmer-Gattin tolerieren müssten, die sofort behandelt wird, während das Gros der Anwesenden bereits seit drei Tagen im Wartezimmer vor sich hinvegetiert.

Diese Sichtweise ignoriert, dass das deutsche Gesundheitssystem auf zwei völlig unterschiedlichen Glücks-Spielen basiert. Die private Krankenversicherung wettet, dass ihre Versicherten weniger kosten, als sie einzahlen. Sollte diese Wette nicht aufgehen, erhöht sie einfach die Tarife. Im Alter müssen Privatpatienten daher häufig ihren Leistungskatalog drastisch einschränken, weil sie sich die volle Leistung einfach nicht mehr leisten können. Da stirbt man dann, weil man zwar bei Krebs ein Einzelzimmer kriegt, sich den Schlaganfall aber nicht mehr leisten konnte…

Gesetzliche Kassen hingegen wetten, dass Ärzte es irgendwann satthaben, immer nur überflüssige, aber lukrative Untersuchungen an der Unternehmer-Gattin vorzunehmen, zumal deren eingebildete Haus-Staub-Allergie echt nervt…

Die Studie schlägt vor, private Krankenkassen in die gesetzlichen zu integrieren, was allerdings nach finanziellem Ausgleich für Ärzte und Kliniken nur noch eine marginale Ersparnis für die gesetzlich Versicherte brächte. Und ganz generell die Frage aufwirft, ob man sich eine gesetzliche Kasse mit Zockern teilen möchte, die darauf wetten, im Alter gesund und reich zu sein…

Wie Sie jetzt reich werden!

Brauchen Sie Geld? Mehr Geld, als Sie je im Lotto gewinnen können? Ziehen Sie nach Hamburg. Dort klauen Sie Ihrem Nachbarn sein Erspartes. Ihr Nachbar findet das nicht so wahnsinnig toll. Er benutzt sogar die hässlichen Worte „nicht legal“ und „Riesenschweinerei“ (Finanzminister Olaf Scholz). Sie erklären Ihrem Nachbarn, dass er zufällig die Kellertür aufgelassen hätte und insofern Ihren Diebstahl geradezu einlud. Als Ihr Nachbar daraufhin antwortet, dass man nach derselben Logik Frauen in Miniröcken vergewaltigen könne, weisen Sie dieses Argument als irreführend zurück. Außerdem trügen Sie keine Mini-Röcke. Aus Prinzip nicht. Und weil Sie Mann sind.

Es vergeht etwas Zeit. Auf einmal fällt Ihrem Nachbarn auf, dass er das von Ihnen geklaute Geld zurückfordern muss, da das Vergehen sonst verjährt. Er entscheidet sich, keine Forderung zu stellen, um den nachbarschaftlichen Frieden nicht zu gefährden. Sie behalten das Geld und leben glücklich bis ans Ende Ihrer Tage.

„Na ja“, sagen Sie jetzt vielleicht, „und was geht mich das an?“ Nun, der beklaute Nachbar sind Sie! Und es geht um 278 Millionen Euro! Soviel erstattete das Finanzamt der Hamburger Warburg Bank-Gruppe an zu viel entrichteten Steuern zurück. Nur hat die Bank diese Steuern nie gezahlt, da es Schein-Steuern aus Cum-Ex-Geschäften waren. Als es um eine Korrektur des Steuerbescheids ging, ließ das Hamburger Finanzamt die Frist verstreichen und schenkte der Bank etwa 50 Millionen. Das Ganze nach einem Treffen des Bank-Chefs Olearius mit dem damaligen Hamburger Bürgermeister. Sein Name: Olaf Scholz. Heute Finanzminister. Damals zuständiger Finanzsenator: Peter Tschentscher – heutiger Bürgermeister des Stadtstaats.

Das ist auch Klima-Katastrophe. Nicht nur ist der Norden so warm wie einst der Süden – auch das ehemals auf Bayern und die CSU begrenzte „Mauschel-Amigo-System“ findet man jetzt in Hamburg wieder! Und bei der SPD!

Warum die Sturmschäden so groß sind!

Zwei Stürme fegten in den letzten Tagen über Deutschland hinweg. Der eine hinterließ Verwüstung, irreparable Schäden, Verzweiflung – der andere hieß „Sabine“. Aber der Sturm „Annegret“ war bei weitem der mit den nachhaltigeren Folgen. Denn „Annegret“, bislang unter ihrem Tarn-Namen AKK bekannt, will nicht mehr wehen. Zu viel Gegenwind.

Als Folge bläst nun ein Tornado durch die CDU, und zwar leider keines von den Flugzeugen des Verteidigungsministeriums, die nicht in die Luft können. Es ist ein veritabler Hurrikan, der die Volkspartei in progressive und nicht ganz so progressive Kräfte zersplittert. Die Sozen lehnen sich derweil im Sofa zurück und gucken dankbar erstaunt, dass mal jemand anders „die zerstrittene Linke“ gibt. Eine Urheberrechtsklage wegen Patentverletzung wird nicht ausgeschlossen.

Doch nicht nur in der CDU wüten die Winterstürme. Auch so gegensätzliche Figuren wie Kardinal Marx und Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann sind auf einmal „vom Winde verweht“. Und man fragt verwirrt: Wem bläst der Höcke im Vatikan und bei Hertha? Nur Donald Trump übersteht das laue Lüftchen des Impeachments. Vermutlich, weil er selbst ein „Twister“ ist…

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung hingegen, Christian Hirte, hatte sich zu sehr über die AfD als Königsmacher von Thüringen gefreut und das auch noch öffentlich gemacht. Auch ihn fegte der Sturm hinweg. Rückenwind hat jetzt ein Mann, bei dem es gut ist, dass man nicht nach dem Nachnamen geht. Sonst wäre das Signal ein Fatales: Wo einst ein „Hirte“, folgt nun ein „Wanderwitz“…

Doch die Stürme haben auch ihr Gutes. In den letzten Tagen wurde unglaublich viel Windkraft ins Netz eingespeist. Oder um es mit einer alten chinesischen Weisheit zu sagen: Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Windmühlen – die anderen Mauern. Ins Neudeutsche übertragen heißt das: Wer auf Windkraft setzt, für den wird der Sturm zum Rückenwind!

Warum Thüringen kein Hobby ist!

Ein großer Staatsmann hat mal gesagt, dass es besser sei, „nicht zu regieren als falsch zu regieren“. Keine Partei setzt dieses Motto so erfolgreich um wie die FDP von Christian Lindner, der das Bonmot vermutlich in einem Anfall von Übernächtigung schließlich auch prägte. Die Liberalen sind somit die einzig wahre anarchistische Partei der Welt: Sie lehnen – da regieren immer auch eine falsche Komponente hat – konsequent jede Form des Regierens ab. Chapeau!

Den jüngsten Beweis dieser anarchistischen Freiheit liefert der thüringische Landesverband, der in einem Anfall von Realitätsverleugnung einen Kandidaten zum Ministerpräsidenten küren ließ, der ohne die AfD chancenlos gewesen wäre. Bei der AfD klingt es folgerichtig dieser Tage verdammt nach Silvester – die Sektkorken hören mit dem Knallen gar nicht mehr auf.

Thomas Kemmerich dürfte damit der kürzeste Ministerpräsident aller Zeiten sein und als „KüMaZ“ ist die Geschichte eingehen. Geisterfahrer kannte man bisher schon aus dem Straßenverkehr – neu sind in der Demokratie „Geister-Parteien“, die aus dem Nichts auftauchen und zu schweren Unfällen führen. Gottseidank bleibt die FDP sich wenigstens in einem Punkt treu: Kemmerich wird für seine 25-Stunden-Tätigkeit mit dem vollen Ministerpräsidentengehalt sowie einem Übergangsgeld für die ersten 6 Monate (!) belohnt. Das macht zusammen mindestens 93.000 Euro – Nicht-Regieren muss sich wieder lohnen!

Und noch etwas haben die Liberalen geschafft: ein Bundesland, das mit gerade mal 2,5 Prozent der deutschen Bevölkerung in einer Bundestagswahl nicht über die Fünf-Prozent-Hürde käme, ist auf einmal in aller Munde. So viel Publicity hatte Thüringen seit Anfang des 6. Jahrhunderts nicht mehr. Da gab es ein eigenes „Thüringer-Reich“. Das wurde 531 zerschlagen. Von den Franken. Wenn es nach dem Franken Markus Söder geht, könnte man den Landstrich getrost in „Nord-Bayern“ umbenennen… Billiger für die Landeskasse wäre diese Art der „Wiedervereinigung“ auf jeden Fall.

Warum Studierende verarmen!

Der Studierende – ein mehr oder weniger wissbegieriges, meist junges Wesen mit relativ wenig Lebenserfahrung. Wenn man mal von dem Work and Travel-Jahr in Australien absieht, was weitgehend für Partys am Strand von Byron Bay mit Gleichaltrigen genutzt wurde, finanziert von PP (Parentales – oder Papis – Portemonnaie).

Jetzt jedoch ist zukünftige Einkommen der Studierenden in Gefahr. Seit der Tweet einer Schülerin 2015 beklagte, wie wenig sie trotz der Fähigkeit zur Gedichtsanalyse „in vier Sprachen“ von Steuern, Finanzen oder Versicherungen wisse, fragte sich die Finanzbranche besorgt, ob es nicht an der Zeit wäre, schon in der Kita Finanzdienstleister zu positionieren, die „Aufklärungsgespräche“ führen. Was in der Kita (noch) keine Realität ist, wurde mittlerweile an Hochschulen perfektioniert.

Der Finanzdienstleister MLP etwa gründete extra einen Verein, die „Hochschulinitiative e.V.“. Diese bietet finanziell erfahrungsgemäß knapp ausgestatteten Bildungsinstituten „Umsonst“-Seminare zu Themen wie „Steuererklärung“, „Stipendien“, „Bewerbung“ etc. an. Über diese Kurse erhalten die Dozenten (die auf der Gehaltsliste von Finanzdienstleistern wie MLP oder anderer „Strukkis“ stehen) Zugang zu den Daten der Studenten, die anschließend gute Kunden werden können. Und denen man im Larven-Stadium des Studierenden-Seins leicht eine Reihe provisionsgetriebener Finanzprodukte andreht, die teilweise so fragwürdig sind wie eine Krebsbehandlung mit Bachblüten-Therapie. Das ist PPP in Reinkultur – Private-Public-Partnership oder „Papiertiger-perforieren-Pickelgesichter“.

Komisch: niemand käme auf den Gedanken, einen Vampir zum Chef eines Blutspende-Dienstes zu ernennen oder einen Hai als Hüter von Makrelen. Oder einen Nazi zum Verfassungsschützer – obwohl das vielleicht dieser Tage kein so gutes Bild ist… Aber was das Geld unserer Kinder angeht, ist es uns so egal wie die klima-vergiftete Umwelt, die wir ihnen hinterlassen. Dafür gibt es leider nur ein Triple F-Rating – Frisch-Fonds-F…er“…

Warum wir England vermissen!

Seit heute sind die Briten aus der EU raus. Das ist schade und traurig. In Zeiten, wo globale Herausforderungen nur gemeinsam angegangen werden können, kochen die Briten jetzt ihre eigene Suppe. Wer die britische Küche kennt, weiß, dass das keine besonders gute Suppe sein kann…

Hoffen wir jetzt das Beste für England. Hoffen wir, dass der Traum wahr wird: dass ein von Brüsseler Fesseln befreites Land einen nie gekannten Wohlstand erlebt und zum „Singapur in Europa“ wird. Allerdings muss man leider sagen: Chinesen (und Singapur ist in erster Linie chinesisch) sind keine Fußball-Rowdys. Außerdem können sie kochen…

Doch die Briten werden uns fehlen. Sogar ihre Küche: Auch wenn das Gemüse so zerkocht ist, dass Vitamine nur noch als homöopathische, historische Erinnerung vorkommen – es wird gegessen. Genauso wie jener in Mehl gewälzte Fisch zusammen mit vor Fett triefenden Kartoffelstücken. Jedes Volk auf so einer Diät dreht irgendwann durch. Verherrlicht etwa das schottische Nationalgericht „Haggis“, das aus in Schafsmagen gekochten Innereien eben jener Tiere besteht. Oder stimmt für die Abspaltung von Europa.

Dabei waren gerade wir Deutschen und die Briten stets ein gutes Team. Allein unsere gemeinsamen Sauftouren auf Mallorca! Was sollen wir Deutschen nur tun, wenn die Visa-Gebühren so hoch sind, dass die Engländer wegbleiben? Wenn man niemand mehr die Liege am Pool mit einem Handtuch-„Blitzkrieg“ vor der Nase wegreservieren kann? Wenn wir uns nicht mehr über Briten mit rotgebrannter Haut mokieren können? Einer Haut, die fast schon sagt: „Die einen kochen Hummer, ich röste mir nen Krebs!“

Aber am meisten werden wir ihren unerschütterlichen Sinn für Humor vermissen. Oder um es in den Worten des begnadeten Komikers Stewart Lee zu sagen: „Es ist sehr unfair, die Brexiteers über einen Kamm zu scheren. Man muss da differenzieren. Es waren ja nicht nur Rassisten und Nationalisten, die für den Brexit stimmten. Es waren teilweise auch absolute A….löcher!“