Warum wir die K-Frage noch beantworten müssen!
„Wie hältst du es eigentlich mit der K-Frage“? war in letzter Zeit ein beliebtes Spiel. Wobei das „K“ je nach Situation für „Kompetenzlos“ (BaFin), „Kassieren“ (CDU-Abgeordnete mit Hang zu Masken-Deals) oder „Knast“ (Wirecard Manager) stehen konnte. Oder eben für „Kanzlerkandidat“. Die SPD beantwortete die Kanzlerkandidatur-Frage als erstes – allerdings mit Olaf Scholz, dessen Cum-Ex- und Wirecard-Verflechtungen ihn erst mal nicht auf Wahlkampf- sondern auf Untersuchungsausschuss-Tour gehen lassen.
Die Grünen hakten die K-Frage schnell und elegant ab – doch bei der Union trug sie Züge einer religiösen Suche nach dem heiligen Gral. Oder war es eher die Suche nach dem „eiligen Aal“? Ein eiliger Aal namens Markus Söder, der sich schnell im Lear-Jet zurück nach München verabschiedete – was die Frage aufwirft, wie viele Bäume er umarmen muss, um da die CO2-Bilanz wieder auszugleichen?
Zurück bleibt der wohl unbeliebteste Kandidat der CDU seit Jahrzehnten. Einer, der nur Kanzlerkandidat wurde, weil er indirekt drohte: „Wenn ihr mich nicht wählt, trete ich zurück und die CDU geht unter“ – die christ-demokratische Variante eines Selbstmordattentates. Darauf blieb dem eiligen Aal nur die Abreise mit der Botschaft: „Ich hätte es gemacht, aber wenn ihr eben keinen Kanzler stellen wollt…“ Oder, in den Worten von Annalena Baerbock: er hat „ein Angebot“ gemacht.
Überhaupt, „die Annalena“. Hätten Sie jemand vor 30 Jahren erzählt, dass die Grünen mal ruhiger und vernünftiger wirken als die Union – hätte das durchaus eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie nach sich ziehen können! Mittlerweile hat Frau Baerbock im Prenzlberg schon fast den Nimbus einer Michelle Obama. Obwohl es auch kritische Stimmen gibt, die fragen, wie sie neben der Aufzucht zweier Kinder auch noch ein Land managen wolle? Eine Frage, die man bei CDU-Abgeordneten mit vier Nebenjobs und neun Aufsichtsratsmandaten gerne mal überspringt…!