Warum wir Perspektiven brauchen!
Der Frühling kommt, und mit ihm die Lockerungen. Die sind allerdings sehr unterschiedlich. Da der Oster-Urlaub – wie wir ihn kennen – sowieso nicht stattfinden kann, hier die Alternative: Erst zum Friseur in Berlin, anschließend Fußpflege in Brandenburg, dann weiter, um den Neffen zur Fahrschule nach Meck-Pom zu bringen, woraus aber leider nichts wird, weil die Inzidenz hochschießt und alles schließt. Dann unauffällig weiter nach Schleswig-Holstein zum Zoo-Besuch. Im Hotel angeben, dass man auf Geschäftsreise ist. Auf dem Weg nach Süden Hamburg schnell durchqueren (da geht nix). In Niedersachsen im Fahrradladen ein paar neue Teile holen.
Weiter nach NRW, um dort eine Musikschule zu besuchen, wobei man das Blasinstrument zu Hause lässt, weil das ja illegal wäre. In Hessen noch mal eine Maniküre machen lassen – mehr geht da leider nicht. Dafür dann in Sachsen-Anhalt eine Flugstunde nehmen, um etwas später in Sachsen endlich auch die Trompete mit in die Musikschule nehmen zu dürfen. Im Hotel die Business-Suite mieten. In Thüringen einen Strauß Blumen erstehen, den man im Gegensatz zu Berlin nicht vorbestellen muss.
In Bayern endlich im Baumarkt einen neuen Klodeckel holen, den man dann in Baden-Württemberg mit ein paar Topf-Blumen aus dem Garten-Markt bepflanzt und so in ein Deko-Art-Blumenbeet verwandelt. Auf der Raststätte schlafen. In Rheinland-Pfalz schnell noch eine Fahrstunde nehmen – weil dort die Inzidenz keine Rolle spielt. Anschließend rüber ins Saarland – dort kann man vorbestellte Kleidung im Geschäft anprobieren – „Click and Try before you Buy“ statt „Click and Collect“. Auf dem Rückweg in Hessen noch mal Pediküre machen lassen. Zurück in Berlin den Schnelltest machen.
Ist vielleicht nicht der prickligste Urlaub der Welt, aber im Gegensatz zu all den Mittelmeer-Urlauben einer, an den man sich für den Rest des Lebens erinnert.