Warum wir Dividenden lieben!
Eines der Symptome einer Parkinson-Krankheit ist ein gewisses Zittern, dass gern mal zum Verschütten etwa von Kaffee in der Tasse führt. Da schwappt häufiger etwas über. In der Wirtschaft nennt man dieses Überschwappen Dividende – oder auch: Es wird etwas ausgeschüttet.
Jetzt gibt es mächtig Ärger, weil Mercedes, BMW und diese neue Firma „Voltswagen“ (ehemals Volkswagen, jetzt auf dem Weg in die Elektrowelt mit einem misslungenen Aprilscherz) sowohl Staatshilfen beziehen als auch Dividenden-Parkinson praktizieren. Es ist stark vereinfacht so, als gäbe man dem Nachbarn Geld zum Bierholen – und der verschüttet dann alles in seinen eigenen Mund.
Die Großkonzerne sagen, man müsse Dividenden ausschütten, alles andere verschrecke Investoren. Eine Nicht-Ausschüttung führte paradoxerweise dazu, dass das Kindlein mit dem Bade ausgeschüttet wird. In der Politik sind „verschreckte Investoren“ fast so gefürchtet wie die „Arbeitsplatz-Vernichtungs-Peitsche“. Investoren sind anscheinend schreckhaft wie Hirsche und so gut wie nie aus dem „Steueroptimierungs-Dickicht“ herauszulocken.
Das Wort Investor kommt übrigens vom italienischen „investire“ in der Ursprungsbedeutung des „Neu Bekleidens“. Jemand gibt Kapital, das dann neu verkleidet wird – etwa in eine Unternehmung – um anschließend mehr Kapital zum Verteilen („dividere“) zu haben. Im Grunde so eine Art Wirtschafts-Karneval: Man geht mit schräger Verkleidung allein raus, investiert etwas in Alkohol und kommt zu zweit wieder heim. Nur um rauszufinden, dass unter der anderen schrägen Verkleidung der Ehepartner des Chefs steckt, der jetzt auch verteilt werden muss…
Nun ist der Staat in einer Krise einer der wichtigsten Investoren. So etwas hören die „privaten“ (sofern man den Staatsfonds aus Katar privat nennen möchte) Investoren aber nicht so gern. Denn der Staat ist ja so etwas wie die Gesamtheit der Bevölkerung – und die Dividende, die an die geht, heißt schließlich Steuern und sollte bitte schön möglichst nicht gezahlt werden… Nicht jede Dividende ist also eine gute Dividende.
Das Schlimmste für einen Investor ist allerdings der „Dividenden-Parkinson-Alzheimer“. Da vergisst eine Firma doch glatt, etwas auszuschütten…!