Warum Sicherheit kein Schnäppchen ist!
Hurra, wir haben wieder einen Skandal. Dazu einen mit so einem wunderbaren Namen: Bamf-Skandal. Das Wort „Bamf“ (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) hat es in sich. Gerade auch als Verb: „Ich hab ihm gestern volle Kanne eine gebamft!“ „Bamf mich nicht so an!“ „Heute Abend bamfe ich meinen Alten mal so richtig durch!“ Da entstehen kraftvolle Bilder!
Kraftvolle Bilder entstehen leider auch, wenn man liest, dass „tausende Asyl-Anträge ungerechtfertigt bewilligt“ wurden. Sofort sieht man Horden illegaler, ausländischer Barbaren, die das Land heimsuchen, im Stadtparkt Ziegen schächten und anschließend eine Genitalverstümmelung feiern. Im schmerzhaften Gegensatz etwa zu Horden legaler, inländischer Barbaren, die das Land per Junggesellen-Abschied heimsuchen, im Stadtpark Schweine grillen und anschließend ihre Genitalverstümmelung behandeln lassen.
Natürlich ist es nicht hinnehmbar, wenn in einer Behörde schlampig gearbeitet wird. Bevor ein Heimatschutzminister Seehofer jetzt mit radikalem Durchgreifen und „Maximal-Aufklärung“ droht (das macht Angst: als Seehofer das letzte Mal „maximal aufklärte“, kriegte eine Berliner Büroleiterin ein Kind von ihm…), sollte man aber vielleicht noch mal genau hingucken, worum es wirklich geht: Eine Behörde wird zu schnell und unter Druck aufgebläht. Man will schnelle Erfolge sehen. Schulungen gibt es nur, wenn eine gewisse Menge Fälle abgearbeitet wurde. Anders gesagt: Weiterbildung erst nach genug Fehlentscheidungen – ein bedauerlicher globaler Trend, der gern als „Share Holder Value“ verkauft wird. Weiterer Druck führt dazu, dass es noch mehr Flüchtlinge und Asylsuchende gibt – nämlich Bamf-Mitarbeiter, die die Schnauze voll haben. Bevor es dazu kommt, sollte man vielleicht der alten Weisheit gedenken: Gutes Bamf ist teuer! Oder: Gut Bamf will Weile haben!