Januar 2019

Warum der gesunde Menschenverstand siegt!

Immer wieder gibt es in Deutschland gerade aus dem linksgrünversifften Weichei-Spektrum Vorschläge, die einfach „nicht zu verantworten sind“, wie Verkehrsminister Scheuer gerade wieder betonen musste. Unter anderem diese lächerliche Vorstellung, auf deutschen Autobahnen ein Tempolimit von 130 km/h einzuführen – das wäre „gegen den gesunden Menschenverstand“ (wieder Scheuer). Da sollen diese ganzen Überregulierer und Freiheitsvernichter mit ihrem „kranken Unmenschen-Verstand“ jetzt mal drüber nachdenken.

Klar, ein Tempolimit würde mit ziemlicher Sicherheit zu weniger Unfällen und erheblich weniger Toten auf deutschen Autobahnen führen, aber das sei eine „verkürzte, sentimentale Diskussion“, wie Ulf Poschard von der „Welt“ anmerkte. Die längere, unsentimentale Diskussion geht so: Raser sind weltweit eine vom Aussterben bedrohte Minderheit. Nur in Deutschland (oder auch Afghanistan, Somalia und Nordkorea) finden Rest-Exemplare dieser zarten freiheitsbetonten Gattung noch ein halbwegs funktionierendes Ökosystem. Diese Welt braucht jedoch Raser, denn eines der Hauptprobleme unserer Erde ist schließlich Überbevölkerung – besonders jene mit älteren, weißen Männern. Raser bekämpfen dieses Problem mit all den ihnen zur Verfügung stehenden PS. Außerdem heizen sie zusätzlich das Klima auf, was zu Überschwemmungen und Missernten führt und so ebenfalls ein wirksames Mittel gegen zu viele Menschen ist.

Und in Deutschland – das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen – haben wir eben nicht so schöne Waffengesetze wie in den USA, wo sich bereits Vierjährige mit Papas Knarre abknallen können. Da wird auf der direkten, pragmatischen Ebene der Bevölkerungsreduktion relativ wenig getan. Zeit, sich nicht von den Spaßverderbern ins Bockshorn jagen zu lassen. Man sollte weiterhin frei auf deutschen Autobahnen rasen und töten können.

All das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand.

Warum Frauenparkplätze bald anders heißen!

Kennen Sie Frauenparkplätze? Das sind die Parkplätze, wo fiese Männer heimlich schief und schlecht einparken, um den Eindruck aufrecht zu erhalten, Frauen könnten nicht parken… Oder, wie Harald Schmidt einst sagte: Frauenparkplätze vereinfachen das Leben – man ist ja vorher als Triebtäter jahrelang völlig ziellos durchs Parkhaus geirrt…

Mittlerweile jedoch ist diese Vereinfachung in Gefahr. Ein Jurastudent in Bayern klagte gegen Frauenparkplätze (Kurier berichtete). Er fühle sich dadurch diskriminiert, so der Mann. Es gebe schließlich „auch kleine und schwache Männer“. Das Gericht kam zum Schluss, dass das Schild falsch beschriftet war. Die Freiwilligkeit käme nicht deutlich genug zum Ausdruck. Denn öffentliche Frauenparkplätze sind wie Behindertentoiletten – man sollte den jeweiligen Zielgruppen den Vortritt lassen, muss es aber nicht. Öffentliche Behindertenparkplätze wiederum sind interessanterweise wie Damentoiletten – sie müssen unbedingt für die jeweilige Zielgruppe freigehalten werden. Warum klagt eigentlich niemand dagegen, dass Frauen und Behinderte so beliebig miteinander kombinierbar sind??

Nun muss also die Stadt Eichstätt die Frauenparkplätze umbenennen. Nur wie? Vielleicht kann man aus der Geschichte lernen: Der englische König Henry IV untersagte der Legende zufolge die Zurschaustellung protzigen Reichtums in seinem Reich. Leider hielt sich niemand daran – bis er ein Dekret erließ, dass die Zurschaustellung protzigen Reichtums weiterhin verbot – außer für Diebe und Prostituierte…

Auf die Formulierung kommt es also an. Viele erinnern sich noch an die gemeinen Ansagen im Freibad der 70ger Jahre: „Frauen sowie Männer mit überlangen Haaren sind verpflichtet, Badehauben zu tragen“. Wie wäre es daher mit: „Parkplätze – empfohlen für Frauen sowie Männer mit überlangen Angstkomplexen…“ Wahlweise auch mit: „Parkplätze – empfohlen für Frauen sowie für Jurastudenten mit überlanger Profilneurose, die Jobsuche per PR-Gag betreiben…“

Warum wir bald esoterisch sind!

Wie nennt man es, wenn der Bankberater plötzlich Ihre Hand nimmt, intensiv hineinschaut und dann sanft sagt: „Sie haben ein gaaanz langes Leben vor sich…“ Genau: Transzendentale Verkaufstechniken! Angesichts der mauen Lage der Finanzwirtschaft (Brexit kommt, Wohlstand geht, Mastercard muss hohe Strafe zahlen und die Deutsche Bank ist auch nicht mehr, was sie mal war…) braucht es frischen Wind in der Branche – und neues Personal. Personal, das den allgegenwärtigen Yoga-Trend und veränderte Metropolen-Vorlieben widerspiegelt: Der New-Age Banker kommt!

Dann werden Banken einen neuen, zeitgemäßen Look erhalten: Lichte, luftige Tempel des Geldes mit achtsamkeitsgeschultem Personal. Bald wird der Kunde mit „Namaste“ begrüßt, bevor man sich darüber austauscht, wie die „Energy“ (bitte englisch aussprechen: Enördschie“) grade so ist. Der Berater ist dermaßen genderneutral, dass er „der, die oder das Girokonto“ sagt, und bevor man die Kreditbedingungen erläutert, noch einmal ganz tief gemeinsam ins Licht hinein atmet.

Beratungsgespräche enthalten dann völlig neue Formulierungen: „In welchem Chakra fühlen sie denn diese Aktienstrategie? Im Wurzelchakra, aha – das hat dann also noch ganz viel Wachstumspotential“. Statt „ich überweise das für Sie“ sagt er: „Ich channele das Geld mal kurz rüber.“ Eventuell findet sich das richtige Finanzprodukt auch während der gemeinsamen Praxis von Finanzyoga: „Wir machen jetzt gemeinsam den Baum, um die Kraft unseres Depots zu symbolisieren.“ Darauf sagen Sie: „Der Baum – das ist für mich angesichts momentaner Aktien-Kurse eher eine Trauerweide.“ Worauf er erwidert: „Das ist eben das Schöne am Finanzmarkt – der lehrt uns Loslassen! Und auch, wenn Sie persönlich es jetzt angesichts Ihres Bankrottes ein wenig schwer haben – ihr Konto ist bereits im Nirvana: Es hat sich ins Nichts aufgelöst…“

 

Warum wir keine „echte Meinungsfreiheit“ haben!

„Wir haben keine Meinungsfreiheit mehr“ – diese Diskussion ist seit einer Bemerkung des ehemaligen Handballers Stefan Kretzschmar wieder aufgebrandet. Sie wurde vorhersehbar von den Rechten instrumentalisiert, die es interessanterweise als integralen Bestandteil ihrer Meinungsfreiheit betrachten, Andersfarbige zu verhauen. Nach dem Motto: „Ich habe ihm kein blaues Auge verpasst, sondern einfach nur mal deutlich die Meinung gesagt…“

Stefan Kretzschmar meinte nun, es gäbe in Deutschland „keine Meinungsfreiheit im eigentlichen Sinn“. Ich musste erst mal nachgucken, was die Meinungsfreiheit im eigentlichen Sinn eigentlich ist, und siehe da: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern.“ (Art. 5, Grundgesetz) Das hat Kretzschmar getan – und sich damit schon mal selbst widerlegt.

Was dem Mann (und vielen anderen auch) anscheinend wirklich bewegt, ist, dass es auf Meinungen Reaktionen gibt. Wenn du als prominenter Profi-Sportler und Sponsor-Verträge mit Coca Cola abschließt (zum Beispiel), dann musst du dich nicht wundern, wenn dein Vertrag gekündigt wird, weil du im TV lauthals geschrien hast: „Zucker ist noch ekliger als ein Zungenkuss von Donald Trump“! Wenn du als ein dem Grundgesetzt verpflichteter Beamter im Unterricht die Meinung vertrittst, dass Hitler eigentlich „viel geiler war als dieses Schweinesystem“, fliegst du zu Recht raus. Wenn du verheiratet und der Meinung bist, dein Partner sei viel zu fett und blöde, kommst du eventuell auch nur mit einem blauen Auge davon… Meinungen haben ein unterschiedliches Preisniveau.

Jeder kann seine Meinung frei äußern. Sogar in der Türkei. Da landet man dann allerdings im Gefängnis. Den Preis zahlt in Deutschland niemand. Und solange das so ist, ist jegliches „keine echte Meinungsfreiheit“-Gejaule nur Weichei-Gejammer.

Wie wir ganz reich werden können!

In Zeiten drohender Abschottung und Brexit-Entscheidungen werden viele Diskussionen rund ums Thema geführt. „Gäbe es eine Möglichkeit, die Armut in der Welt zu beenden, das „Bruttoglobalprodukt“ zu verdoppeln und die Welt friedlicher zu machen, würdest du es tun?“ frage ich eine Freundin. „Aber natürlich,“ sagt die. „Ok,“ sage ich,“ offene Grenzen.“ „Find ich gut.“ „Ehrlich?“ „Ja, offen sein, sich nicht immer so abgrenzen, auch mal auf andere Menschen zugehen…“ „Nein, ich meinte wirklich offene Grenzen: Jeder kann dahin umziehen, wo er will. Weltweit.“ „Sag mal, spinnst du?“

Ich kann sie verstehen. Erst mal klingt es natürlich absurd: Offene Grenzen – wo kommen wir denn da hin? Nun, die Konservativen dürfte interessieren: offene Grenzen gab es bereits – in der guten alten Kaiserzeit. Bis 1920 gab es keine Pässe und vor dem ersten Weltkrieg auch keine Grenzkontrollen. Die Wirtschaft boomte dadurch bis 1914.

„Aber dann wollen ,die‘ doch alle sofort zu uns kommen.“ Niemand verlässt besonders gern die eigene Heimat. Im Zeitalter der Globalisierung leben nur 3 Prozent der Weltbevölkerung in einem anderen Land. Das änderte sich leider auch nicht wesentlich, wenn man alle Bewohner des diesjährigen Dschungelcamps einfach in Australien ließe…

„Ja, aber dann nehmen die uns doch die ganze Arbeit weg.“ Als Frauen in den 70gern anfingen, vermehrt zu arbeiten, hieß es auch: Sie nehmen den Männern die ganze Arbeit weg – das kannten Männer schließlich von zuhause, wo Frauen ungefragt die ganze Hausarbeit wegnahmen und so brutalst dafür sorgten, dass Männer bis heute vielfach den Geschirrspüler nicht finden können. Mittlerweile ist das Argument hinreichend widerlegt.

„Aber was sollten offene Grenzen denn bringen?“ Vielleicht die Beseitigung der Armut weltweit, eine ungefähre Verdoppelung des „Bruttoglobalprodukts“ (wie Wirtschaftswissenschaftler übereinstimmend berechneten) und durch Abnahme des Bevölkerungsdrucks eine friedlichere Welt…

Warum wir Silvester weiter knallen müssen!

Jetzt werden jetzt ein paar Spätfolgen von Silvester bekannt. Ein Fohlen ist an Stress gestorben. Zwei Pferde in einem Stall verbrannt, der vermutlich durch Böller in Brand gesetzt wurde. Viele Hunde, Katzen und Vögel erleiden ebenfalls tödliche Traumata.

Nun gibt es Städte, die verbieten privates Knallen in der Innenstadt. Hannover zum Beispiel. Aber Hannover, das weiß der Berliner, ist ja sowieso eher eine Strafe als eine Stadt. Und überhaupt, wie ein Bezirksrat aus Tempelhof twitterte: Wer ein Knallverbot will, solle sich nicht über weiteren Vertrauensverlust in die Politik beklagen – „Wer proletarische Kultur verachtet, wird zurück verachtet.“ – Genau. Mit einem ähnlichen Argument wird schon seit Jahren in einigen afrikanischen Gegenden die Genitalverstümmelung weiter praktiziert…

Natürlich werden in Deutschland jedenfalls in der Silvesternacht relativ wenig Genitalien verstümmelt werden. Dafür sprengt sich der eine oder andere die Hand weg. Auch das unterscheidet uns von „Scharia“-Gegenden – wir hacken keinen Dieben die Hände ab, sondern nur Idioten – und denen, die zu nah an solchen dran stehen.

Weshalb wird Silvester nochmal geknallt? Ach ja, da war dieser germanische Brauch, böse Geister zu vertreiben. Wenn man sich die Folgen ansieht, werden allerdings durch das Knallen erst die bösen Geister so richtig angelockt. Silvester führte in diesem Jahr in Berlin zu 36 teils schwer Verletzten. Und sorgt im Alleingang für etwa 15 Prozent der jährlichen Feinstaubbelastung, die der Straßenverkehr verursacht. Ohne Silvesterknallen könnte man also bundesweit wieder mit den alten Euro3 Dieseln im Autokorso durch die Innenstädte fahren – vielleicht sollte man das echten Männern mal als Alternative anbieten…

Warum Ribery Recht hat!

Fußballprofi Franck Ribery (Bayern München) hat gerade Ärger am Hals. Da ist einmal der „Tanz ums goldene Kalb“, also das goldüberzogene Steak, das er in Dubai freudig verzehrte. Da hieß es empört: Ist das nicht eine wahnsinnige Verschwendung kostbarer Rohstoffe? Wäre es nicht viel ökologischer gewesen, eine mit Blattgold überzogene Möhre zu verspeisen?

Diese Kritik brachte wiederum Frank Ribery samt Familie in Rage. Kurzentschlossen twitterte er zurück: „F….eure Mütter, eure Großmütter und euren gesamten Stammbaum!“ Das ist natürlich mal eine Ansage, die es Fans nicht grade leicht macht. Spätestens ab den Urgroßeltern nimmt die Ahnenreihe nämlich stark zu. Hat man noch acht Urgroßeltern, sind es bereits 16 Ururgroßeltern sowie 32 Urururgroßeltern! Und kostet es die allermeisten schon eine Riesenüberwindung, mit den eigenen Großmüttern ins Bett zu gehen, so möchte man sich gar nicht erst vorstellen, wie das erst bei den Urururururururur-Großmüttern sein wird, von denen es über 500 gibt. Addiert man die Zeit, die man mit der Friedhofs-Buddelei verplempert – ist das Stammbaumf….. ein sehr umfangreiches Hobby, für das man obendies eine gehörige Portion „Skeletto-Philie“ benötigt.

Die Empörung über diesen Spruch folgte umgehend. Doch ist die Sprache vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, forderte nicht eine ganze Reihe Propheten Ähnliches? Sagte nicht schon Gautama Buddha, man solle die mentale Anhaftung an die Familie loslassen und der Vergangenheit entsagen? Was ist das denn anderes als „den Stammbaum zu f…..“ Jesus sagte: „So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14:26). Ist Ribery in Wirklichkeit ein Prophet der etwas anderen Art? Vielleicht nicht gerade „die Hand Gottes“. Sondern der „Ar… des Herrn“?

Warum wir Fachkräftemangel produzieren!

Bis 2025 sollen angeblich 6 bis 7 Millionen Fachkräfte fehlen. Horrorvorstellung: Ärzte fragen Patienten, ob sie Diagnosen selbst stellen können, weil neuerdings jeder als Arzt genommen wird, der Golf spielt. Klempner verschreiben bei Rohrbruch „Arnika C30“ – weil sie eigentlich Homöopathen sind. Und deutsche Ingenieure sind nicht mehr in der Lage, Diesel-Filter zu bauen…

Schon seit 2011 verfolgt uns dieses Szenario, in die Welt gesetzt vom damaligen Arbeitsamts-Chef Weise sowie vom VDI (Verein deutscher Ingenieure) und vom Verband der Industrie. 30 Milliarden Euro pro Jahr solle das die Wirtschaft kosten, sangen die Schwarzseher schon vor Jahren. Resultat: Ein massiver Zustrom junger Menschen ins Studium der MINT-Fächer (Mathe, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften, Technische Fächer). Resultat davon: Viele arbeitslose Ingenieure. Auf jede offene Stelle kommen fast zwei Arbeitssuchende. Das ist, als ob sich jemand im Wald über einen Mangel an Bäumen beschwert. Es gibt also keinen wirklichen Mangel an Fachkräften. Es gibt nur einen Mangel an 26jährigen Fachkräften mit Doktortitel und zehnjähriger Berufserfahrung, die dringend für 24.000 Euro Jahresgehalt arbeiten wollen! Also ein Fachkräftebezahlwillenmangel! Oder weshalb wurde die Hürde, ausländische Fachkräfte einzustellen, von 66.000 Euro auf 36.000 Euro Jahresgehalt gesenkt?

Auch im heimischen Bereich herrscht Fachkräftemangel, beschwerte sich eine Bekannte neulich. Jedes Mal, wenn sie mit ihrem Mann ins Bett ginge, verspüre sie eklatanten Fachkräftemangel. Sie löste das Problem mittlerweile mit einer Methode, die man auch der deutschen Industrie ans Herz legen kann: Konsequente Weiterbildung. Das hat sogar finanzielle Einspareffekte durch Produktivitätssteigerung. Nachdem die Bekannte dem Mann eine Fortbildung im Bordell finanzierte, war sie endlich in der Lage, den Gärtner zu feuern…!

Warum wir im neuen Jahr keinen neuen Partner finden!

Zu Beginn des neuen Jahres stellt sich häufig die Frage: Was bringt mir dieses Jahr in Liebesdingen? Die große Liebe? Oder doch nur wieder haufenweise Liebes-Testversuche? Um die Suche nach der großen Liebe umfangreicher zu gestalten, gibt es eine Vielzahl passender digitaler Apps.

Man fragt sich zunehmend, wie die Partnersuche eigentlich vor der digitalen Ära überhaupt möglich war? Nun, früher gab es natürlich auch schon eine Dating-App. Die hieß nur anders, nämlich „Papa“. Der suchte den oder die Partnerin aus. In der muslimischen Welt ist das teilweise heute noch so, man begrenzt jedoch das Risiko einer falschen Partnerwahl (nur für Männer, klar), indem man auf Quantität setzt. Im Westen kam jedoch vor einiger Zeit die Vorstellung von der großen romantischen Liebe auf, von dem einen Partner, der einen glücklich macht. Früher war es völlig unwesentlich, ob man die Partnerin gut fand – Hauptsache, sie produzierte genug Bälger, die einen im Alter verpflegten. Kinder als Alterssicherung – weil dieser AfD-Traum dieser Tage grade in Afrika exzessiv praktiziert wird, haben wir dort unter anderem ein Ressourcen- und Mangel-Problem.

Aber die große romantische Liebe, der Seelen-Partner – das ist die Fantasie, die Herzen arm und Scheidungsanwälte reich macht. Heute vermittelt daher nicht mehr Papa den Partner, sondern der Algorithmus. Der Begriff „Algorithmus“ geht zurück auf einen Araber, nämlich Abu Dscha’far Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi, kurz „Al-Chwarizmi“, was dann zu „Algorismi“ und später zu „Algorithmus“ wurde. Herr Algorithmus verfasste 825, als die muslimische Welt noch führend in der Mathematik war, ein Werk „Über die indischen Zahlen“, welche man später in einem Akt islamischer Propaganda „arabische Zahlen“ nannte. Skandal: Dann ist also die Dating App nichts weiter als die Sehnsucht nach dem muslimischen Papa, den man nie haben wollte…!