Mai 2019

Was die Grünen von Union lernen können!

Was für eine Woche! Aufstieg der Eisernen in die Bundesliga. Jetzt ist alles möglich. Auch die Grünen spielen nach der Europawahl in der Bundesliga. Es geht also noch, als Underdog aufzusteigen – auch ohne Red Bull Kohle. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: jetzt geht es um den Klassenerhalt. Gegen die Vereine mit der Red Bull Kohle…

Das könnte speziell für die Grünen schwer werden. Auf Klassenerhalt – also speziell den Erhalt der Oberklasse in strikter Abtrennung zur Unterklasse – spezialisiert war ja bisher die FDP, obwohl die grade nach ihrer Regierungszeit ein wenig zur Fahrstuhlmannschaft verkam. Für den Klassenerhalt braucht es bei Union und den Grünen vor allem eins: Geld! Während die Finanzen beim FCU ziemlich solide sind, müssen die Grünen sowohl personell als auch finanziell aufstocken. Was Vorteile hat – jeder Grüne, der „nicht bei drei sagt, ich mach das nicht, muss einen Posten übernehmen“ (Habeck). Bei den Grünen erleben sie also grade ein kleines Job-Wunder. Sie brauchen aber auch ein Finanz-Wunder. Sie brauchen aber auch ein Finanz-Wunder. Warum nicht vom Finanzmarkt lernen: „Grüne Produkte“ sind in. Warum legt die Partei nicht ein eigenes Produkt auf? Investieren für die Umwelt, eine Bio-Grüne Wertanlage, wahlweise auch glutenfrei und mit Chia-Samen! Mit dem „Gesund Regional Üppig Nachhaltig“-Fonds, kurz GRÜN-Invest. Damit die Fans mitspielen und gewinnen können.

Was Fan-Pflege angeht, können die Grünen viel von FC Union lernen. Eine deren beliebtester Fußball-Hymnen hat den Text: „Die Fans sind eine Macht – wer keine hat, gut Nacht!“ – was das Konzept der Demokratie ziemlich gut auf den Punkt bringt, und Annegret Kramp-Karrenbauer sowie Andrea Nahles Tränen in die Augen treiben dürfte… Jetzt heißt es also bei Grünen und Union also: Fans bei Laune halten! Damit man nicht zur Fahrstuhlmannschaft verkommt.

Warum wir den Chin-O-Mat brauchen!

Morgen ist Europawahl, und das heißt vor allem eins: Hingehen! Wählen! Kreuz machen! Historisch hat sich da viel verbessert: War „Kreuz machen“ in biblischen Zeiten noch eine Tätigkeit, bei der Exekutions-Mittel für eine Kreuzigung hergestellt wurden, bezeichnet man heute damit den Vorgang, der zur Wahl einer Regierung führt. Gut, die ist eigentlich auch ein Exekutions-Organ und noch häufiger mal ein Kreuz… vielleicht hat sich doch nicht so wahnsinnig viel verändert in den letzten 2000 Jahren.

Bei der Auswahl der wählbaren Exekutions-Parteien kann man über den Wahl-o-mat gehen und sich mühsam durchklicken, welche Interessen man hat und welche Partei man demzufolge wählen sollte. Es geht allerdings auch einfacher. Hier ist mein persönlicher Wahl-o-Mat – der Chin-o-Mat: Wählen Sie einfach das, was Sie abschaffen möchten! Haben Sie schon mal gemerkt, dass die Parteien in der Realität immer das abschaffen, was sie im Namen tragen? Die SPD hat über die Hartz-Gesetze das Soziale abgeschafft. Die CDU wendet sich mit ihrer Flüchtlings- und Sozialpolitik gegen das Christliche. Die Grünen haben (Untersuchungen zufolge) die Wähler mit dem höchsten CO2-Ausstoß (gebildet, wohlhabend, motorisiert und reisefreudig), vernichten also faktisch die Umwelt. Die FDP will die Freiheit abschaffen oder zumindest so gestalten, dass die Reichen nur noch die Freiheit haben, immer reicher zu werden während die Ärmeren nur noch Freiheit zur totalen Armut haben. Und die AfD möchte alle Alternativen für Deutschland abschaffen – bis auf eine nationalistische, diktatorische Borniertheit.

Um sicher zu stellen, dass sie dafür auch tatsächlich Stimmen erhält, empfiehlt die Partei mit dem geklauten Nike-Logo übrigens, möglichst volltrunken zur Wahl zu gehen: „Blau wählen“. Meine Empfehlung: Bleiben Sie bitte nüchtern, wenn Sie Ihr Kreuz machen!

Warum die AfD jetzt durchgreift!

So sieht sie also aus, die Solidarität unter Rechten – schmählich in den Rücken gefallen ist er ihnen, dieser FPÖ-Strache mit seiner großen Klappe und der alkohol-duseligen Tittengafferei, die verhinderte, dass er eine dreist gestellte Falle linksgrünversiffter Terroristen erkennt. Unsere Solidarität muss jetzt der AfD gelten, die durch die Handlungen dieses Idioten unschuldig in Mitleidenschaft gezogen wird.

Die ersten Reaktionen der deutschen Ultras sind wenig vertrauen-erweckend – da wird irgendetwas von „singulären Vorgang“ gefaselt (Jörg Meuthen, AfD). Hier zeigt sich ein dringender Beratungsbedarf: Jetzt muss die AfD dem Wähler reinen Wein einschenken und laut sagen, wer hier wirklich versagt hat: Ein Ausländer! Ein Österreicher, der seine große Klappe nicht halten konnte – und so einer hat Deutschland schließlich schon mal in den Abgrund gestürzt, in jenen Vogelschiss-Jahren, über die wir nicht mehr reden. Außer, um zu sagen, dass nicht alles schlecht war damals, und dass „die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“ (Gauland) kein „Mahnmal der Schande“(Höcke) rechtfertigen.

Die AfD muss ganz klar machen, dass sie geldgeile Flüchtlinge aus Österreich nicht in unserer Heimat duldet. Hier müssen die Grenzen dicht gemacht werden, um das Vaterland vor österreichischer Korruption zu schützen. Und wo wir schon mal dabei sind, auch vor italienischem „Lega“-Schlendrian und „Franz-Frau-Le-Pen-Gehabe“. Was die eigenen Spenden-Affären angeht, wird die Partei mit harter Hand durchgreifen: Es handelt sich um eine verwirrte Lesbe (Weidel), ein Wirtschaftsflüchtling aus der Schweiz (Grenze dicht!), und um ein paar Irre aus dem Hunsrück – über die Deutschlandzugehörigkeit des Hunsrück gehen die Meinungen ja auch auseinander… Um unser deutsches Vaterland von dieser Art Sozial-Geschmeiß zu befreien, ist die AfD schließlich angetreten. Der Endsieg ist sicher.

Warum wir jetzt E-Tretrollern!

Seit gestern hat der Bundesrat E-Tretroller in Deutschland genehmigt. Kindheitserinnerungen an den alten, roten Tretroller mit den riesigen Rädern werden wach, mit dem man in den 60gern angab, bevor irgendein fieser Fettsack einem das Ding wegnahm und mit seinem Gewicht zerstörte. Doch genug von meinen Albträumen über Rainer Calmund… Treten und rollern, bislang nur als politische Taktik von Donald Trump bekannt, gibt es jetzt auch mit umweltfreundlichem Elektro-Antrieb. Also wie die politische Taktik von Boris Palmer…

Der E-Tretroller wird unsere Mobilität revolutionieren, sagen die einen. Indem er die Straßen noch mehr verstopft mit alternden Hippies im Start-Up-Look, die mit der Schnelligkeit ihres Gefährts im Verhältnis zur Fähigkeit ihres Lenkens überfordert sind, sagen die anderen. Mit der Schnelligkeit im Verhältnis zur Lenkfähigkeit überfordert zu sein, ist übrigens die politische Strategie von Kevin Kühnert…

Kritikern befürchten „San Franzisko-eske Zustände“ – dort hatte der E-Tretroller-Verkehr derart überhandgenommen, dass die Stadt 2018 fast kollabierte und überall achtlos weggetretener E-Roll-Müll zufällig angereiste Neapolitaner sehnsuchtsvoll an ihre Heimatstadt denken ließ. Brauchen wir denn noch mehr Verkehr auf den Straßen, fragen die einen wiederum besorgt? Die anderen sagen: Wenn man die sinkende Geburtenrate betrachtet, brauchen wir Verkehr egal wo – Hauptsache ohne Kondom… Apropos Verkehr: Erst wenn türkische Hochzeitsverbände auf dem E-Tretroller Innenstädte und Autobahnen lahmlegen, kann man sagen: Umweltschutz kennt keine Grenzen!

Doch wozu rollern? In Zeiten, in denen Nestle sich das Grundwasser patentieren lässt, lasse ich mir jetzt eine sensationelle, umweltverträgliche, CO2-neutrale, gesundheitsfördernde Mobilitäts-Technologie patentieren, die sogenannte „Green-Power-Hyper-Self-Mobility“ – oder, wie man früher ignoranter Weise sagte: Zu Fuß gehen!

Die Plastiktüten-Verschwörung!

Ein Amerikaner tauchte an den tiefsten Punkt der Erde im Marianengraben und fand dort in fast 11.000 m Tiefe: eine Plastiktüte! Das offenbart zweierlei: Seit Entwicklungsminister Müller Plastiktüten am liebsten heute noch verbieten will, versuchen einige Menschen verzweifelt, doch noch an eine der bald seltenen Plastiktüten zu gelangen. Obwohl der Mann der Plastiktüte wegen einfach vor Thailand hätte schnorcheln können… Oder – noch simpler – im Supermarkt die 25 Cent für die doofe Tüte ausspucken…

Zum anderen offenbart es etwas weitaus Dramatischeres: Wo immer der Mensch unberührte Punkte der Erde entdeckt – die Plastiktüte ist schon vor ihm da! Man stelle sich die Enttäuschung des ersten Menschen auf dem Mars vor, wenn er bei der Landung von einem Spalier Plastiktüten begrüßt wird. Vielleicht haben Plastiktüten unbemerkt eine Art Intelligenz entwickelt und möchten nach dem Zeitalter des Menschen, dem Anthropozän, das Zeitalter der Plastiktüte einzuläuten: das „Plastikozän“.

Sie glauben das nicht? Haben Plastiktüten etwa nicht begonnen, die Oberfläche nicht nur der Erde, sondern auch der Meere zu bedecken? Und haben sie nicht begonnen, in die Zellen der Meereslebewesen einzudringen, so dass ein Plastikteller und ein darauf liegender Fisch bald dieselbe chemische Substanz haben? Hat nicht eine unerhebliche Anzahl Frauen und Männer begonnen, Teile ihrer Anatomie mit Plastikteilen auszustaffieren, was sie so selbst weitgehend in mobile Plastiktüten verwandelt? Und werden nicht auch die Äußerungen und Konversationen der Menschen immer künstlicher, gehaltloser und somit „plastikartiger“? Wer sagt denn, dass ein Donald Trump nicht schon längst „plastikgesteuert“ ist? Seine Politik ist es auf jeden Fall!

Auch mein Müllbeutel schien heute morgen beim Entsorgen fast schon triumphal zu grinsen.

Warum wir hochstapeln!

Schlimm: In den USA hat jemand mit guten Russen-Kontakten durch dreiste Lügerei viele Menschen finanziell ausgebeutet. Die durch das perfide Blendwerk Getäuschten gingen der Person, die vorgab, unfassbar reich zu sein, nur zu gern auf den Leim und blieben am Ende auf ihren Verlusten sitzen. Leider ist die Rede diesmal nicht von Donald Trump, sondern von der Deutsch-Russin Anna Sorokin. Sie hatte sich in der New Yorker „Society“ als reiche Erbin ausgegeben. Das war aufgeflogen und jetzt wurde sie verurteilt. Donald Trump hingegen, der ein viel erfolgreicherer Hochstapler ist und auch schon mal Verluste von 1,2 Milliarden Euro machte (also die 4000fache Summe von der, derentwegen Frau Sorokin in den Knast muss), ist weiterhin Präsident. Vermutlich muss er das auch bleiben, weil er sonst selbst eingebuchtet würde. Da er überdies das Geld anderer Leute in den Sand setzte, wurde er von Fox News auch noch gefeiert als „kühner Geschäftsmann“!

“Fake it till you make it” heißt ein Motto der “Instagrammer“, welche als wandelnde Litfaß-Säulen Produkte an ihre „Follower“ verkaufen. So zitierte das auch der Anwalt von Sorokin, die natürlich nach ihrer Haft einen Buch-Vertrag haben und mit der „Story“ durch die Talk-Shows tingeln wird. Hochstapeln ist keine Sünde mehr, sondern Gebot der Zeit. Nicht erst seit der Bankenkrise wird klar, dass viele Banker nur hochstapeln, wenn sie vorgeben, am Gewinn ihrer Kunden interessiert zu sein. Politiker stapeln hoch, indem sie sich für Altruisten ausgeben. Viele Eltern können bestätigen: Selbst Kleinkinder geben nur vor, Menschen zu sein. In Wahrheit sind sie fiese kleine Monster, die ihre Erzeuger mit überzogenen Erwartungen und unersättlicher Gier in den Ruin treiben.

Vielleicht ist es das, was zukünftige Zivilisationen mal über den Menschenaffen „Homo Sapiens“, also zu gut deutsch den „wissenden Gleichen“, sagen werden: Die Homos waren zwar in ihrem Egoismus gleich, aber das „Sapiens“ war eindeutig hochgestapelt!

Warum wir jetzt enteignen!

Das Gespenst ist wieder da: Enteignung. Bevor jetzt Panik im Grunewald ausbricht, hektische Ferrari-Hamsterkäufe Blankenese lahmlegen und die Fluchtrouten zu den Cayman Islands überprüft werden, ein Wort der Entwarnung. Enteignung ist völlig normal. Früher, als die Menschen noch viel Zeit hatten, erfanden sie das Spiel „Eigentum“. Allen war natürlich klar, dass es nur ein Spiel war – spätestens im Moment des Todes wird aller Besitz wieder abgegeben. Deshalb heißt es ja auch: „Die Löffel abgeben!“ Das ganze geklaute Silber geht wieder zurück ans Leben. Sogar der Körper wird als Wurmfutter kollektiviert.

Irgendwann aber wurde aus dem Spiel Ernst – und wir alle wissen, wie wenig Spaß es macht, wenn bei „Monopoly“ ein Spielverderber alle anderen abzockt. Das Konzept von „ich“ und „meins“ bohrte seinen Weg in die Köpfe der Menschen. „Mein Haus, mein Auto, mein Partner…“ – wobei Einige Häuser, Autos und Partner nur noch im Plural ertragen. Dummerweise führt die starke Ich-Sucht, die Ego-Manie, dazu, dass Vielen das Wohl nachfolgender Generationen voll am Allerwertesten vorbei geht. Die eigenen Kinder werden durch den Ernst des Spiels „Eigentum“ zu „Bauernopfern“. Die „Harakirökonomie“ des Besitzes ist dabei, uns auszulöschen.

Meine Mutter kannte einen alten Spruch, um uns Kindern vom Herd fernzuhalten: „Messer, Schere, Feuer, Licht – sind für kleine Kinder nicht!“ Vielleicht sollte man ihn für Mutter Erde umformulieren: „CO2-Schleudern, Waffen, Immobilien-Schwergewicht – sind für Egomanen nicht.“ Denn es ist ja nicht wirklich sicher, dass nach einer Enteignung das „Kollektiv“ bessere Managemententscheidungen fällt als BMW. Solange im Kollektiv die gleichen Egomanen rumtuten. Dringender als Enteignung ist eine „Ent-Egomanisierung“ – oder kurz gesagt: Spielverderber raus! Bevor der große sozialistische Diktator des Lebens, der Tod, uns alle enteignet.

 

Warum wir die FDP retten müssen!

„Mondays for Economy“ statt „Fridays for Future” fordert die FDP. So begrüßenswert es ist, dass sich endlich auch mal „die Profis“ zu Wort melden, so sehr erschüttert die Wortwahl. „Mondays for Economy“? Wirklich? „Mondays for Money!“ muss es natürlich heißen. Das hat Stil und denselben Sinn! Was ist mit den Dienstagen – warum traut die FDP sich da nicht dran? Tuesdays for Terror – denn auch der Terror ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Der Neubau des World Trade Centers kostete fünf Milliarden Dollar, aber die weltweiten Sicherheitsmaßnahmen machen einen Umsatz von 40 Milliarden – jedes Jahr. Abgesehen von Millionen schlecht bezahlter Arbeitsplätze für Menschen, die gerne Fremde befummeln, stärkt der Terror auch rechtspopulistische Bewegungen. Jeder islamistische Anschlag ist pures Gold für die AfD. Tuesdays for Terror!

Der Mittwoch wird „Wednesdays for Winners“ – hier gedenken wir einer viel geschmähten Randgruppe. Wer den Schmerz nicht kennt, den ein weißer Mann angesichts der Wahl zwischen Hummer und Kaviar aushalten muss, dem werden die Leiden der „Winner“ immer fremd bleiben.

Auf Wunsch der CSU wird der Donnerstag zum „Thursdays for Thirst“, dem offiziellen Tag des Biertrinkens. Warum liegen Tschechien und Österreich im Bierverbrauch immer noch vor Deutschland? Diesen Missstand wird durch ein diszipliniertes Volksbesäufnis beseitigt. Der hohe Trunkenheitsgrad sorgt dann auch dafür, dass die Teilnehmer den „Friday for Future-Pussys“ weitgehend verschlafen, bevor sie am „Saturday for Saturn“ zum Technikmarkt pilgern und dort den Konsum ankurbeln. An den „Sundays for Sun-Ways“ erhöhen wir noch mal kräftig unsere CO2-Bilanz, indem wir mit dem offenen Bentley durch Kreuzberg fahren, bevor wir uns am Montag dann wieder dem Geld widmen.

Warum kommt Herr Lindner da nicht drauf?