Juni 2019

Warum wir jetzt alle Politiker werden!

Kennen Sie den? Was ist der Unterschied zwischen dem Bundestag und einem Theater? Im Theater werden gute Schauspieler schlecht bezahlt… Wenn auch Sie also schauspielerisches Talent und Lust auf gute Bezahlung haben, sind die Chancen gut wie nie zuvor. Denn in einem denkwürdigen Akt von Politik-Harakiri haben sich unsere politischen Eliten selbst entleibt: Andrea Nahles – weg vom Fenster. Sahra Wagenknecht und Horst Seehofer – weg vom Fenster. Annegret Kramp-Karrenbauer – noch in der Nähe des Fensters, aber die Scheiben werden permanent zerdeppert. Und um Christian Lindner ist es so still geworden, dass man sich fragt, ob er den Twitter-Daumen gebrochen hat…

Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik war es so leicht, eine politische Karriere zu machen. Überall werden gut bezahlte Politiker-Darsteller gesucht –da ist jetzt wirklich jeder aufgerufen, der über eine nennenswerte Zahl an Followern in sozialen Medien verfügt.

Tendieren Sie zu aggressivem Jammern? Gehen Ihnen die ganzen Ausländer auf den Keks, obwohl Sie in einer Gegend wohnen, wo es gar keine davon gibt? Dann sind Sie in der AfD gut aufgehoben.

Sind Sie arbeitsloser Architekt, trennen penibel Ihren Müll und fahren ein Hybrid-SUV? Dann sollten Sie sich den Grünen zur Verfügung stellen – ein Job in Brüssel ist ihnen sicher.

Fahren Sie gern mit überhöhter Geschwindigkeit? Verteidigen Sie diese letzte Bürde des weißen Mannes an der Seite der CSU. Sind Sie irgendwie konservativ, aber irgendwie auch nicht, dann stellen sich als AKK-Nachfolger auf.

Möchten ihr Millionenerbe verteidigen? Bei Chrissi Lindner und seinen Liberalen winkt ihnen der politische Durchmarsch!

Ach so – es geht außerdem noch um das verantwortungsvolle Gestalten des Schicksals einer der reichsten Demokratien der Welt. Aber mit solchen Kleinigkeiten wollen wir (un)talentiertes Personal nun wirklich nicht behelligen. Glück auf!

Warum wir die Nazis loswerden!

Im sächsischen Ostritz ereignete sich fast unbemerkt ein beispielloser Sieg der Demokratie gegen Neo-Nazis: Vor einem dort stattfindenden Rechts-Rock-Festival taten sich die Bewohner des Ortes zusammen und kauften alle Bier-Vorräte des örtlichen Supermarktes auf. Resultat: Die Nazis saßen „auf dem Trockenen“ und reisten meist vorzeitig und schlecht gelaunt wieder ab.

Diese Aktion hat Vorbildcharakter. Echte Antifaschisten müssen jetzt gemeinsam aufstehen und den Nazis bundesweit alles wegsaufen. Wir brauchen Bürgerinitiativen mit Namen wie: „Saufen gegen Rechts!“ „Antifaschistische Bier-Initiative“ und natürlich das „Heil vom Hitler-Wahn-Trunk-Festival“, vormals bekannt als Oktoberfest.

Obdachlose werden mit Bier-Kästen alimentiert und als aktive Kräfte im Kampf gegen Rechts mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet. Sie gehen als „Antifa-Trinkerfront“ in die Geschichte ein. Betrunken gezeugter Nachwuchs gilt nicht mehr als Alkohol-Unfall, sondern als „biologisches Ergebnis im Kampf gegen Rechts und die niedrige Geburtenrate“. Kinder, deren Väter an Trunksucht sterben, werden aufgeklärt, dass ihre Erzeuger „im Widerstand gegen das Nazi-Regime gefallen sind“. Und Leberzirrhose heißt dann nur noch „Antifa-Leber“!

Die neue Kraft des deutschen Bierkonsums wird alle schlechte Laune im Land besiegen. Durch die verstärkte Nachfrage nach Alkoholika wird ein beispielloser wirtschaftlicher Höhenflug eingeleitet, nach dem Wirtschaftswunder der 50ger Jahre spricht man bald vom „Saufwunder des frühen 21. Jahrhunderts“. Bücher mit Titeln wie „Deutschland trinkt sich gesund“ und „Mein Kampf-Suff“ werden Bestseller. Irgendwann geben die Nazis auf und treten frustriert einer Antifa-Initiative bei, nur um wenigstens noch einmal im Leben Zugang zu etwas wahrhaft Arischen zu erlangen: ein reines, kühles Helles!

Warum wir jetzt wieder fliegen!

„Vorort-Recherche!“ Sagt mein Freund, als ihn frage, warum er letztens nach Australien geflogen ist. „Was soll das heißen, Vorort-Recherche?“ frage ich ihn. „Naja, ich mache dann Bilder von den Auswirkungen der Klima-Katastrophe und zeige sie meinen Schülern in der elften Klasse.“ „Du, als Grünen-Wähler?“ sage ich ungläubig. „Was ist denn mit dem ganzen CO2-Ausstoß? Kannst du nicht auch Bilder nehmen, die ein australischer Fotograf gemacht hat?“ „Das wäre nicht so authentisch. Ich bin ja bekannt für meinen kreativen und authentischen Unterrichtsstil.“

Ich sage ihm, dass so ein authentischer und kreativer Lebensstil wesentlich mehr zum Klima-Desaster beiträgt als etwa ein verlogenes Schatten-Dasein, wie etwa ein Hartz-Betrüger es führt, der seine Zeit damit verbringt, Krankheiten vorzutäuschen. Dass Grünen-Wähler vermutlich einen höheren CO2-Ausstoß haben als etwa AfD-Wähler, denen das Klima am Allerwertesten vorbei geht. Denn Grüne haben meist höhere Bildung, mehr Geld und viele Freunde in Übersee, die sie noch aus Studien-Tagen in Berkeley kennen. AfD-Wähler leben meist auf dem Land, haben Angst vor dem Ausland und fahren einen alten Diesel, um ihn „zu retten“. Der produziert zwar massenhaft Stickoxid, aber eben weniger CO2. Außerdem setzen AfD-Wähler sich aktiv gegen Fernreisen ein – vor allem gegen die Fernreisen von Afrikanern nach Deutschland…

Am vorbildlichsten sind natürlich Obdachlose: Die reisen nicht, die heizen nicht, die brauchen noch nicht mal Strom. Im Grunde sollte man ihnen nicht nur die Zeitungen abkaufen, sondern auch noch etwas CO2-Ausgleichsgehalt geben. Obdachlose sind aktiver im Kampf gegen den Klimawandel als die gesamte grüne Partei! „Obdachlos!“ sagt mein Freund begeistert. „Das mache ich jetzt auch.“ „Du wirst obdachlos?“ „Ja, ich und die ganze Familie. Volle vier Wachen. Camping. Im Garten meiner Tante!“ „Und wo ist dieser Garten?“ „Naja, in Kanada…“

Warum wir jetzt die Maut retten müssen!

Der Europäische Gerichtshof hat die deutsche PKW-Maut für ungesetzlich erklärt – sehr zum Missfallen der CSU. Horst Seehofer orakelte schon, das werde „die Zustimmung gegenüber EU-Institutionen nicht gerade erhöhen“. Jetzt gilt es, einer sich anbahnenden Radikalisierung der CSU vorzubeugen – und die Maut doch noch zu retten. Denn woran scheiterte die Verkehrsabgabe? An einer Klage von Österreich! Ausgerechnet Österreich! Als ob die keine dringenderen Probleme hätte als deutschen Verkehr – etwa den österreichisch-russischen Verkehr ihres ehemaligen Vize-Kanzlers auf Ibiza…

Den Ausländer-Diskriminierungs-Vorwurf des EuGH muss man natürlich ernst nehmen. Hier böte sich an, Ausländer kurzerhand zu Inländern zu erklären – gerade im Falle eines FPÖ-deutschnational erstarkten Österreichs dürfte eine „großdeutsche Mautlösung“ auf offene Ohren und Geldbeutel treffen… Eventuell könnte man diese Maut-Politik auch noch auf das neuerdings wieder neo-faschistische Italien ausdehnen – gewissermaßen „Achsenmächte Reloaded“, wobei mit „Achsen“ natürlich nur die Antriebs-Achsen der Automobile und mit „Mächte“ keinesfalls die Gemächte Testosteron-getriebener Politiker gemeint sind…

Noch mehr Rückhalt in der Bevölkerung und bei diesen links-grün versifften Beourgoisie-Weltrettungs-Weicheiern erhielte eine Maut zweifelsohne, wenn man sie mit aktuellen Gesellschafts- und Umweltthemen kombinierte: Alle Ausländer, die in einem Elektro-Auto über die Grenze kommt und nachweisen können, mindestens zwei Flüchtlinge in einen Graben gerempelt zu haben, erhalten eine Steuererstattung. Aber das Wichtigste: Rettet die Bienen! Jeder Ausländer, der eine flotte Biene im Minirock im Auto hat, die bei einem Selfie unterm Rock nicht gleich #metoo-mäßig rumzickt, erhält zusätzlich zur Maut-Erstattung sogar freies Geleit zum Oktoberfest und ein Begrüßungsgeld!

Warum die Küken jetzt zurück schreddern!

Kükenschreddern ist weiter erlaubt. Vorausgesetzt, es handelt sich um männliche Küken. Im Gegensatz zu Menschen lohnt es sich bei Hühnern eindeutig nicht, als Mann geboren zu werden. Ich stelle mir mal vor, wie männliche Küken darauf reagieren könnten. Vielleicht so: „Hallo, ich bin ein männliches Küken. Mein Name tut nichts zur Sache, ich habe nämlich keinen, da ich in ein paar Minuten eh geschreddert werde. Aber eins möchte ich noch los werden: Seid ihr sicher, dass ihr die richtigen Küken schreddert?

Natürlich will ich damit nicht sagen, dass ihr weibliche Küken auch schreddern sollt – für die habt ihr schließlich eine andere Art lebenslanger Folter bereit, um euren endlosen Hunger nach billigem Fleisch und Eiern zu stillen. Aber was ist eigentlich mit menschlichen Küken? Warum ist da das Schreddern männlicher Küken verboten? Wäre Hitler als Küken bereits geschreddert worden…

Betrachtet man die Geschichte der Menschheit – wie viel Elend hätte durch das rechtzeitige Schreddern männlicher Homo-Sapiens-Küken verhindert werden können? Dschingis Khan, Stalin, Kim Jong Un – um nur einige wenige zu nennen. Mal ehrlich: Wie viele Berichte über von Hähnen verübte „Gallus Domesticus“(Haushuhn)-Genozide kennen Sie? Wie viele Vergewaltigungen unschuldiger Frauen wären durch rechtzeitiges Schreddern verhindert worden? Die ganze grottige Architektur, bescheuerte Musik und die unendlich bekloppten, ewig gleichen Macho-Sprüchen noch nicht mal mit eingerechnet…

Natürlich muss man die männlichen Menschen-Küken nicht gleich schreddern. Das wäre ganz schön unappetitlich. Aber eine kleine Spritze, um sie intelligent, einfühlsam und weniger ego-bezogen zu machen, wäre schon nett. Doch genug von mir – wie geht es euch? Ah, schade, wir können nicht mehr drüber reden – schließlich werde ich gleich geschreddert…“

Warum die Wirtschaft uns jetzt unterstützt!

Julia Klöckner, Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft sowie Hersteller-Interessen, hat ein bemerkenswertes Video gepostet, in dem sie die Firma Nestlé für ihre Anstrengungen zur Zucker-Reduktion in Lebensmitteln lobt. So wunderbar es ist, dass Nestlé sich bemüht, mit geringeren Zucker-, Salz- und Fettwerten Verbraucher weniger schnell zu vergiften, so verstörend ist es, dass eine Ministerin Werbung für einen Lebensmittelkonzern macht.

Besonders verstörend ist, dass sie das umsonst tut. Wie amateurhaft kann man als Politiker eigentlich handeln? Hätte Sebastian Vettel sich zu dem Testimonial hinreißen lassen, dass „Nestlé so wenig Zucker enthält wie ein Ferrari“, hätte das den Konzern Millionen gekostet! Hier muss nachgebessert werden! Schließlich heißt Minister „Diener“ – warum arbeiten unsere Angestellten nicht mal richtig für uns, wenn sie lobbybedingt eh schon Gesetze für „die Wirtschaft“ machen?

Wenn jeder Minister plus die Kanzlerin im Jahr für Gesetze wie „Verlängerung betäubungsloser Kastration bei Ferkeln“ (Landwirtschaftsministerium), „Gesetz zur überteuerten Renovierung der Gorch Fock zugunsten krimineller Werft-Vorstände“ (Verteidigungsministerium) oder „Gesetz zur Importquote für gestohlene Arzneimittel“ (Gesundheitsministerium) sich die Industrie-Vorteile anständig vergüten und dem Volk zukommen ließe – wir könnten so reich sein. Bei nur 10 Milliarden pro Ministerium plus Kanzleramt wäre das ein Zusatzeinkommen von fast 2000 Euro pro Bürger pro Jahr!

Stiege der gesamte Bundestag mit allen Abgeordneten ebenfalls in das Geschäftsmodell ein und erbeutete durch Werbung auf den Brioni-Anzügen sowie Abstimmungsverhalten ebenfalls noch mal 10 Milliarden pro Mandat, erhielte jeder Bürger ein Einkommen von gut 88.000 Euro im Jahr! So werden Politiker wieder beliebt und wir landen endlich im Schlaraffenland! Nur Lobbyisten wären endlich arbeitslos!

Warum wir jetzt runterkühlen müssen!

Kein Zweifel: Die Klimakatastrophe ist da! Es ist unerträglich geworden – das Klima in der SPD. Die Hitzköpfigkeit hat ein Ausmaß angenommen, welches Vorsitzende einfach hinwegfegt – eine Partei kommt in die Wechseljahre. Ein viel zu hoher CO2-Ausstoß in Form von Redeschwallen hat das Klima nachhaltig zum Glühen gebracht.

Viel zu viele Stürme und Unwetter plagen die Sozialdemokraten. Das war früher anders – das emotionale Wetter war beständiger. Schon bei einer weiteren Erhitzung des innerparteilichen Klimas um nur 0,5 bis 1 „Kühnert“ („Kühnert“ ist seit kurzem die Einheit, in der die Sozialismus-Tendenz der SPD gemessen wird), drohen irreversible Folgen für die Demokratie. Dann steigt der emotionale Wasserspiegel dramatisch – die Küstenmetropolen werden vom Untergang bedroht sein. In Bremen etwa war das für die SPD schon jetzt der Fall…

Die letzten Restmitglieder der SPD drohen an den Pestiziden der Sozialdemokratisierung der CDU zu ersticken – die Partei, einst eine große, stolze Gemeinde, verkommt mehr und mehr zu einer kleinen, verwirrten Sekte. So sieht es also aus, das gefürchtete „In-Sekten-Sterben“.

Die Wale der Demokratie, die großen Volksparteien, sterben aus. Übrig bleiben die Elstern der Demokratie: Grüne und gelbe Zwergparteien, die neuerdings vor Kraft kaum laufen können. Beides Parteien, die sich von „Kulturflüchtern“ zu „Kultursuchern“ entwickelten, also nicht mehr auf dem Land, sondern fast nur noch in der Stadt zu finden sind. Und dann sind da noch die Blauen – nach wie vor Kulturflüchter. Jede Form von Kultur ist ihnen verhasst, besonders die Kultur anderer ausländischer Kulturflüchter…

Wir müssen handeln. Retten Sie die Wale! Und das Klima. Und die Kultur. Halten Sie einfach mal die Luft an! Das spart CO2. Und kühlt die Emotionen. Tun Sie es für die Sozialdemokratie – sie wird noch gebraucht!

Warum wir uns immer platter formen!

Plattform-Ökonomie – das ist das Gebot der Stunde, heißt es dieser Tage gern. Besonders die Immobilien-Plattform sticht heraus als eine der Wirtschaftsformen, die den kompletten Absprung ins Internet geschafft haben. Da hat sich wahnsinnig viel verändert seit der analogen Zeit: Für das „Immobilien-Plattformen“ benutzte man früher noch eine Abrissbirne – das war eine sehr schmutzige und staubige Angelegenheit. Heute machen sich Immobilien-Plattformen zusehends im Internet breit – da rauchen nur noch die von der Vielfalt des Angebots überforderten Köpfe der Nutzer.

Man könnte das auch als Endsieg des real existierenden Sozialismus bezeichnen: War „die Platte“ in der DDR noch eine von vielen Immobilienformen, sind heute alle Immobilien auf Platt-Formen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Plattform einer Immobilie früher noch Bungalow hieß – in Wahrheit ist eine Plattform also eher ein Internet-Bungalow. Und da Bungalow einer indischen Sprache (Gujarati) entstammt und soviel heißt wie „bengalische Bauweise“, muss man leider sagen, dass auch hier unsere schöne, deutsche Sprache durch Migranten völlig in die Irre geführt wurde. Immobilien-Plattform ist also eigentlich eine bekloppte Verflachung nach indischer Art, eine Art Bau-Curry für Makler, die noch nicht realisiert haben, dass der „Plattformismus“ ursprünglich (in den 20gern und 30gern) eine Organisationsform für Anarchisten war…

Warum muss es Plattform heißen? Wäre Kreativ-Form zwecks zwischenmenschlicher Verbindung nicht wesentlich sinnvoller? Aber so verändern sich Begrifflichkeiten in rasender Geschwindigkeit. War „Influenza“ früher noch eine schwere durch Viren verursachte Grippe-Epidemie, die dafür sorgte, dass man vor Mattigkeit nicht mehr klar denken konnte, so sind Influencer heute eine Epidemie, die virenartig Gedankenschrott verbreiten, was dafür sorgt, dass man nicht mehr klar denken kann… Vielleicht hilft auch hier eine alte Hopi-Prophezeiung weiter: Erst wenn alles plattgeformt ist, werdet ihr merken, dass man in der Ebene keinen Abfahrtsski fahren kann…

Warum der Müll zurück nach Hause kommt!

Niemals solle man verbrauchte Atom-Brennstäbe auf den Mars schießen, sagten wir in den 80gern, denn „Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück“. Jetzt kopieren die Philippinen diese Zuckerwerbung: Sie schicken jede Menge zuvor von Kanada importierten, verbrauchten Müll zurück. Der philippinische Präsident war sogar bereit, darüber einen „Krieg zu führen“.

Kriege wurden bereits um viele Dinge geführt: Territorien, Rohstoffe, Wasser, etc. Aber der „Ihr kriegt jetzt euren Müll wieder“-Krieg ist neu. Da muss ja ganz anders aufgerüstet werden: Flugzeugträger müssen in „Müll-Zeug-Träger“ gewandelt werden, Tarnkappen-Bomber in Alt-Papier-Bomber, die Marine wird zur „Müll-rine“. Die Bundeswehr wird natürlich stolz darauf verweisen, dass die Flugbereitschaft bereits zu hundert Prozent aus Müll besteht! Die nächste Eskalationsstufe ist eine flächendeckende „Gelber-Sack-Kanonade“, an den Nahkampf mit „Biotonnen“ will man gar nicht erst denken, obwohl der am Sonderangebots-Grabbeltisch mit haufenweise übergewichtigen Schnäppchenjägern bereits bittere Realität ist. Auch der „Cyber-War“ mit Internet-Müll ist schon in vollem Gang, wie mein mit Spam bombardiertes Email-Postfach mir grade wieder bestätigte.

Da können wir Deutschen sehr froh sein, dass wir jetzt keine gebrauchten Erwachsenen-Windeln zurückkriegen wie die Kanadier. Schließlich exportieren wir unseren Müll nicht auf die Philippinen, sondern nach Malaysia. Eigentlich sollten wir stattdessen nach allen Regeln der Kunst recyceln. Aber man „kommt ja zu nix“. Sagt zumindest die Abfallwirtschaft, welche darauf besteht, dass es sich hier um einzelne schwarze Schafe handelt. Wobei in der Branche dermaßen viele schwarze Schafe unterwegs sein müssen, dass man sie gern mal mit einem Parteitag der CDU verwechselt…

Wenn die Erde irgendwann in zurückgekriegtem Plastik-Müll erstickt, werden nachfolgende Zivilisationen vielleicht sagen: Die Menschheit hatte leider diesen Tick – den Plas-Tick. Von allen Ticks neben dem „dumme Umwelt-Poli-Tick“ der vielleicht tödlichste Tick der Welt.