August 2020

Wöfür wir demonstrieren sollten!

Die Berliner Versammlungsbehörde hatte die Demonstration von Corona-Maßnahmen-Kritikern am Wochenende verboten. Wenn die Sicherheit der Demonstrierenden und Unbeteiligter gefährdet ist, ist so etwas anscheinend möglich…

Unmöglich ist allerdings das flinke Mundwerk des Innensenators, der „nicht bereit ist, dass Berlin als Bühne für Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten missbraucht wird.“ Der Satz war in etwa so schlau wie das Löschen eines Hausbrands mit Petroleum – schließlich ist die Mehrheit der Demonstranten nicht rechtsextrem. Zumal „Reichsbürger und Rechtsextremisten“ eine Tautologie ist, eine unnötige Dopplung – so wie „schwarzer Rappe“, „kopflose Corona-Politik“ oder eben „durchgedrehter Innensenator“.

Die meisten Demonstrationsteilnehmer sind auch keine „Corona-Leugner“ – sie halten das Virus durchaus für real, aber nicht für so gefährlich, dass sie freiheitseinschränkende Maßnahmen gerechtfertigt finden. An der Stelle sollte eine faktenbasierte Diskussion ansetzen – leider zeigt Herr Geisel, dass auch er überreagiert. Jetzt wird auf Seiten der Veranstalter wieder die Opferkarte gespielt, und in sozialen Medien überschlagen sie sich mit Hinweisen auf eine „Corona-Diktatur“.

Natürlich leben wir in einer Diktatur. Die Diktatur der Mehrheit über die Minderheit – auf deutsch: Demokratie! Ein beschissenes System, keine Frage, aber immer noch beste aller beschissenen Systeme. Ich persönlich bin eher für eine Art wohlwollender Monarchie, vorausgesetzt: ich bin König, klar. Solange das keine Mehrheit findet, sollten wir die Diktatur der Mehrheit erdulden. Wenn die Minderheit sagt, wo es lang geht, nennt man das „Oligarchie“ – nachvollziehbarerweise kommt eine große Anzahl der Desinformationen zum Thema Corona (und anderer Verschwörungstheorien) aus Russland…

Da hilft nur das Spiel „Differenzierung“. Kein besonders aufregendes Spiel, aber wenn ich erst König bin, wird es Gesetz!

Warum wir jetzt gar nichts mehr tun!

Möchten Sie gern 1600 Euro für Nichtstun erhalten? Die HfBK in Hamburg vergibt drei solcher Stipendien, auf die man sich bewerben kann. Viele von ihnen werden jetzt ins Nachdenken kommen: 1600 Euro für Nichtstun – in den meisten Führungsetagen wird das doch mit einem Vielfachen davon vergütet…

Nun hat Nichtstun keinen besonders guten Ruf: Nichtstun führt zu nichts schaffen; wer nichts schafft, wird schnell ein Nichtsnutz – und wer keinen Nutzen hat, ist gesellschaftlich untendurch. Oder Investmentbanker. Dabei ist Nichtstun gar nicht so leicht. Im Buddhismus gibt es Mönche, die das mehrere Leben lang üben – das einte den Buddhismus mit deutschem Beamtentum.

Nichtstun ist etwas, das diese Gesellschaft um jeden Preis vermeiden möchte. Wenn etwa entspannt wird, dann bitte mit Absicht und Ziel. Yoga für die Entspannung, Entspannung für Ausgeglichenheit und Gesundheit, Gesundheit für bessere Performance, am besten gekoppelt mit Achtsamkeit und Meditation für erhöhte Leistungsfähigkeit. Absichtslosigkeit ist das neue Kapital-Verbrechen des 21. Jahrhunderts.

Auch der deutsche Beamte ist mittlerweile weit weg vom Ideal des Nichtstuns und genauso gestresst wie alle anderen auch – hat aber dafür ein sicheres Einkommen. Was man von Hotelangestellten, Reiseveranstaltern und Piloten nicht mehr behaupten kann…

Vergeben wird das Stipendium im Rahmen einer Kunst-Ausstellung namens „Schule der Folgenlosigkeit“. Hätte man mich gefragt, müsste ich antworten, dass die „Schule der Folgenlosigkeit“ ein Synonym für meine gesamte Schulzeit ist – aber mich hat halt keiner gefragt…

Viele Menschen steuern im Zuge der Corona-Krise auf eine Intensiv-Phase des Nichtstuns zu. Wobei man Nichtstun nicht mit panischem Aktionismus verwechseln darf. Nichtstun ist kreative Unterlassung bis hin zur Einstellung jeglicher Gedankentätigkeit. Der Bundestag macht es vor. Siehe Digitalisierung, Energiewende, Steuerreform. Daher mein Vorschlag für den Hauptstipendiaten: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, dessen kreatives Nichtstun bei der Ausländermaut die gelungenste Shakespeare-Inszenierung der letzten Jahre darstellt: Viel (teurer) Lärm um nichts!

Warum der Karneval stattfindet!

Karneval? Geht gar nicht dieses Jahr, findet Gesundheitsminister Spahn und löst damit eine Welle der Empörung aus. Jecken speziell im Westen finden, dass es jetzt wirklich reicht. Urlaub gestrichen – kann man verknusen. Antalya war ja schon im letzten Jahr nicht mehr das, was es mal war, schon wegen Erdogan und so; jetzt ist auch noch die Hagia Sofia wieder ne Moschee, das ist doch wie Tiramisu mit Döner, nein danke… Oktoberfest abgesagt – geht auch noch. Saufen ohne Tusch ist eh unkultivierter Quatsch… aber Karneval, das Fest der Feste, wo man mal richtig die Sau raus- und den Virus reinlassen konnte in bester Heinsberger Manier, das geht ja nun mal gar nicht.

Karneval – das war immer schon Ausnahmezustand, der Aufstand der Unanständigen, wo man nur mit Perücke und hinreichend Bier bewaffnet durch die Stadt ziehen und andere Besoffene beiderlei Geschlechts hemmungslos befummeln konnte, um so der Geburtenrate einen Turbo zu verpassen… (9 Monate nach Karneval steigt die tatsächlich in den Karnevals-Hochburgen an) – wenn der jetzt nicht mehr stattfindet, dann ist dieses Land womöglich wirklich am Ende.

Wirklich? Immerhin ist Karneval das Fest der Verkleidung, der Masken… Und Masken sind momentan schwer angesagt. Wenn man sich den Zirkus ansieht, der rings um diese neue Verkleidung aufgemacht hat, mit fanatischen „Masken-Faschos“, noch fanatischeren Anti-Masken-Nazis und der großen verwirrten Menge irgendwo dazwischen… Wann hat es das je gegeben, dass der Karneval sich ganzjährig über das ganze Land verbreitet und alle zu Jecken werden lässt? Politiker, Virologen, Corona-Skeptiker – jeder agiert närrischer als der andere. Der Karneval fällt nicht aus – er hat schlicht das ganze Land erobert. In der Aufgeregtheit, mit der die Debatte zwischenzeitlich geführt wird, ist allerdings leider das oberste Narrengesetz verloren gegangen: „Jede Jeck es anders…“

Warum wir jetzt Gassi gehen müssen!

Ich kriege immer einen leichten Schreck, wenn Menschen sagen, dass „Tiere die besseren Menschen sind“. Schließlich öffnet sich mit jeder Verallgemeinerung das Tor zur Hölle ein wenig weiter… Was zum Teufel meinen sie damit? Meinen Sie Katzen, die noch ein wenig mit halbtoter Beute spielen, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich tot ist? Schimpansen-Männchen, die den Nachwuchs einer begehrten Schimpansen-Dame töten, um sie wieder paarungsbereit zu machen? Delfine, die das auch tun und die Weibchen anschließend zu Gangbangs mit mehreren Männchen zwingen? Und bevor es jetzt heißt, dass das ein klassisch männliches Problem wäre: Schimpansen-Weibchen wurden auch schon beim Infantizid (Kindsmord) beobachtet.

Menschen, die sich unter der obigen Maxime solcherlei Verhalten abgucken, werden vor Gericht Schwierigkeiten haben: „Angeklagter, warum haben sie das Kind ihrer Geliebten getötet und sie anschließend mit einer Gruppe Freunde vergewaltigt?“ „Ich wollte sein wie ein Delfin – Tiere sind die besseren Menschen!“ Unwahrscheinlich, dass diese Verteidigung Erfolg hat.

Tiere sind Tiere – jeder Vergleich mit Menschen ist irreführend. Vermenschlichung und Verniedlung von Tieren bringt uns nicht weiter. Hunde wedeln begeistert mit dem Schwanz, wenn ihr Herrchen oder Frauchen nach Hause kommt. Männer, die selbiges versuchen, können allerdings nicht mit der gleichen Zuneigung rechnen…

Jetzt plant Landwirtschaftsministerin Klöckner, einen „Gassi-Zwang“ einzuführen. Hunde müssen zwei Mal am Tag mindestens eine Stunde ausgeführt werden – viele vor dem Fernseher vergessene Kinder dürften sich insgeheim wünschen, jene Aufmerksamkeit zu erhalten, die einem Pudel jetzt per Gesetz zu Teil wird…. Auch wenn Tiere nicht immer die besseren Menschen sind – manchmal reicht es schon, wenn Menschen bessere Tiere wären…

Warum wir den Shitstorm lieben!

Ein Werbefoto zeigte ein kleines Mädchen mit Banane in der Hand an den Kühlergrill einer hochmotorisierten Audi-Limousine gelehnt. Ein moderater Shitstorm brach Anfang August los – Kind vor Kühler weckt nicht immer nur gute Assoziationen… Audi entschuldigte sich – hatte aber massenhaft kostenlose PR…

Zerstör-Videos schreckten vor einigen Jahren den Kaffeemaschinen-Hersteller „Keurig“ (Teil des deutschen Imperiums der Familie Reimann) auf – die Firma hatte zuvor Werbung in einer Fox-TV-Show („Trumps Lieblings-Sender“) ausgesetzt, nachdem der Moderator den sexuellen Missbrauch eines republikanischen Abgeordneten an sehr jungen Damen relativiert hatte. Konservative Fans zerstörten daraufhin publikumswirksam ihre Kaffeemaschinen – „man wird ja schließlich noch junge Dinger anmachen dürfen, hallo??…“

Die Folge? Die Firma Keurig beherrschte tagelang die Schlagzeilen, und viele liberale Amerikaner dachten: „Schau – so eine politisch korrekte Firma, vielleicht sollte man der mal unter die Arme greifen…“ Und die Keurig-Zerstörer brauchten natürlich auch neue Kaffee-Automaten – Abwrackprämie auf Amerikanisch!

Das Marketing-Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ wurde für die Sportmarke „Nike“ Kalkül. Ein Werbefilm zeigte schwarze Sportler um den Football-Star Colin Kaepernick in der Hauptrolle. Kaepernick war dafür bekannt, aus Protest gegen Polizeigewalt bei der Nationalhymne im Stadion niederzuknien. Daraufhin verbrannten haufenweise Rechte und Rechtsextreme ihre Nike-Schuhe – was zu einer Nike-Umsatzsteigerung von sechs Milliarden Dollar führte…

Ein Shitstorm ist ein wenig wie Rodeo-Reiten – oder Beschwerden bei der Deutschen Bahn: Es fühlt sich erst mal unbequem an, aber wenn man den Haken raushat, wird es lukrativ… Die Wiener Kabarettistin Lisa Eckhart wurde unsinnigerweise von einem Hamburger Literaturfestival wieder ausgeladen, weil sich Einige an ihrem Humor störten – PR-trächtig zur Veröffentlichung ihres Debüt-Romans… CO2-freundliche Umsatzsteigerung durch Zuhausebleiben – kennt man sonst nur von Amazon!

Eine PR-Meisterleistung vollbrachte mein Freund und Kollege Florian Schröder, der im NDR die Corona-Maßnahmen kritisierte, daraufhin letzte Woche zu einer Anti-Corona-Demo eingeladen wurde, wo er sich zu Maskentragen und Abstand bekannte – und prompt ausgebuht wurde. Bravo – Florian!

Warum Olaf Scholz Bundeskanzler wird!

„Habemus Kanzlerkandidat!“ Da sag noch einer, die Handlungsfähigkeit der SPD sei so runtergekommen wie ihr Image. Weit gefehlt! Zack – da wurden die anderen Parteien überrollt mit einer Personalie, die viele schon so abgeschrieben glaubten wie eine denkmalsgeschützte Immobilie: Finanzminister Olaf Scholz, ein Mann, den keiner mehr auf dem politischen Schirm hatte. Und damit sind wir auch schon bei der Kampagne, die ich jetzt für die SPD entwerfe: der Schirm! „Schirm“ hat im Gegensatz zur Sozialdemokratie im Augenblick ein sehr positives Image. Es erinnert an Rettungsschirm, an Sicherheit, an einen Staat, der sich kümmert. Es erinnert auch an den einzigen anderen Finanzminister, der jemals Bundeskanzler wurde: Helmut Schmidt – bekannt für seine Schirmmütze!

Genau hier muss die Kampagne ansetzen. Olaf Scholz ist der geistige Nachfolger von Schmidt – der einzige Kanzler, dem die Deutschen (wenigstens nach seiner Abwahl) immer die Treue hielten. Schritt für Schritt muss Scholz immer „schmidtiger“ werden – weg vom „Scholzomat“, hin zu Schmidts Schnauze. Wir brauchen jetzt coole abgewandelte Zitate, sowas wie: „Adenauer hatte vier Silben, Kiesinger drei, Merkel zwei – die Bundeskanzler werden immer einsilbiger“.

Ein Kanzler Scholz ist gewissermaßen nur noch eine Sturmflut (die hat SPD-Kanzlerkandidaten immer gut getan, siehe Schröder und Schmidt) entfernt – und seit der andauernden Wahl von Angela Merkel ist klar: Inhalte werden total überschätzt. Es geht um Bilder im Kopf. Scholz tritt ab sofort nur noch mit Schirmmütze auf – und mit Zigaretten. Helmut Schmidt soll ja der Sage zufolge nach seinem Ableben in die Hölle gekommen sein, wo der Teufel ihm einen Wunsch frei gab: „Wirklich alles, Herr Schmidt, Sie können sogar in den Himmel!“ Darauf der Altbundeskanzler: „Haben Sie mal Feuer?“

Wenn Olaf Scholz so viel Kette raucht, dass er durch die von ihm selbst erhöhte Tabaksteuer die Staatsschulden im Alleingang tilgt – steht seiner Kanzlerwahl nichts mehr im Weg!

Warum unser Geld nicht sicher ist!

Viele Deutsche fragen sich in diesen angespannten Zeiten verzweifelt: Was tun gegen Schlafstörungen? Verzweifelt probiert man alles aus: Zählt bis drei – oder manchmal auch halb vier…; liest das Kleingedruckte einer Reisegepäckversicherung in der Hoffnung, wenn schon nicht vor Langeweile umzukommen doch wenigstens todmüde zu werden; oder man stellt sich eine riesige Schafherde vor und merkt dann verschreckt, dass es sich dabei um die große „Corona-Gegner“-Demo vom Wochenende handelt…

Letztlich hilft nur ein Job bei der BaFin. Das heißt nämlich nicht „Bundes-anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht“ – es steht für „Bundes-Anästhetikum Finanzen“ und ist eigentlich ein Betäubungsmittel: Wenn es ums Überprüfen dubioser Finanzpraktiken geht, schläft die BaFin tief und fest. Ab und zu wird sie aufgeschreckt aus ihren Träumen, weil böse, meist ausländische Menschen fiese Dinge über deutsche Firmen sagen. Etwa dass eion Betrieb mit dem schönen Namen „Draht-Karte“ (Wirecard) Bilanzfälschung im ganz großen Stil betreibt. Dann ist das „Bundesanästhetikum Finanzen“ schwer aufgebracht, dass der wohlverdiente „Power-Nap“ so rüde unterbrochen wurde. Der Störenfried wird strafrechtlich verfolgt, um zu verhindern, dass der Schönheitsschlaf der deutschen Finanzbranche nochmal gestört wird.

Um wieder einschlafen zu können, geht das Bundes-Anästhetikum (BaFin) dann zu einer großen Wirtschaftsprüfungsfirma. Etwa EY, die früher als „Ernst & Young“ den Lehman Brothers noch bis in den Finanzcrash hinein saubere Buchführung bescheinigte. Da sah die Firma echt alt aus und wollte nicht mehr „jung“ (Young) heißen. Weil EY wie die anderen „Big Four“ der Wirtschaftsprüfungsunternehmen nebenher auf gute Beraterjobs bei guten Kunden spekuliert, ist man meist nicht allzu nörgelig und schickte die BaFin mit sauberen Wirecard-Testaten jahrelang wieder in den Tiefschlaf.

Einige Kritiker meinen, dass bei den großen Wirtschaftsprüfungsunternehmen durch die Zwitterkonstruktion „Beratung und Prüfung ebenjener Beratung“ massive Interessenkonflikte bestehen und man so nicht nur den Bock zum Gärtner sondern gar pädophile Priester zum Kindergärtner macht… Das „B-anästh.Fin“ aber schläft selig weiter. Deutschland hat auf diese Weise keine funktionierende Finanzdienstleistungsaufsicht. Dennoch ist die Strategie erfolgreich: Mittlerweile schlafen auch Wirecard-Anleger wieder wie Babys – sie wachen jede Stunde auf und weinen!

Warum wir gegen Corona sind!

Eine Seuche beherrscht die Welt. Verzweiflung bricht aus. Wahrscheinlich ein jüdisches Komplott zur Vernichtung des Abendlandes… Nein, ich rede nicht von Corona. Sondern von der Pest im Mittelalter. Die Ähnlichkeit ist zufällig… Hätte sich allerdings jemand im 14. Jahrhundert erdreistet, zu behaupten, die Krankheit wäre durch ein kleines unsichtbares Teilchen verursacht, welches sich durch mangelnde Hygiene überträgt – seine Chance auf „Radieschen von unten“ wäre stark gestiegen. Noch heute fällt es vielen Menschen schwer, daran zu glauben.

Am Wochenende trafen sich in Berlin Tausende dieser Ungläubigen. Sogenannte „Corona-Gegner“. Was für ein bescheuertes Wort. Schließlich gibt es kaum Menschen, die Corona toll finden und ähnlich dem „Apple Hype“ an „Corona-Super-Stores“ anstehen, um das neueste Virus zu erwerben… Außer interessanterweise Menschen, die händchenhaltend ohne Hygieneschutz gemeinsam gegen Corona-Maßnahmen anschreien und dadurch fröhlich das Virus verbreiten, gegen das sie vorgeblich sind…

Natürlich nervt Maskentragen. Noch mehr nervt sogar ein neuer Menschenschlag von „Masken-Faschos“, die jeden aggressiv beschimpfen, dessen Maske ein wenig verrutscht ist. Am allermeisten aber nerven Menschen, die ohne belastbare Beweise zu wissen glauben, dass Hygiene-Maßnahmen ein Instrument zur Aushebelung der Demokratie und zur Errichtung einer Bill-Gates-Diktatur sind…

Sicher – nicht alle Hygiene-Maßnahmen ergeben Sinn. Warum muss ich im Restaurant eine Maske tragen – am Tisch aber nicht? Warum muss ich in Spanien auf der Straße eine Maske tragen – aber am Strand nicht? Warum dürfen Flieger vollbesetzt sein – Theater aber nicht? Gibt es wirklich eine Übersterblichkeit durch Corona? Es gibt nicht immer befriedigende Antworten. Das muss man aushalten. Leider ist die Kunst des Nichtwissens stark auf dem Rückzug. Da lobe ich mir Ekel Alfred, der schon in den 70ger Jahren wusste: „Wenn man keine Ahnung hat – dann hält man bescheiden die Schnauze!“

Warum wir rassistischer werden müssen!

Ein Begriff dominiert in der Rassismus-Debatte: „Bio-Deutscher“. Bio klingt nach Bioladen, Bio-Lebensmittel, Bio-Landwirtschaft. Der Bio-Deutsche ist der reine Deutsche, nicht verdorben durch Glyphosat – wie diese ganzen Migrantenbälger, die analog zur konventionellen Landwirtschaft folgerichtig „konventionelle Deutsche“ heißen müssten.

Wo es Bio-Deutsche gibt, gibt es natürlich auch „Demeter-Deutsche“. Das sind dann die ganz reinen Deutschen. Getreu dem geistigen Vater der Demeter-Landwirtschaft, Rudolf Steiner (auch ein ausgewiesener Rassist), ist der Demeter-Deutsche Abkömmling edler, blonder Germanen, die „biologisch-dynamisch“ in gesunden, deutschen Wäldern im Einklang mit der Natur hausten.

Es wird Zeit, den Rassismus einfach mal zu Ende zu denken. Dankenswerterweise macht die Stuttgarter Polizei das Thema „Stammbaumforschung“ wieder hoffähig. Vielversprechende Ansätze der Stammbaumforschung gerieten ja nach 1945 in Vergessenheit. Insofern ist es ein Glück, dass auch die AfD „ausmisten“ (Markus Frohnmaier, AfD) möchte, wenn sie „an die Regierung kommt“. Leider sind auch in den Reihen der AfD zu viele „konventionelle“ oder „Bio“-Deutsche, die dem neuen „Demeter-Deutsch-Reinheitsgebot“ nicht genügen.

Denn die Demeter-Deutschen wurden durch Ausländer verunreinigt. Als erstes waren es Kelten – also Gallier, Franzosen und Froschfresser. Dann kamen Slawen, also Ost-Ossis, Polen, Litauer, Russen und wie die Autodiebe sich sonst noch so nannten. Seither wurden die Wälder gerodet, die deutsche Natur zurückgedrängt, der deutsche Geist verkrüppelt, die Bevölkerung „ausgetauscht“.

Es wird Zeit, gründlich „auszumisten“. Stammbaumforschung in Kombination mit Gen-Tests muss zeigen, wer in Deutschland bleiben darf. Sicherlich wird es Menschen geben, die nur 50, 60 oder 70 Prozent Demeter sind. Da gibt es Ausnahmeregelungen, also ein Bleiberecht, wenn sie sich von unreinen Anteilen trennen: denkbar wäre eine Hand, ein Arm oder ein Bein. Grenzfälle (zwischen 40 und 50 Prozent Demeter-Deutsch) könnten auch beide Arme und Beine verlieren…

Endlich sind die Demeter-Deutschen dann unter sich. Alle 29 von ihnen. Die Natur erholt sich. Die Wälder gesunden. Deutschland den Demeter-Deutschen!