Warum wir mehr vertrauen müssen!
Wieder der Brandschutz! Die BER-Eröffnung 2017 ist in Gefahr, da ein Notplan des bestehenden Notplans, der den vorherigen Notplan ablöste, geplatzt ist. Die Not ist eben sehr, sehr groß. Bevor Zyniker jetzt wieder triumphierend wissen, dass sie es schon immer gewusst haben, möchte ich eine Anregung aus dem Internet aufgreifen: Der Glaube an die Eröffnung des Berliner Großflughafens (des zugegebenermaßen vermutlich kleinsten Großflughafens der Welt) sollte als Religion zugelassen werden!
Natürlich! Der BER-Öffnungsglaube erfüllt alle Voraussetzungen einer wundervollen religiösen Bewegung: Die Gläubigen versuchen ihre Religion friedlich auszuüben, nur mit Hilfe von Bauwerkzeugen, öffentlicher Finanzierung und, äh, Korruption. Sie beten jeden Tag für die Ankunft ihrer Erlösung. Sie vertrauen auf die heilige Dreieinigkeit bestehend aus Staatskanzlei, Verkehrsministerium und dem Regierenden, auch „der Prophet“ genannt – übrigens die uneinigste Dreieinigkeit der Welt. Und sie glauben an das Eintreten eines unwahrscheinlichen metaphysischen Großereignisses, welches man getrost mit dem jüngsten Gericht, dem Erscheinen des Messias oder Herthas Gewinn der Champions League vergleichen kann.
In einer „geleakten“ Kopie der heiligen Schrift der „BER-Öffnis“, kurz „Die Eröffnung“ genannt, heißt es über „das große Wunder“: „Ein großer Friede wird sich senken über die Menschen, und die Gläubigen, sie werden sitzen zur Rechten des Piloten in der Premium Economy“ (für Business Class reicht Glaube allein dann doch nicht aus…).
Sobald der Flughafen dann erfolgreich in eine Kathedrale umgewandelt ist, eröffnen endlich auch der Bahnhof und die umliegenden Geschäfte. Von überall her treten die Menschen eine Pilgerfahrt an die heilige Stätte an. Nur Weihrauch darf nicht verbrannt werden, Sie wissen schon, wegen, äh, dem Brandschutz…