September 2015

Wie Flüchtlinge wieder zurückkehren!

Diese Fluchtszenen sind hinlänglich bekannt – wenn die Bedingungen unerträglich sind, wenn Gewalt und Repressionen drohen, wenn intolerante Menschen mit brutalem Denken einen verfolgen, dann muss man einfach an einen sicheren Ort fliehen. Die Rede ist natürlich vom… Kapital! Denn das Kapital wird von kleingeistigen, intoleranten Regierungen verfolgt, die es unter der brutalen Zuchtknute von Steuern inkompetenten Beamten in den Rachen werfen.

Und da muss das Kapital weg. Schnell, bei Nacht und Nebel, vertraut es sich teuren Schlepperbanden an, sogenannten Schweizer oder anderen Groß-Banken, die dem Geld helfen, anstelle der überlaufenen Westbalkanroute über die „Ostalpenroute“ zu fliehen, um dann in übervollen Flüchtlingscamps, sogenannten steueroptimierten Stiftungen, ein temporäres Zuhause zu finden, bevor es sich erneut auf die Reise begibt, um in Offshore-Finanzplätzen Asyl zu beantragen.

Irgendwann lungert das Kapital auf irgendwelchen von Kapital überlaufenen Karibik-Inseln, die sich beständig weiter füllen, so dass es immer enger wird. Das wirklich Schlimme daran ist, dass die Menschen am Heimatort des Kapitals irgendwann merken, dass das Geld futsch ist. Durch die Armut gehen sie sich gegenseitig so dermaßen auf den Keks, dass sie sich an die Kehle gehen und dann auch fliehen müssen. Dahin, wo sie das Kapital vermuten.

Vielleicht – wenn das Kapital dorthin zurückkehrt, von wo es geflohen ist – nach Afrika, Asien, Griechenland, auf den Balkan – vielleicht kehren dann auch die Menschen wieder dahin zurück, wo sie einigermaßen leben können. Vielleicht!

Warum Berlin umzieht!

Laut Asterix hatten die alten Gallier nur eine Angst – dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Die Bauplaner des Fluchhafens BER scheinen gallische Gene zu haben – sie fürchten, dass ihnen die Decke auf den Kopf fällt. Jetzt mehren sich die Stimmen, die den Fluchhafen ganz abreißen und zu einer Minigolfbahn umbauen wollen. Letztere braucht keine Entrauchung und trotzdem fliegt was.

Der BER-Eröffnungstermin mutiert immer mehr zu einer Metapher für Ewigkeit. Wenn Sie irgendjemand höflich sagen wollen, dass etwas nicht passieren wird, sagen Sie einfach: Sobald BER eröffnet ist… Einige Beispiele: „Wir werden die Steuern senken, sobald BER eröffnet ist“. „Wir kriegen Kinder, sobald…“. „Das jüngste Gericht wird tagen, sobald…“ Auch die jüngsten Messungen, dass die Decke wohl doch nicht runterfällt, können nur unter Vorbehalt genossen werden: Wer weiß, ob da nicht eine Software von VW im Spiel war…

Angesichts der nicht mehr in den Griff zu bekommenden Flughafen-Kosten wird es wohl billiger sein, die Stadt Berlin abzubauen und in der Nähe eines bereits existierenden Flughafens wieder aufzubauen. Wie wäre es denn, wenn wir Berlin auf dem Gelände der bisherigen bayrischen Stadt Freising aufbauten, welche direkt am Münchner Flughafen gelegen ist? Die Vorteile wären immens: Berlin wäre ohne Länderfinanzausgleichsbettelei finanziell saniert, der Flughafen kein Thema mehr, und das Oktoberfest hätte ein paar Millionen zusätzliche Besucher.

Durch die so entstehende Nähe zur Bundesregierung muss dann nur noch einer fürchten, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt: Horst Seehofer!

 

Wie ein Auto vom Winde VWeht wurde!

Welche Gemeinsamkeit teilt der neue Busen eines US-Pornostars mit einem VW-Diesel im selben Land? Sie sind zwecks besserer Verkäuflichkeit kosmetisch geschönt! Der Unterschied: Der Pornostar-Busen ist legal! „Clean Diesel“ hieß die Kampagne von VW bis zum Auffliegen der manipulierten Abgaswerte. „Manipulierte Abgaswerte“ kannte ich bisher nur aus anderen Zusammenhängen. Etwa bei Verabredungen mit attraktiven Menschen des anderen Geschlechts. Wenn man einen Furz drei Stunden lang unterdrückt, ist das vermutlich ein „manipuliertet Abgaswert“! Bei späteren intimen Zusammenleben kommen dann die wahren Abgaswerte an die Luft…

Die kriminelle Abgastäuschung VWs hat auch eine gewisse Genialität: Eine Software einzubauen, die erkennt, wann man geprüft wird und dann korrekte Werte angibt – wie sehr wünscht man sich so was fürs Abitur! VW wäre vermutlich an die Spitze der Weltwirtschaft gerückt, hätte man diese Software als Vorbereitung für Steuerprüfungen verkauft! Auch Ehemänner griffen sicherlich gern darauf zurück, wenn sie auf das Geburtstagsdatum der Schwiegermutter oder den Hochzeitstag geprüft werden!

Nur bei Autos war es eben Betrug. „Clean wie ein VW-Diesel“ hat jetzt eine große Zukunft als geflügeltes Wort und Indikator des Gegenteils vor sich. „Säufst du noch so viel Alkohol?“ „Ich bin clean wie ein VW-Diesel!“ „Schatz, hast du die Küche aufgeräumt?“ „Sie ist clean wie ein VW-Diesel!“ „Müssen wir ein Kondom benutzen…?“

Es war eben schon immer etwas teurer, die Compliance-Leute (welche in Unternehmen die Einhaltung gesetzlicher Regeln überwachen) zu verarschen!

Warum wir wieder die Wende brauchen!

Was ist der Unterschied zwischen Gott und Horst Seehofer? Gott hält sich nicht für Seehofer! Dieser Witz, bei dem der Protagonist beliebig ausgetauscht werden kann, solange sein Ego nur groß genug ist (Putin, Söder, Honecker…), lebt von der plötzlichen Wende. Von der plötzlichen Wende lebt auch eine ganze Anzahl Stasi-Agenten, die nach 1990 als Gebrauchtwagenhändler durchstarteten.

Nicht jeder aber lebt gut von der Wende. Der DAX zum Beispiel ist „verunsichert“. Denn die oder das „Fed“ („Fed“ wie in Federal Reserve System oder auch in „Fed up“, also Schnauze voll) hat den US-Leitzins nicht erhöht und damit keine „Zinswende“ eingeläutet. Ach, Zinswende – das klingt so hoffnungsvoll nach: „Schluss mit dem Billig-Geld, es geht bergauf und irgendwann lohnt auch ein Sparbuch wieder“. Aber Pustekuchen. Dabei lieben grade wir Deutschen die „Wende“. Immerhin gab es damals ein „Begrüßungsgeld“. Auf so ein Begrüßungsgeld hatten „die Märkte“ auch gehofft, wobei das damalige Begrüßungsgeld in Höhe von etwa 1,8 Milliarden DM insgesamt „Peanuts“ gegen das „Begrüßungsgeld“ einer Zinswende gewesen sein dürfte – welches bei einem weltweiten zweiprozentigem Anstieg der Aktienkurse leicht mal einen zweistelligen Billionenbetrag produziert…!

Da hat „die Fed dem Aktienmarkt keinen Gefallen getan“, sagte ein Analyst. Ja, der Aktienmarkt. Jener entfesselte, phobische, krankhaft deregulierte, psychisch schwer angeschlagene „Gesell“ – hätten Sie sich jemals gedacht, dass die Menschheit von einem derartigen Mechanismus regiert wird? Vielleicht brauchen wir langsam mal eine Wende der ganz anderen Art?!

Wie man durch Früherkennung kränker wird!

Ein einmaliges Angebot meiner Krankenkasse: 150 Euro kriege ich! Wenn ich mich „früherkennen“ lasse. „Moment mal“, denk ich, „ich lasse mich bezahlen, damit mir ein fremder Mann seinen Finger in „sie-wissen-schon-was“ steckt – muss ich da nicht eigentlich ein Gewerbe anmelden…“
Früherkennung ist toll. Besonders bei Börsenkursen. Oder in der Politik. Oder bei Eheschließung. Bei Krebs hingegen bringt Früherkennung so gut wie nix. Von 100 Männern stirbt einer an Krebs mit Früherkennung. Und genau so viele ohne.
„Doch,“ sagt mein Urologe sauer, „die Überlebensrate nach 5 Jahren ist mit Früherkennung doppelt so hoch!“ Das stimmt zwar, liegt aber in erster Linie daran, dass der Krebs halt früher erkannt wird. Wenn Sie zehn Jahre lang wissen, dass sie krank sind, leben sie eben 5 Jahre nach der Diagnose noch und machen sich erheblich mehr Sorgen als jene, die noch im medizinischen Tal der Ahnungslosen weilen. Sterben tun sie aber zeitgleich. „Vorlaufzeit-Bias“ nennt das die Wissenschaft – „Frühalarm-Panik“ auf Flapsig-Deutsch!
Es kann sogar richtig gefährlich sein. Denn nur einer von zehn positiv getesteten Männern hat tatsächlich Prostatakrebs. Aber zwei der Falsch-positiven (also Gesunden) setzen sich überflüssigen Bestrahlungen und Operationen aus, die ihr Leben verkürzen können. Niemand würde sein Auto zu einer völlig überflüssigen Inspektion bringen, bei der die Ölwanne regelmäßig durchbohrt wird, aber bei unserem Körper machen wir zugunsten der Medizin-Industrie eine Ausnahme…
Vielleicht sollten wir wieder auf bewährte Methoden der Früherkennung setzen: Kristallkugel, Kaffeesatz oder Katzenkot lesen!

Wer die Flüchtlingskrise bezahlt!

Wer bezahlt eigentlich die ganzen Flüchtlinge? Wolfgang Schäuble denkt an einen „Flüchtlings-Fonds“. Aber woher kriegt der sein Geld? Am besten belegt man weltweit jede exportierte Waffe mit einer „Gewalt-Folgen-Steuer“. Dann zahlen die USA – gefolgt von Russland, China und Deutschland!
Da das politisch nicht so gewollt ist, gilt der wirtschaftliche Blick. Milliarden-Märkte wandern am Steuerzahler vorbei, daher gilt: „Legalize Schlepping and make it Deutsch“! Riesenmöglichkeiten für arabisch-stämmige Jugendliche, die für neu gegründete deutsche „Express-Flucht-Reiseveranstalter“, etwa „TUI Flight-Express“ oder „Schlepp-und-Nepp-Reisen.de“ die Flucht voll versteuert und kompetent organisieren. Komplett mit Sight-Seeing-Routen durch den Westbalkan, Schnellkursen im „Kamerafrauen-Zurücktreten“ sowie Wander-begleitendem Singen „Muss i denn…“
Doch auch die deutsche Flüchtlings-Euphorie braucht den kritischen Blick. Nachdem wir jahrelang kein Einwanderungsland waren, sind wir auf einmal Flüchtlingsparadies mit bislang ungekannter „Willkommenskultur“. Es ist aber gefährlich, Milliarden von Menschen zu suggerieren, Deutschland wäre ein Paradies. Das kennt man von der S-Bahn: Zu viele Leute auf enger Fläche nerven! Grade im muslimischen Raum sollten kritische Deutschland-Töne verbreitet werden. Immerhin haben wir nicht nur eine Willkommens- sondern auch eine Leitkultur. Und die heißt „Oktoberfest“! Es braucht „Testimonials“: „Eh, isch denk so: Schland… -Paradies, eh, isch komm an, nur Alkohol, Schweinefleisch und keine Jungfrau weit und breit – jetzt komm isch auch in Jenseits in Hölle, eh!“

Warum Flüchtlinge gewinnen!

Deutschland wird von Flüchtlingen überschwemmt. Die meisten finden das ok. Einige nicht. Letzteren sei gesagt, dass wir alle mal als Flüchtlinge begonnen haben. Meine Eltern waren Kriegsflüchtlinge aus Ostpreußen. Deren Vorfahren waren Hugenotten-Flüchtlinge aus Frankreich. Die Hugenotten stammten teils von den Franken ab, die aus Baden-Württemberg flüchteten, als Germanien noch eine Art DDR des römischen Reichs war und durch einen befestigten „Anti-anti-imperialistischen Schutzwall“ (der Limes war doppelt anti) vom römischen Kapitalismus ferngehalten werden sollten.
Die Bewohner des heutigen Sachsens, sofern sie von historisch-germanischen Sachsen abstammen, sind flüchtige holländische Seeräuber! Die meisten heutigen Sachsen haben aber slawische Vorfahren, sind also Flucht-Polen. Thüringer sind historisch gesehen Österreich-Flüchtlinge. Das ist alles nix, worauf ein Nazi besonders stolz sein kann…
Nun ist der Mensch an sich ein Fluchttier. In der Steinzeit gab es zwei Typen Homo Sapiens. Die einen sagten: „Wie? Säbelzahntiger hinterm Baum? Hallo!? Seh ich etwa aus, als hätte ich Angst vor einer Muschi mit Überbiss?“ Wir heutigen Menschen sind die Nachfahren des anderen Typs…
Die menschliche Geschichte besteht zu einem Großteil aus Flucht und Vertreibung. Aufgrund einer historisch einmaligen Friedensphase in Deutschland vergessen wir das gern. Flucht ist normal. „Kurz daheim bleiben können“ die Ausnahme. Und Flucht ist gut. Denn Fluchttiere leben länger. Wer stirbt aus? Das Reh oder der Tiger? Im Zweifelsfalle gilt: die Thüringer von heute könnten die Syrer von morgen sein…

Warum wir immer noch auf der Flucht sind!

Flucht ist ein „ein deutsches Problem“, sagt der ungarische Ministerpräsident. Grade im Osten Europas und Deutschlands sieht man Flüchtlinge mit fadenscheinigen Begründungen sehr skeptisch. An dieser Stelle ein paar „Flucht – nein danke“-Ausreden, die unseren rechtslastigen Freunden noch nicht eingefallen sind:
„Schade, schade, wir können keine Flüchtlinge aufnehmen. Unser Land ist geschlossen im Bildungsurlaub und versucht immer noch, den Kapitalismus zu begreifen. Und wo wir uns grad erst ans Einkaufen bei Aldi gewöhnen – da können wir doch nicht die nächste kapitale Veränderung angehen!“
„Menschen mit dunkler Hautfarbe? Also, mit denen haben wir ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Man denke an die Türken, die haben uns Ungarn (Bulgaren, Rumänen etc.) 300 Jahre lang unterjocht. Und diese Syrer, äh, … waren die nicht auch Teil des osmanischen Reichs?“
„Flüchtlinge? Oh, nix verstehn! Wir hätten lieber ein paar EU-Agrar-Subventionen!“
Besonders schlimm sind ja „Armutsflüchtlinge“, die frecher Weise einfach daheim abhauen anstatt friedlich zu verhungern. Schluss damit! Besonders mit jenen „Armutsflüchtlingen“, die arm im Geist sind und die Zäune und Mauern in ihrem Kopf jetzt auch an Landesgrenzen aufstellen wollen. In Bayern etwa fürchtet man bereits Zusammenstöße zwischen Flüchtlingen und betrunkenen Oktoberfestgästen. Zumal die Unterscheidung da schwer wird, da so manche Intelligenz vor dem Bier-Ansturm längst „geflüchtet“ ist. Und wenn dann diese „geistigen Armutsflüchtlinge“ auf echte Flüchtlinge treffen – wen soll man ausweisen? Noch so ein „deutsches Problem“!