Was Harry so machen wird!
Wie bitte? Prinz Harry plant einen „Rücktritt aus der Familie“? Rücktritt aus der Familie? Erstaunliche Formulierung, die man sonst nur von alternden sizilianischen Mafia-Killern kennt, die auf ihre späten Tage eine Blut-Allergie entwickelten. Nun gibt es sicher jede Menge Menschen, die gar nicht wussten, dass „Rücktritt aus der Familie“ überhaupt eine Möglichkeit ist, die sie sicherlich gern mal wahrnehmen würden – angefangen bei diversen Mitgliedern der Kelly Family… Aber ein Prinz, und noch dazu ein britischer, also einer mit Bedeutung?
Die Welt ist aus den Fugen: Der Iran schießt aus Versehen ukrainische Flugzeuge ab, Donald Trump schafft Umweltauflagen für Energiekonzerne ab und der Dortmunder Zoo hat ein neues Nashorn-Baby – mit all diesen Schockwellen könnten wir leben, aber ein Royal, der kein Royal mehr sein will? Das ist, als ob Horst Tappert den Derrick geschmissen hätte, um auf einmal DJ Bobo zu ersetzen, als ob Angela Merkel auf einmal bei Fridays for Future mitmacht, als ob Donald Trump den Präsidenten-Job hinschmeißt, um Philosophie zu studieren… es ist, als ob zwei mehrfach prämierte Königspudel auf einmal von einer Karriere als Dackel träumen: unvorstellbar! Und was soll das heißen: Meghan und Harry wollen in die zweite Reihe zurücktreten? Die zweite Reihe ist doch schon seit Jahren komplett ausgefüllt von Prinz Charles, da ist überhaupt kein Platz mehr – es bleiben höchstens noch die Randplätze im hinteren Parkett, direkt neben Prinz Andrew und Fergie.
Und wie wollen die beiden „finanziell unabhängig“ werden? Der Herzog von Sussex hat Soldat gelernt? Also Bodyguard für seinen Bruder? Ein Sicherheitsdienst, der seinerseits von Security-Leuten beschattet werden muss – sicherlich ein schönes Bild? Und Meghan, die Schauspielerin? Keks-Werbung? Oder gleich für eigene Produkte? Etwa handgemachte Kekse aus Bio-Mehl von Charles Gütern. Immerhin haben die beiden sich den Namen „Sussex Royals“ schon schützen lassen…
Nichts schmerzt einen Zirkus so wie die beliebtesten Clowns, die auf einmal eigene Wege gehen. In einer Welt, in der alle permanent von Top-Dog-Rollen träumen, ist es vielleicht ganz heilsam, wenn die Top-Dogs auch einmal Dackel spielen wollen