Kolumne

Warum Fußball-Zocken jetzt eine neue Dimension erreicht!

So böse muss man erst mal sein, um sich so etwas auszudenken: Auf Kosten von Leben an der Börse Geld verdienen! Das darf man nicht. Das darf höchstens die Deutsche Bank mit Lebensmittelspekulation. Aber doch nicht mit Fußball! Bomben auf den Mannschaftsbus, um den Aktienkurs einbrechen zu lassen… Wenigstens weiß jetzt jeder, wie eine Put-Option funktioniert – das sie nämlich berechtigt, eine Investition oder eine Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Preis zu verkaufen. Viele Geschiedene wünschen sich im Nachhinein, dass so eine Put-Option für jede Heirat Pflicht wird…
Des weiteren erstaunt die massive Überschätzung der BVB-Aktie durch den Täter –ein Finanzinstrument, dass immer noch weit unter dem Ausgabekurs des Jahres 2000 dümpelt. Man muss dem Mann allerdings zugute halten, dass er sich wenigstens theoretisch mit der Börse auseinander setzte und einen sehr schurkischen, aber auch kreativen Plan ausheckte, um mal so richtig Kasse zu machen.
Dabei sind ihm allerdings einige gravierende Fehler unterlaufen. Als erstes mal hätte islamistische Bekennerschreiben besser studieren sollen. Es heißt nicht „Kalifat“, sondern „Chilafa“. Außerdem schrieb er, dass „alle ungläubigen Schauspieler, Sportler…und Sämtliche prominente“ auf einer Todesliste stünden. Rechtschreibung ist auch für „Tu-so-als-ob-Islamisten“ wichtig.
Das Verbrechen wirft Fragen auf: Wenn er schon unbedingt auf den Absturz einer Fußball-Mannschaft wetten wollte – warum spielte er dann nicht mit hohem Einsatz Toto gegen den HSV? Oder schleuste ein paar gutaussehende Damen in die Mannschaftskabine des FC Bayern nach Gewinn der Meisterschaft?
Und warum wurde er so viel krimineller Energie und Fußballbegeisterung nicht einfach Spielerberater? Was hätte der Deutsch-Russe bei der Fifa alles ausrichten können? Endlich mal ein ernstzunehmender Erbe von Josef Blatter!

Warum der Islam das geilere Paradies hat!

Ostern ist vorbei – und der schlimmste islamistische Anschlag ereignete sich in der Türkei, wo der Herr Erdogan, den man im Türkischen passender Weise „Erdo-Wahn“ ausspricht, sich seine Privat-Autokratie zimmerte. Und natürlich in Syrien. Und Afghanistan, klar. Aber da zählen wir schon nicht mehr mit, weil wir es schlicht nicht aushalten. Der religiöse Wahnsinn hat Hochkonjunktur.

Ein großes Problem des radikalen Islamismus ist ja, dass eine Konvertierung Sinn macht, wenn man ohnehin einen Selbstmord plant. Weil das Bonussystem stimmt. Du nietest ein paar Typen um auf den letzten Metern, und bingo: Jungfrauen forever! Womit kann im Gegensatz dazu ein christlicher Mörder im Höchstfall rechnen? Eine Wolke, eine Harfe und dann ewig Hosianna jaulen in der Kälte der Stratosphäre… ich wüsste auch, wofür ich mich im Ernstfall entschiede…

Deshalb ist es ein wenig traurig, dass die christliche Kirche auf dieses Dilemma noch nicht reagiert hat. Warum verkündete der Papst in seiner Osteransprache nicht einfach: „Übrigens: Was das Paradies angeht – es gibt neue Informationen; ab jetzt gibt es für jeden männlichen Gläubigen 500 Gogo-Tänzerinnen sowie einen Ferrari und für die Frauen eine unbegrenzte Kreditkarte, einen total einfühlsamen Masseur sowie einen Ehemann, der immer zuhört! Da ist für jeden was dabei! Vorausgesetzt, man wartet sein Ende friedlich ab!“ Und dann kommt Dieter Bohlen auf den Petersplatz und legt Zeugnis ab: Er hätte neulich ein Nahtod-Erlebnis gehabt und ging durch einen Tunnel auf ein helles Licht zu – das Aufblendlicht eines Ferraris, welcher ihn an einem Schloss absetzte, wo er von schönen Frauen umringt wurde, die sich ihm unbedingt hingeben wollten… Alle wären begeistert, bis sich herausstellt, dass Bohlen nicht im Jenseits sondern nur auf einer Sex-Party von Dominique Strauss Kahn war…

 

Warum wehrhafte Demokraten es so leicht haben!

Es ist Ostern. Aber auch Diktatoren-Wahl in der Türkei. Man könnte auch sagen: Der Osterhase kommt diesmal besonders schräg daher gehoppelt. Der Bundespräsident sagte dazu neulich indirekt, so etwas dürfe bei uns nicht passieren, Deutschland müsse eine „wehrhafte Demokratie“ sein. „Wehrhaft“ und „Demokratie“ sind jedoch unversöhnliche Gegensätze. Man nennt das „Oxymoron“, also Unwort-Kombinationen wie „Weißer Rappe“,„feministischer Mullah“ und „toleranter Erdogan“. Oder eben „wehrhafte Demokratie“. Denn Wehrhaftigkeit bedeutet Überwachung, Ausspähung, hohe Polizeipräsenz, kurz NSA in der Hochpotenz, während die „freiheitliche Demokratie“ gerne von Datenschutz, Privatsphäre und anderen überflüssigen 90ger Jahre Relikten faselt.

Eine besonders wehrhafte Demokratie will Erdogan in der Türkei installieren. Die türkische Demokratie wurde ja bekanntlich von Putschisten angegriffen, und jetzt wird sie halt geschützt. In Sicherheit gebracht. Ihr Gold lassen Sie ja auch nicht zuhause rumliegen, sondern legen es in ein Bank-Schließfach. Das Gleiche passiert jetzt mit der Demokratie in der Türkei: Sie kommt in Sicherheitsverwahrung, und wenn das Volk mal wieder was Demokratisches will, kann es ja den Erdogan fragen, wann die Demokratie Besuchszeiten hat.

Putin, Assad, Erdogan – von einer „Internationale der Autokraten“ zu sprechen, liegt hier nahe – faktisch ist es allerdings mehr ein „Kleptokraten-Club“. Erdogan fing ohne Vermögen an und hat jetzt etwa 150 Millionen. Der Assad-Clan ist milliardenschwer und Putins Familie besitzt sogar geschätzte 35 Milliarden – doppelt soviel wie Mark Zuckerberg. Das hat gewisse Vorzüge: Man kann es auch zu etwas bringen, ohne den Leuten die Zeit auf Facebook zu klauen. Oder anders gesagt: Auch mit der Ganz Old Economy wie Mord, Totschlag und Erpressung lässt sich noch richtig Rendite machen! Und wie Donald Trump, dessen Tochter seit seiner Präsidentschaft auch glänzende Umsätze macht, nach seinen gestiegenen Bomben-Abwurfs-Umfragewerten weiß: Wehrhaftigkeit lohnt sich!

Warum Fliegen jetzt noch günstiger wird!

United Airlines ließ einen Passagier wegen Überbuchung gewaltsam aus dem Flugzeug werfen. Der Mann, der behauptete, Arzt zu sein und am nächsten Tag Patiententermine wahrnehmen zu müssen, hatte die angebotene Entschädigung abgelehnt. Der Aktienkurs von United Airlines stieg daraufhin um zwei Prozent – Sadismus zahlt sich scheinbar aus. Das wird Fluggesellschaften ein Anreiz sein, weitere Gemeinheiten im Namen des Shareholder Values auszutüfteln. Vielleicht bietet United schon bald einen besonders günstigen „Whack’n-Fly“-Tarif an: Passagiere zahlen relativ wenig, werden aber im Falle von Überbuchungen mit Schlägen entfernt.

Bereits bekannt sind ja die Pläne von Ryan-Air, Toilettenbesuche an Bord zahlungspflichtig zu machen. Passagiere, die bereits im Vorfeld des Fluges anstelle des SI-Tarifes (Shitting inklusive) den sehr viel günstigeren NS-Tarif (no shitting) wählten, dürfen bei plötzlicher Notdurft-Attacke zwar die Toiletten aufsuchen, müssen sich aber anschließend nackt von den anderen Passagieren auspeitschen lassen. „Notdurft kommt von „Not“ und „dürfen“ – es ist kein Grundrecht,“ könnte ein Unternehmenssprecher das rechtfertigen. Unerwähnt lässt er das im Bordwasser enthaltene Abführmittel. Auch im Notdurft-Fall kann man allerdings wählen zwischen den FW-(full whipping – volles Peitschen), LW-(Less Whipping) und NW-(No-Whipping – kein Peitschen, nur ein einzelner Tritt in den Hintern)-Zusatz-Versicherungen.

Stehen im Flieger ist der nächste Schritt in der Kosten-Einspar-Kette. Auch hier werden die sadistischeren FBC (Full-Body-Contact – voller Körperkontakt)-Tarife sehr viel günstiger sein als die SA(Stand Alone)-Preisvariante. Teuer im Vergleich dürfte auch der RP(Real-Pilot)-Tarif sein – jedenfalls im Gegensatz zum EB(Eigentlich Busfahrer)-Tarif. Am günstigsten ist die RzF-Tarifoption. Die Bedeutung dieses Preis-Modells wird den Passagieren allerdings erst mitgeteilt, wenn ein Flug von Berlin nach Bangkok bereits in Budapest endet: Rest zu Fuß!

Warum die Banken jetzt zu Bordellen werden!

Die Nerven liegen blank. Banken suchen in diesen Niedrig-Zins-Zeiten verzweifelt nach zusätzlichen Einnahmen. Mittlerweile muss man nicht nur Kontoführungsgebühren sondern bei einigen Instituten auch am Bankomaten Geldabhebe-Gebühren zahlen. Die Gebühren-Schraube mutiert langsam zur Schraubzwinge.

Eigentlich erstaunlich. Immerhin leihe ich als Kunde der Bank mein Geld, damit sie es gewinnbringend weiter vermietet. Und jetzt muss ich der Bank Geld geben, um meine Leihgabe wieder zu sehen? Mal angenommen, Sie leihen sich ein Auto bei Sixt, um Ihren eigenen Wagen an einen Kumpel weiter zu vermieten, der aufgrund von Bonitätsproblemen (Führerscheinentzug) grade Schwierigkeiten hat, sich am freien Markt etwas Motorisiertes zu organisieren. Da der Kumpel aber gerade einen finanziellen Engpass hat (weil er nach einer Kontrolle im Knast sitzt), fordern Sie bei der Rückgabe des Wagens von Sixt eine „Mobilitäts-Retouren-Charge“ (Fremdwörter sind wichtig in der Wirtschaft) in Höhe von einem Prozent des Neuwertes sowie eine „Automobil-Verwahr-Gebühr“ in Höhe von 50 Euro – wie begeistert werden die sein?

Das Ende der Fahnenstange ist natürlich noch nicht erreicht. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass es immer weniger Bankfilialen gibt, die immer seltener geöffnet haben? Bald gibt es gar keine Filialen mehr. Dann können Sie analog zum Rotlichtbereich an versteckten Bank-Wohnungen nur noch klingeln, werden verschämt zum Bank-Berater geleitet, der Ihnen erst mal wortlos die Preisliste des „Instituts“ zeigt: Wenn er einen Kugelschreiber zur Hand nimmt (Handarbeit), 20 Euro. Bei „mache mit Mund“ (im Falle verbaler Erklärungen), 30 Euro. Ein Gespräch mit Ihnen nebst Gattin zwecks Kreditvergabe („mache mit Mund flotte Dreier“), 50 Euro. Und ein Besuch bei dem Filialleiter, also dem „größten Arschloch hier“ – Analverkehr, 100 Euro!

Warum wir nicht mehr Kondolenz-glänzen!

Es gab einen Terror-Anschlag in St. Petersburg, und das ist ohne Frage scheußlich. Unschuldige starben, was noch viel scheußlicher ist. Das Brandenburger Tor wurde nicht aus Kondolenz angeglänzt, was einigen das Allerscheußlichste zu sein scheint. Der Senat sagt dazu: Das Brandenburger Tor wird nur nach Angriffen in Partnerstädten Berlins mit den Farben des jeweiligen Landes beleuchtet. Brach aber diese Regel im Falle der Anschläge in von Jerusalem und Orlando – wegen „besonderer Nähe“.

Das wirft Fragen auf. Für wen gilt die „besondere Nähe“ Klausel? Für St. Petersburg schon mal nicht. Obwohl vielleicht das eine oder andere Opfer aus Moskau (Partnerstadt Berlins) kam. Könnte man da nicht wenigstens eine Ecke des Tores beleuchten? Und wenn „Partnerstadt“ das Kriterium ist, warum erstrahlen dann die Landes- und nicht die Stadtfarben? „Besondere Nähe“ haben wir auch nicht zu Syrien, wo in den letzten Tagen mindestens 60 Menschen durch einen Giftgas-Angriff starben. Oder zu Pakistan, Süd-Sudan oder Afghanistan, wo jeden Monat viele Menschen dem Terror zum Opfer fallen. Jetzt, wo die Partnerstadt-Trauer klar ist, ist es überdies denkbar, dass unsere Partnerstädte eine erhöhte Terror-Gefahr erleben, nur weil der Attentäter ein Berliner Licht-Denkmal anstrebt…

Zumal sich die Frage stellt, wie nachhaltig das Kondolenz-Glänzen ist? So eine „Brandenburger-Tor-Beleuchtung“ verbraucht nämlich viel Energie. Das wiederum setzt CO2 frei, was die Umwelt erwärmt, für die Ausdehnung von Wüsten sorgt, zu bewaffneten Konflikten um Wasserquellen führt und in letzter Konsequenz eine zunehmende Anzahl potentieller Selbstmordattentäter produziert. Ist es das, was man unter „dem Terror heimleuchten“ versteht?

Vielleicht sollten „wir Armleuchter“ einfach mal die Kerze des Mitgefühls in Herz und Hirn umso heller leuchten lassen!

Wie Sie merken, dass Sie von Türken bespitzelt werden!

Der türkische Geheimdienst MIT soll im großen Stil Gülen-Anhänger in der Bundesrepublik bespitzelt haben. Viele Menschen fragen sich: Wie merke ich denn, dass der türkische Geheimdienst mich ausspäht. Nun, folgende Indizien könnten Ihnen helfen, das festzustellen: 1. In Ihrem Treppenhaus riecht es neuerdings stark nach Knoblauch. 2. Sie erhalten wiederholt eine Einladung in einen Hammam, der überhaupt nicht dampft und gespickt mit Kameras ist. 3. Der Briefkasten, der Sie seit Tagen verfolgt, entpuppt sich als gelbe Burka! 4.Jeden Mittag kommt ein Döner-Bote, obwohl Sie Pizza bestellt haben. Es macht Ihnen aber nichts aus, weil er sehr nett ist und so viele Dinge fragt…

Andererseits kann so ein Geheimdienst auch unangenehme, einschüchternde Aktivitäten entfalten. Darunter fallen etwa Droh-Briefe, die Sätze enthalten: „Eh, trag gefälligst Kopftuch, du Mädchen!“ – was einen als Mann schon etwas verunsichert. Genauso in die Bredouille gerät man, wenn man das „Otto-manische Reich“ nicht für das größte Reich aller Zeiten hält, sondern für eine psychische Störung, bei der man aus dem Bereich einer krankhaften Bestellsucht beim Otto-Versand gar nicht mehr heraus kommt – die gefürchtete „Otto-Manie“.

Richtig gefährlich wird es, wenn Ihr Barbier plötzlich einen Schnurrbart trägt und Sie bei der Rasur mit dem Messer am Hals sanft fragt, was Sie eigentlich so von Verfassungsreformen halten… Genauso brenzlig wäre die öffentliche Erwähnung in einer Erdogan-Rede, in der er Sie öffentlich als „holländische Nazi-Kuh“ beschimpft. Das sicherste Anzeichen jedoch, dass der türkische Geheimdienst eine Verbindung zwischen Ihnen und dem Prediger Gülen sieht, wäre Folgende: Sie sind im Besitz eines Bauernhofs, auf dem es etwas streng riecht, und wollen grade mit dem Trecker aufs Feld, da werden Sie verhaftet: Wegen Güllen-Anhänger…

Warum der Brexit uns nicht schocken kann!

Heute schicken die Briten uns den EU-Abschiedsbrief. Das ist ein bisschen wie ein Beziehungsende. Aber was steht in dem Brief drin? Ist es nur so ein lockeres Geplauder im Stil von: „Liebe EU, es war eine tolle Zeit, aber wir müssen jetzt wirklich weiter. See you later, Alligator und don’t forget the toilet paper. Haha. Lol :)“

Oder werden die Briten eher esoterisch formulieren? „Beloved EU, es war eine irre spacige Connection, die wir hatten. Aber irgendwie brauchen wir jetzt wieder mehr Raum für uns selbst so. Wir hoffen, dass ihr das nicht persönlich nehmt, denn Persönlichkeit ist nun mal auch nur eine Illusion. PS: Unsere Zahlungen nach Brüssel stellen wir ein, weil wir auch keine finanzielle Energie mehr nach außen lecken lassen wollen. Forever in Love, aber endlich mal wieder ungebunden, Euer GB.“

Denkbar ist auch die „Wir erschrecken die Eltern-Variante“: „Liebe EU, wir haben leider jemand anderes kennen gelernt. Er ist schon etwas älter, aber unglaublich maskulin und hat keine Angst vor nix. Wir haben so viel gemeinsam: Er findet auch, dass die EU total undemokratisch ist und hat die Bürokraten-Diktatur aus Brüssel so was von satt. Und bei sich daheim will er ganz viel anders machen, nicht immer nur diese demokratische Weichspülkacke, bei der nie was rauskommt. Er hat versprochen, richtig aufzuräumen und er will dafür sorgen, dass wir nie wieder Flüchtlinge kriegen. Sein Name ist Recep, den Nachnamen haben wir vergessen, aber er ist anscheinend ein ganz wichtiger Typ bei sich zu Hause. Und genau wie wir findet er, dass die EU eine deutsch-holländische Nazi-Verschwörung ist, die wir gemeinsam am nächsten Blitzkrieg hindern müssen! Nieder mit dem EU-Faschismus – wir wollen jetzt übrigens auch bei uns so ein tolles Verfassungsreferendum machen… Scherz!!!!… Aber ihr seht, liebe EU – es hätte auch viel schlimmer kommen können!!“

Die Maut, die sich doch traut!

Verkehrsminister Alexander Dobrindt, auch bekannt als „Dobby, der Straßen-Elf“, ist ekstatisch: Seine Ausländer-Maut wurde vom Bundestag abgenickt. Natürlich ist das letzte Maut-Wort noch nicht gemault – einige Bundesländer kündigen Protest an, und die Ausländer sowieso, und die EU, und Greenpeace, und wie die Maut-Maul-Nasen sonst noch alle heißen. Da heißt es sensibel agieren: Schon jetzt unterscheidet die Maut mehrere Kurz-Zeit-Tarife je nach Schadstoff-Ausstoß – so was kennen die Ausländer ja bereits von deutschen Bordellen! Weitere Nachbesserungen sind gefordert. Einige Bundesländer wollen Erleichterungen im „grenznahen Verkehr“ – nur die Bayern möchten mit solchen „Sauereien“ nichts zu tun haben.

Weiterhin sinnvoll wäre weiterhin eine Kombination der Maut mit Gesundheitsvorgaben – schließlich belasten übergewichtige Fahrer die Straßen stärker als halbverhungerte Mager-Models. Wer den Schadstoff-Ausstoß durch Rauchen am Steuer erhöht, zahlt mehr – außer es handelt sich um eine E-Zigarette der EU Norm 128/B. Auch Ausländer sollten mit Entlastungen rechnen dürfen: Jeder Ausländer, der einen Asylanten mit zurück ins Ausland nimmt, wird lebenslang maut-befreit. Niederländer erhalten eine Maut-Befreiung bereits für das feierliche Versprechen, nie wieder in einem Wohnmobil hier aufzukreuzen. Österreicher bekommen eine Verrechnung für den „Wiesen-Verzehr“ auf dem Oktoberfest. US-Amerikaner können mit Erleichterungen für einen nachweislichen Mordversuch an Donald Trump rechnen. Polen, die einen Asylanten mitnehmen, Wiesenverzehr nachweisen und ihre Geliebte bei Horst Seehofer lassen, erhalten eine Maut-Gutschrift sowie die deutsche Staatsbürgerschaft.

Einige Experten schätzen, dass das Maut-Abenteuer die BRD Hunderte von Millionen kosten wird. Na und? Es war eben schon immer etwas teurer, ein bayrisches Auto zu haben. Oder einen Verkehrsminister der CSU…

Warum wir so unglücklich sind!

Dem grade erschienenen Weltglücksindex 2017 zufolge zählen wir zu den glücklichsten Staaten der Welt! Kaum zu glauben, besonders wenn man die Mienen in öffentlichen Verkehrsmitteln betrachtet. Aber vielleicht sollte man im Umkehrschluss vermeiden, U-Bahn in Ländern zu fahren, die auf den hinteren Plätzen landen – Burkina Faso etwa oder Süd-Sudan.

Der „Spiegel“ titelte: „Deutschland wieder nicht glücklichstes Land der Welt!“ – ganz als ob die Bundesrepublik einen reellen Anspruch auf den Titel hatte, den aber aufgrund einer falsch gegebenen „roten Karte“ nicht verwandeln konnte. Wenn man auf die Top-Glücks-Plätze schaut (Norwegen, Dänemark, Schweiz), wird schnell klar, dass Fußball überhaupt keine Rolle für das National-Glück spielt und hierzulande eindeutig zu hoch bewertet wird.

Deutschland liegt wie im Vorjahr auf Platz 16. Norwegen löst Dänemark an der Glücksspitze ab:„Öl schlägt Porno“ – müsste die Überschrift korrekterweise heißen. Immer wieder erstaunlich ist die hohe Platzierung Israels (Platz 11) – vielleicht einer der Gründe für Donald Trumps haltlose Hypothese, dass mit hohen Zäunen abgegrenzte Länder glücklicher sind. Die USA selbst sind vom 12. auf den 14. Platz zurück gefallen – eine Trump-Delle?

Erstaunlich auch die relativ schlechte Platzierung Frankreichs (31 hinter Mexiko und Guatemala) – ein Hinweis darauf, dass intellektuelle Diskussionen, heimliche Geliebte, Cognac sowie Marine le Pen auf die Dauer auch nichts bringen. Genauso wenig übrigens wie Olivenöl(Spanien Platz 34), Rotwein und Mafia(Italien Rang 48 hinter Polen), oder die Einführung eines „Bruttonationalglücks“ in Bhutan (Absturz von Platz 88 auf 97). Das persönliche Glück ist übrigens nicht von der Platzierung des Landes abhängig. Sondern von der Fähigkeit, das Leben in seinem Ist-Zustand zu akzeptieren und dankbar zu sein. Und die Auswärtsschwäche von Hertha BSC erfolgreich zu ignorieren…