Kolumne

Warum wir keine Steuern mehr brauchen!

Joe Biden, der Sozialist im Schafpelz – oder im Schlafpelz, wie Trump gern sagte („Sleepy Joe“), wollte doch tatsächlich eine weltweite Mindeststeuer von 21 Prozent für alle multinationalen Konzerne einführen! 21 Prozent auf alles, außer Tiernahrung vermutlich. Und natürlich auf Lizenz-Einnahmen und alle anderen Gewinne, die Starbucks und Amazon in Steueroasen erzielen. Klar.

Gottseidank sind diese sozialistischen Gedankenspiele vom Tisch. Jetzt sind es nur noch 15 Prozent, über die geredet wird. Das wäre ja auch noch schöner. Wo bleibt denn da die Gleichberechtigung, wenn die Kassiererin an der Supermarktkasse auf einmal weniger Steuern zahlt als Amazon? Hallo?!

Dies geschah, nachdem „Experten“ erklärten, 15 Prozent wären ein „realistischerer Wert“! Mal eben ein Abschlag von fast 30 Prozent! Da stellt sich natürlich die Frage: Welche Experten sind das – und kann man sie auch für die nächste Ehe-Scheidung buchen, damit sie auch dort „realistischere Werte“ durchsetzen?

Sogar die FDP war für diese globale Mindeststeuer. Vorausgesetzt natürlich, deutsche Konzerne dürfen ihre Einkünfte ebenfalls darauf reduzieren. Wäre ja ungerecht, wenn jemand extra den weiten Weg auf die Bahamas machen müsste, um „fair“ besteuert zu werden. Schon wegen der Umwelt! Deshalb wollte die FDP damals ja auch nicht in die Jamaika-Koalition – weil sie Fernreisen ablehnt. Jedenfalls Fernreisen des Geldes. Zusätzlich zum Geldwäsche-Paradies Deutschland möchte die FDP gern ein Steuerparadies Deutschland gründen – möglichst ohne Sozialleistungen und sozialer Hängematte.

Kennt man ja, diese Hängematte. Ganz Neukölln ist voll davon. Da hängen die Hartz-Empfänger zwischen den Häusern über den Straßen und schaukeln den ganzen Tag, anstatt arbeiten zu gehen. Teilweise liegen die Hängematten sogar unter den Brücken! Manchmal haben die Leute so viel Geld, dass die Hängematten durch Pappkartons ersetzt werden. Was für eine Umweltkatastrophe.

15 Prozent globale Mindeststeuer – endlich tritt nun im Steuerwesen das ein, was bei der Fußball WM noch nie vorkam: Ein Kombi-Sieg für Niedrigsteuerländer wie Irland und Malta!

Warum wir Realität nicht mehr brauchen!

Es gibt ein paar sehr gute Gründe, sich nicht gegen Corona impfen zu lassen – eine akute Grippe etwa. Oder wenn man gerade eine COVID-19 Erkrankung durchgemacht hat. Oder gegen einen der Bestandteile des Impfstoffes allergisch ist. Oder mitten in einer Chemotherapie steckt. „Das schränkt mir meine Freiheit zu sehr ein“ ist natürlich auch ein Grund, sich nicht impfen zu lassen. Aber ein ziemlich dummer.

Manche Mitmenschen haben wirklich erstaunliche Gedanken zu diesem Thema: „Ich setzte auf natürliche Immunisierung,“ sagte ein Bekannter neulich zu mir, worauf ich ihn freundlich anhustete, aber mangels Corona-Virenlast nicht weiterhelfen konnte. „Die Impfung tötet Tausende von Menschen“, raunte ein anderer Impf-Gegner. Fun Fact: Bis Ende April gab es etwa 500 Tote „in zeitlichem Zusammenhang“ mit einer Corona-Impfung. Wobei allerdings auch ein Altersschwäche-Tod mit 105 Jahren „in zeitlichem Zusammenhang“ mit der Geburt auftritt… Im Gegensatz zu den tragischen aber wenigen Impf-Toten gab es gut 85.000 Corona-Tote. Man könnte also genauso gut Kettenraucher werden, um der Tuberkulose zu entgehen.

Vertrauenswürdige Quellen berichten von Menschen, die nicht mehr zur Arbeit kommen, weil dort geimpfte Kollegen sind! Ein „Impf-Gegner“ kann nämlich nicht mit „Gechipten“ (gemeint ist ein angeblicher Nano-Chip, der diesen Verwirrten zufolge mit der Impfung injiziert wird und dafür sorgt, dass man Sklave von Bill Gates wird) zusammenarbeiten. Der gleiche Mensch arbeitet allerdings völlig sorglos mit einem garantiert „gechipten“ Windows-Computer zusammen, der schon seit Jahren dafür sorgt, dass man Sklave von Bill Gates ist…

Nun ist das Daheimbleiben auf den ersten Blick eine rationale Entscheidung. Denn im Büro lauern ja nicht nur die Geimpften – in Deutschland ersticken jedes Jahr mindestens 300 Menschen an auseinandergeschraubten Kugelschreibern, deren Kleinteile sie sich aus Nervosität oder Langeweile in den Mund stecken! Wer allerdings aus Angst vor den Geimpften daheim bleibt, hat ein fast 4000 Prozent höheres Risiko, durch einen häuslichen Unfall ums Leben zu kommen… Vielleicht ist Impfen doch das geringere Übel.

Warum wir gern Doktor spielen!

Doktorspielchen waren früher bei uns Kindern beliebt und von Eltern gefürchtet. Trugen sie doch dazu bei, dass Kinder sich mit Körperöffnungen beschäftigten, die den Aussagen Erwachsener zufolge entweder „Pfui“ oder „Igitt“ und meisten beides waren. Diese Spiele hinterließen als Nebenwirkung den Eindruck, dass wirklich jede*r mit einem selbstgebastelten Stethoskop es relativ leicht zum Doktor bringen könnte.

Seit diversen Plagiatsaffären, deren jüngste die von Franziska Giffey ist, wissen wir: das Stethoskop ist nicht nötig. Ein Doktortitel kann (oder konnte) eben mal nebenbei dahingeschlampt werden. Das ist für die Karriere in Berufen, wo es auf den Titel nicht so ankommt, etwa Bauarbeiter oder Spargelstecher und – ja – auch Kabarettist, kein Problem. Sogar in der Sexarbeit kommt frau (seltener man) mit Plagiaten (vielleicht sogar besonders) gut durch, verdient aber trotzdem mehr, wenn Doktorspielchen aus dem „effeff“ beherrscht werden…

In der Politik kommt es auf den Titel auch nicht so an – da wird er aber dummerweise überprüft. Franziska Giffey ist wahrscheinlich aufgrund ihrer 27 Plagiate ein Platz in der „Guttenberg Hall of Shame“ sicher. Wobei andererseits natürlich argumentiert werden kann, dass gerade in einer Doktorarbeit über Politik eine Vielzahl von Lügen eine gewisse Redlichkeit vermittelt…

Überhaupt kommt neuerdings auch in progressiven Kreisen ein gewisser mentaler Mut zur Lücke auf: Olaf Scholz kann sich an nix mehr erinnern, was irgendwie mit Cum Ex oder Wirecard zu tun hat, Annalena Baerbock vergisst, ihr Weihnachtsgeld anzumelden, und Franziska Giffey übersieht die Anführungszeichen. Und das auch noch im Wahlkampf! Vielleicht sind Linke einfach die Kassenpatienten der Politik. Das Doktorspiel geht dann so: 16 Jahre warten auf die Macht, um dann in wenigen Augenblicken abgefertigt zu werden…

Warum wir Tesla kaufen müssen!

„Ach, das ist doch bloß ein Märchenonkel!“ sagte meine Mutter gern über Leute, die übertreiben. Einer der bekanntesten Märchenonkel dieser Tage ist Elon Musk – ein Mann, der auf dem Mars sterben möchte. Allerdings nicht beim Aufprall, wie er gern betont – so wie die ersten vier seiner „Space X“-Raketen. Was er nicht so gern betont.

Eines der schönsten Märchen von Elon Musk ist „Tesla“. Tesla baut nette E-Autos, die allerdings immer wieder von sich reden machen, weil es ihnen mit dem automatischen Fahren ein wenig geht wie verzweifelten Bankräubern mit gestohlenen Autos: Sie können etwa stehende Streifen-Wagen nicht gut erkennen und rasen dann ungebremst in sie hinein. Oder fliegen mit überhöhter Geschwindigkeit aus engen Kurven, was gerade wieder tödlich endete.

Zudem ist die Firma in etwa so überbewertet wie Markus Söder als „Kanzlerkandidat der Herzen“. Im Januar hatte die Tesla-Aktie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 1700 – Aktionäre waren also bereit, 1700 Jahre auf den Gewinn aus ihrer Investition zu warten! Aber sie haben Glück: Elon arbeitet mit seiner Firma Neuralink an der Unsterblichkeit des Menschen! Dabei geht es allerdings um etwas, was Verschwörungstheoretiker gern Bill Gates in die Schuhe schieben: die Implantation eines Chips ins Gehirn! Es wird also mit der Unsterblichkeit ein wenig wie mit dem stark gelifteten Johnny Depp: unklar, welche Original-Teile beim Aufbruch in die Ewigkeit noch im Rennen sind!

Auch in der Krypto-Welt ist Elon Musk ein Kurs-Treiber. Als Tesla im Januar ankündigte, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren, ging der Kurs durch die Decke. Auf einmal fiel Elon auf, dass der Bitcoin eine Umwelt-Bilanz hat, gegen die Shell ein Bioladen ist. Nun können Kriminelle ihre Lieblings-Währung doch nicht mehr gegen E-Autos tauschen – Ende der Kursrallye. Dafür preist Musk den Doge-Coin, eine einst als Satire auf den Bitcoin konzipierte Krypto-Währung. Schön für uns Komiker: Man kann in der Krypto-Welt auch mit Witzen zahlen! Oder mit dem neuen Coin: F***Elon (bitte Sternchen im Geist ersetzen)! „Felon“ heißt übersetzt: Schwerverbrecher! Der Kurs ist zwischenzeitlich um 1000 Prozent gestiegen. Und Elon Musk ist immer noch einer der drei reichsten Männer der Welt. Märchenonkel sind so hoch im Kurs wie nie!

Warum wir auf Patente pfeifen!

Es ist selten, dass gerade aus den USA eine Breitseite auf den Kapitalismus abgefeuert wird, aber im Fall der Aussetzung des Patentschutzes auf Impfstoffe scheint genau das der Fall zu sein. Dementsprechend hysterisch fallen auch die Reaktionen hierzulande aus.

Schreckliche Szenen bahnen sich an: Die Pharma-Branche tritt komplett in den Streik, niemand entwickelt mehr Medikamente, Eltern verbieten ihren Kindern das Studium der Pharmakologie unter Androhung der Enterbung, und an Straßenecken betteln arbeitslose und ausgemergelte Pharmazeuten um einen Schuss BionTech. „… dann ist das nicht mehr mein Land,“ ergänzt Angela Merkel, und die forschenden Pharma-Unternehmen tragen schwarze Särge durch die Innenstädte, auf denen „Innovation“ steht…

Leider haben Pharma-Riesen kaum Alternativen – immerhin erzielen sie im Schnitt 26 Prozent Rendite auf das eingesetzte Kapital. Mehr kann man nur im (illegalen) Drogenhandel erwirtschaften. Sollen sie jetzt in die Autobranche wechseln, die im Schnitt nur noch sieben Prozent verdient? Kommt jetzt das mit BionTech betriebene Forschungs-Verweigerungs-Mobil, das Fo-Ve-Mo („der mit dem Pieks!“), in dem das Wort „Einspritz-Motor“ eine völlig neue Dimension erhält?

Nun ist selten alles schwarz und weiß – auch im Fall der Pharma-Unternehmen gibt einige Argumente, die gegen eine völlige Patentschutz-Freigabe sprechen (China könnte rasant aufholen in einem Markt, in dem Europa noch führend ist. Und ob die Freigabe sofort die nötigen Produktionskapazitäten freisetzt, ist auch fraglich). Aber das Big-Pharma-Geschäftsmodell, das mit Fehlanreizen gepflastert ist wie die CDU mit Masken-Deals, das könnte eine Organisations-Restrukturierung ganz gut vertragen.

Warum wir Pinguine zu Unrecht süß finden!

30 Millionen Euro Beute. Mindestens. Ein Jahrhundert-Raub! Nein, damit ist nicht das Geld gemeint, das Andrea Tandler und ihr Partner Darius N. an Provisionen für dubiose „Masken-Deals“ mit der Bundesregierung von zwei Schweizer Jungunternehmern erhalten haben. Damit ist gemeinhin ein Banküberfall aus dem Jahr 2017 in Paraguay gemeint…

Andrea Tandler hingegen hat das Geld legal erbeutet. Daher geht auch der Vorwurf des Linken-Politikers Fabio di Masi ins Leere, hier wäre „legale Clankriminalität“ am Werk. Etwas Legales ist per Definition nichts Kriminelles – Clan trifft es da schon eher. Immerhin ist Andrea Tandler die Tochter von Gerold Tandler, und der war CSU-Generalsekretär und guter Freund von Franz-Josef Strauß – bis Tandler Senior wegen Falschaussage und Beihilfe zur Steuerhinterziehung in der „Zwick-Affäre“ zurücktreten musste. Was nicht verhinderte, dass er im Anschluss das große Bundesverdienstkreuz mit Stern erhielt. Bei derlei Ordensvergabe fragt es sich, wann die Wirecard-Gauner ausgezeichnet werden?

Franz-Josef Strauß wiederum hat auch eine Tochter, nämlich Monika Hohlmeier, die interessanterweise erst den Kontakt zwischen ihrer Freundin Andrea und Gesundheitsminister Spahn herstellte… In Elite-Kreisen der CSU ist es also gelungen, das Amigo-Gen erblich zu züchten!

Andrea und Darius hatten für den Zweck der Masken-Vermittlung extra eine Firma namens „Little Penguin“ gegründet. Darius N. betrieb bis zur Corona-Krise interessanterweise das „Café Pinguin“, wofür er Corona-Hilfen kassierte, denn dem Café ging es schlecht. Im Gegensatz zu seinem Betreiber, der die Hilfen auch damals im Grunde nicht brauchte. Die beiden bringen sich also auch für ein Bundesverdienstkreuz in Stellung!

Fun Fact: Pinguine (also die echten in der Antarktis) bringen nur zwei Küken zur Welt. Das Zweitgeborene, also der „Little Penguin“ ist meist das Schwächere, welches die Eltern gezielt verhungern lassen, damit das erste Tier durchkommt…

Warum Geimpfte jetzt Götter sind!

Hurra, hurra! Es gibt ein neues Gesetz, welches Erleichterungen für Geimpfte und Genesene bringt. Allerdings natürlich nur für vollständig Geimpfte, und auch dann erst 14 Tage nach der letzten Impfung. Da die mit Reste-Verwertungs-Impfstoff Astra Zeneca gepiekten erst gefühlte vier Jahre nach der ersten Spritze eine zweite erhalten, können viele (so wie ich) diese feuchten „Erleichterungs-Fantasien“ nur als Gedanken-Porno genießen.

Diese Erleichterungen ermöglichen ein komplett neues Leben: So dürfen Geimpfte, Genesene, aber auch Getestete jetzt mit entsprechendem Nachweis ins Nagel-Studio! Oder in den Zoo! Wow! Alles Orte, die man früher nur in depressiven Phasen frequentierte. Die „Mitschlepp-Liste“ der Dinge, die man jetzt dringend „mit sich führen muss“, wird auch immer länger: Schlüssel, Portemonnaie, Telefon, Maske, Impf-Pass, Genesenen-Nachweis, Test, Power Bank falls der Telefon-Akku schlappmacht und man die Nachweise nur digital mit sich führt, Ersatzmaske in FFP2 Qualität – und dann natürlich den neurotischen Köter, den man im Lockdown von der senilen Nachbarin auslieh und zurückzugeben vergaß…

Des Weiteren dürfen „Gimpfis“ (wie ich sie der Einfachheit halber nennen möchte) sowie „Gnesis“ mit anderen Geimpften wieder wilde Partys feiern – ein Boom für Ü-80-Techno-Raves sowie Butterfahrten steht an! Und weder „Gimpfis“ noch „Gnesis“ zählen bei Treffen mit Personen aus anderen Haushalten. Was natürlich auch nervig ist: „Wer möchte ein Freibier? Sorry, Harry, du bist geimpft – du zählst nicht!“

Geimpfte dürfen zusätzlich in Niedrig-Inzidenz-Gebieten an Sonntag-Nachmittagen öffentlich husten, ohne eine mehrjährige Gefängnisstrafe zu riskieren. Wer darauf kam, all das „Erleichterungen“ zu nennen, ist unklar. Was vielleicht ganz gut ist, weil ich ihm oder ihr sonst den mittlerweile überflüssigen neurotischen Köter vor die Tür setzte!

Alternativ verkauft man seinen Impf-Pass meistbietend in den Kaukasus und setzt sich in der Südsee zur Ruhe.

Warum wir verdrahtet sind!

Dass Geldwäsche es zwar noch nicht als olympische Disziplin, aber immerhin in den DAX geschafft, liegt vor allem an einem Unternehmen: Wirecard! Einem von zwei Österreichern geleitetes Unterfangen, bei soviel Versagen zusammenkommt, dass dagegen sogar der DFB wie eine anti-korrupte, ehrliche Vorbild-Organisation wirkt.

Während deutsche Banken Wirecard mit vielen Millionen unterstützen – die Landesbank Baden-Württemberg und die KfW waren natürlich auch ganz vorn mit dabei, stiegen US-Banken mehrheitlich aus – was wiederum belegt, dass deutsche Banken immer noch genauso ahnungslos im Finanzmarkt agieren wie bei der letzten Finanzkrise – eine Lernkurve, die dermaßen nach Plan verläuft, dass sie auf einem medizinischen Monitor den Exitus anzeigen würde…

Auch wenn Sie keine Wirecard Aktien besessen haben: Über die großen Altersvorsorge-Fondsanbieter, DAX-ETFs und Pensionsfonds-Verwalter waren die meisten von uns Inhaber von Wirecard. Wir alle erlitten gemeinsam Verluste in Höhe von etwa 20 Milliarden – das schaffen alle kriminellen, arabischen Großclans in Deutschland zusammen nicht in 20 Jahren! Problematisch sind manchmal nicht die Immigranten, sondern jene, die vergaßen, zu emigrieren.

Mit dabei war die gesamte Finanz-Szene Deutschlands. Die Wirtschaftsprüfer von EY waren in etwa so kompetent wie Vierjährige bei der Überprüfung einer Süßwarenhandlung! Die Wirtschaftsprüfungs- und Finanz-Aufsichtsbehörden zockten fröhlich mit Wirecard-Aktien – was die Frage aufwirft, ob auch bei der Drogenfahndung in erster Linie Crack-Junkies arbeiten? Die privaten Rechnungslegungsprüfer der Industrie-Lobby blickten nicht durch, die Berater hatten falsch geraten, und wenn Theo von Guttenberg irgendwo als Lobbyist aufkreuzt, kann man davon ausgehen, dass ein Plagiat im Spiel ist. Wirtschaftsministerium, Finanzministerium, Kanzleramt stehen blamiert da – die Sehnsucht, sich von Österreichern mal wieder in eine richtig aussichtslose Situation manövrieren zu lassen, ist in Deutschland scheinbar wieder sehr groß…

Warum Impfen geil macht!

Überraschend erhielt ich neulich einen Brief von der Gesundheitssenatorin, der einen Impf-Code enthielt. Noch so ein Wort, das wir vor einem Jahr nicht kannten – oder mit Geheimagenten-Sprache verwechselt hätten: „Impf-Code“. Als aufrechter Staatsbürger optiere ich für Astra Zeneca! Schließlich hat ja auch der Lauterbach Astra gespritzt bekommen. Und der Wirtschaftsminister. Und die Merkel. Und jetzt auch ich! Eigentlich also jeder echte Kerl mit mittelschwerer Schacke!

Ich komme an einem windigen und sehr kalten Nachmittag am Eingang zum Tempelhofer Feld an. Zusammen mit etwa 20 anderen „Best-Agern“ friere ich auf den „Impf-Shuttle“ wartend im eiskalten Wind. Überlege, ob die Anzahl derer, die sich in solchen Situationen tödliche Erkältungen einfangen, nicht viel relevanter ist als seltene Sinusvenenthrombosen…

Endlich kommt der Bus und fährt uns einmal um den gesamten Ex-Flughafen bis zur zentralen Impfstelle. Eine Massen-Impfung in einem ehemaligen Nazi-Bau – ist das das richtige Signal für Impfskeptiker?

Aber ich bin ja nicht als Impf-Skeptiker hier, sondern als harter Kerl ohne Furcht – aber mit Tadel… Ein etwas korpulenter, junger Mann mit einem übergroßen Tablet in der Hand weist mir eine Kabine zu. Als die hinzugekommene Ärztin mir gerade die Spritze setzen will, winkt er aufgeregt ab: Mein Impf-Code sei bereits „verimpft“ worden. Ich erwidere, dass das ja wohl nicht sein könne, schließlich wäre der Code, welcher fatalerweise einem Microsoft-Office-Code erstaunlich ähnelt, extra für mich erstellt worden. Und für ein Office Update habe ich ihn definitiv nicht verwendet. Dann Erlösung – Computerfehler. Mag gar nicht daran denken, wie viele Tote „Computerfehler“ schon auf dem Gewissen haben…

Nach dem Pieks geht es mir super. Klar, ein paar Nebenwirkungen gab es: Fieber, Schüttelfrost und etliche Microsoft Office Updates direkt ins Gehirn aufgespielt. Oder sind das bereits die Thrombosen?

Warum wir die K-Frage noch beantworten müssen!

„Wie hältst du es eigentlich mit der K-Frage“? war in letzter Zeit ein beliebtes Spiel. Wobei das „K“ je nach Situation für „Kompetenzlos“ (BaFin), „Kassieren“ (CDU-Abgeordnete mit Hang zu Masken-Deals) oder „Knast“ (Wirecard Manager) stehen konnte. Oder eben für „Kanzlerkandidat“. Die SPD beantwortete die Kanzlerkandidatur-Frage als erstes – allerdings mit Olaf Scholz, dessen Cum-Ex- und Wirecard-Verflechtungen ihn erst mal nicht auf Wahlkampf- sondern auf Untersuchungsausschuss-Tour gehen lassen.

Die Grünen hakten die K-Frage schnell und elegant ab – doch bei der Union trug sie Züge einer religiösen Suche nach dem heiligen Gral. Oder war es eher die Suche nach dem „eiligen Aal“? Ein eiliger Aal namens Markus Söder, der sich schnell im Lear-Jet zurück nach München verabschiedete – was die Frage aufwirft, wie viele Bäume er umarmen muss, um da die CO2-Bilanz wieder auszugleichen?

Zurück bleibt der wohl unbeliebteste Kandidat der CDU seit Jahrzehnten. Einer, der nur Kanzlerkandidat wurde, weil er indirekt drohte: „Wenn ihr mich nicht wählt, trete ich zurück und die CDU geht unter“ – die christ-demokratische Variante eines Selbstmordattentates. Darauf blieb dem eiligen Aal nur die Abreise mit der Botschaft: „Ich hätte es gemacht, aber wenn ihr eben keinen Kanzler stellen wollt…“ Oder, in den Worten von Annalena Baerbock: er hat „ein Angebot“ gemacht.

Überhaupt, „die Annalena“. Hätten Sie jemand vor 30 Jahren erzählt, dass die Grünen mal ruhiger und vernünftiger wirken als die Union – hätte das durchaus eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie nach sich ziehen können! Mittlerweile hat Frau Baerbock im Prenzlberg schon fast den Nimbus einer Michelle Obama. Obwohl es auch kritische Stimmen gibt, die fragen, wie sie neben der Aufzucht zweier Kinder auch noch ein Land managen wolle? Eine Frage, die man bei CDU-Abgeordneten mit vier Nebenjobs und neun Aufsichtsratsmandaten gerne mal überspringt…!