Kolumne

Wie Sie jetzt reich werden!

Brauchen Sie Geld? Mehr Geld, als Sie je im Lotto gewinnen können? Ziehen Sie nach Hamburg. Dort klauen Sie Ihrem Nachbarn sein Erspartes. Ihr Nachbar findet das nicht so wahnsinnig toll. Er benutzt sogar die hässlichen Worte „nicht legal“ und „Riesenschweinerei“ (Finanzminister Olaf Scholz). Sie erklären Ihrem Nachbarn, dass er zufällig die Kellertür aufgelassen hätte und insofern Ihren Diebstahl geradezu einlud. Als Ihr Nachbar daraufhin antwortet, dass man nach derselben Logik Frauen in Miniröcken vergewaltigen könne, weisen Sie dieses Argument als irreführend zurück. Außerdem trügen Sie keine Mini-Röcke. Aus Prinzip nicht. Und weil Sie Mann sind.

Es vergeht etwas Zeit. Auf einmal fällt Ihrem Nachbarn auf, dass er das von Ihnen geklaute Geld zurückfordern muss, da das Vergehen sonst verjährt. Er entscheidet sich, keine Forderung zu stellen, um den nachbarschaftlichen Frieden nicht zu gefährden. Sie behalten das Geld und leben glücklich bis ans Ende Ihrer Tage.

„Na ja“, sagen Sie jetzt vielleicht, „und was geht mich das an?“ Nun, der beklaute Nachbar sind Sie! Und es geht um 278 Millionen Euro! Soviel erstattete das Finanzamt der Hamburger Warburg Bank-Gruppe an zu viel entrichteten Steuern zurück. Nur hat die Bank diese Steuern nie gezahlt, da es Schein-Steuern aus Cum-Ex-Geschäften waren. Als es um eine Korrektur des Steuerbescheids ging, ließ das Hamburger Finanzamt die Frist verstreichen und schenkte der Bank etwa 50 Millionen. Das Ganze nach einem Treffen des Bank-Chefs Olearius mit dem damaligen Hamburger Bürgermeister. Sein Name: Olaf Scholz. Heute Finanzminister. Damals zuständiger Finanzsenator: Peter Tschentscher – heutiger Bürgermeister des Stadtstaats.

Das ist auch Klima-Katastrophe. Nicht nur ist der Norden so warm wie einst der Süden – auch das ehemals auf Bayern und die CSU begrenzte „Mauschel-Amigo-System“ findet man jetzt in Hamburg wieder! Und bei der SPD!

Warum die Sturmschäden so groß sind!

Zwei Stürme fegten in den letzten Tagen über Deutschland hinweg. Der eine hinterließ Verwüstung, irreparable Schäden, Verzweiflung – der andere hieß „Sabine“. Aber der Sturm „Annegret“ war bei weitem der mit den nachhaltigeren Folgen. Denn „Annegret“, bislang unter ihrem Tarn-Namen AKK bekannt, will nicht mehr wehen. Zu viel Gegenwind.

Als Folge bläst nun ein Tornado durch die CDU, und zwar leider keines von den Flugzeugen des Verteidigungsministeriums, die nicht in die Luft können. Es ist ein veritabler Hurrikan, der die Volkspartei in progressive und nicht ganz so progressive Kräfte zersplittert. Die Sozen lehnen sich derweil im Sofa zurück und gucken dankbar erstaunt, dass mal jemand anders „die zerstrittene Linke“ gibt. Eine Urheberrechtsklage wegen Patentverletzung wird nicht ausgeschlossen.

Doch nicht nur in der CDU wüten die Winterstürme. Auch so gegensätzliche Figuren wie Kardinal Marx und Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann sind auf einmal „vom Winde verweht“. Und man fragt verwirrt: Wem bläst der Höcke im Vatikan und bei Hertha? Nur Donald Trump übersteht das laue Lüftchen des Impeachments. Vermutlich, weil er selbst ein „Twister“ ist…

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung hingegen, Christian Hirte, hatte sich zu sehr über die AfD als Königsmacher von Thüringen gefreut und das auch noch öffentlich gemacht. Auch ihn fegte der Sturm hinweg. Rückenwind hat jetzt ein Mann, bei dem es gut ist, dass man nicht nach dem Nachnamen geht. Sonst wäre das Signal ein Fatales: Wo einst ein „Hirte“, folgt nun ein „Wanderwitz“…

Doch die Stürme haben auch ihr Gutes. In den letzten Tagen wurde unglaublich viel Windkraft ins Netz eingespeist. Oder um es mit einer alten chinesischen Weisheit zu sagen: Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Windmühlen – die anderen Mauern. Ins Neudeutsche übertragen heißt das: Wer auf Windkraft setzt, für den wird der Sturm zum Rückenwind!

Warum Thüringen kein Hobby ist!

Ein großer Staatsmann hat mal gesagt, dass es besser sei, „nicht zu regieren als falsch zu regieren“. Keine Partei setzt dieses Motto so erfolgreich um wie die FDP von Christian Lindner, der das Bonmot vermutlich in einem Anfall von Übernächtigung schließlich auch prägte. Die Liberalen sind somit die einzig wahre anarchistische Partei der Welt: Sie lehnen – da regieren immer auch eine falsche Komponente hat – konsequent jede Form des Regierens ab. Chapeau!

Den jüngsten Beweis dieser anarchistischen Freiheit liefert der thüringische Landesverband, der in einem Anfall von Realitätsverleugnung einen Kandidaten zum Ministerpräsidenten küren ließ, der ohne die AfD chancenlos gewesen wäre. Bei der AfD klingt es folgerichtig dieser Tage verdammt nach Silvester – die Sektkorken hören mit dem Knallen gar nicht mehr auf.

Thomas Kemmerich dürfte damit der kürzeste Ministerpräsident aller Zeiten sein und als „KüMaZ“ ist die Geschichte eingehen. Geisterfahrer kannte man bisher schon aus dem Straßenverkehr – neu sind in der Demokratie „Geister-Parteien“, die aus dem Nichts auftauchen und zu schweren Unfällen führen. Gottseidank bleibt die FDP sich wenigstens in einem Punkt treu: Kemmerich wird für seine 25-Stunden-Tätigkeit mit dem vollen Ministerpräsidentengehalt sowie einem Übergangsgeld für die ersten 6 Monate (!) belohnt. Das macht zusammen mindestens 93.000 Euro – Nicht-Regieren muss sich wieder lohnen!

Und noch etwas haben die Liberalen geschafft: ein Bundesland, das mit gerade mal 2,5 Prozent der deutschen Bevölkerung in einer Bundestagswahl nicht über die Fünf-Prozent-Hürde käme, ist auf einmal in aller Munde. So viel Publicity hatte Thüringen seit Anfang des 6. Jahrhunderts nicht mehr. Da gab es ein eigenes „Thüringer-Reich“. Das wurde 531 zerschlagen. Von den Franken. Wenn es nach dem Franken Markus Söder geht, könnte man den Landstrich getrost in „Nord-Bayern“ umbenennen… Billiger für die Landeskasse wäre diese Art der „Wiedervereinigung“ auf jeden Fall.

Warum Studierende verarmen!

Der Studierende – ein mehr oder weniger wissbegieriges, meist junges Wesen mit relativ wenig Lebenserfahrung. Wenn man mal von dem Work and Travel-Jahr in Australien absieht, was weitgehend für Partys am Strand von Byron Bay mit Gleichaltrigen genutzt wurde, finanziert von PP (Parentales – oder Papis – Portemonnaie).

Jetzt jedoch ist zukünftige Einkommen der Studierenden in Gefahr. Seit der Tweet einer Schülerin 2015 beklagte, wie wenig sie trotz der Fähigkeit zur Gedichtsanalyse „in vier Sprachen“ von Steuern, Finanzen oder Versicherungen wisse, fragte sich die Finanzbranche besorgt, ob es nicht an der Zeit wäre, schon in der Kita Finanzdienstleister zu positionieren, die „Aufklärungsgespräche“ führen. Was in der Kita (noch) keine Realität ist, wurde mittlerweile an Hochschulen perfektioniert.

Der Finanzdienstleister MLP etwa gründete extra einen Verein, die „Hochschulinitiative e.V.“. Diese bietet finanziell erfahrungsgemäß knapp ausgestatteten Bildungsinstituten „Umsonst“-Seminare zu Themen wie „Steuererklärung“, „Stipendien“, „Bewerbung“ etc. an. Über diese Kurse erhalten die Dozenten (die auf der Gehaltsliste von Finanzdienstleistern wie MLP oder anderer „Strukkis“ stehen) Zugang zu den Daten der Studenten, die anschließend gute Kunden werden können. Und denen man im Larven-Stadium des Studierenden-Seins leicht eine Reihe provisionsgetriebener Finanzprodukte andreht, die teilweise so fragwürdig sind wie eine Krebsbehandlung mit Bachblüten-Therapie. Das ist PPP in Reinkultur – Private-Public-Partnership oder „Papiertiger-perforieren-Pickelgesichter“.

Komisch: niemand käme auf den Gedanken, einen Vampir zum Chef eines Blutspende-Dienstes zu ernennen oder einen Hai als Hüter von Makrelen. Oder einen Nazi zum Verfassungsschützer – obwohl das vielleicht dieser Tage kein so gutes Bild ist… Aber was das Geld unserer Kinder angeht, ist es uns so egal wie die klima-vergiftete Umwelt, die wir ihnen hinterlassen. Dafür gibt es leider nur ein Triple F-Rating – Frisch-Fonds-F…er“…

Warum wir England vermissen!

Seit heute sind die Briten aus der EU raus. Das ist schade und traurig. In Zeiten, wo globale Herausforderungen nur gemeinsam angegangen werden können, kochen die Briten jetzt ihre eigene Suppe. Wer die britische Küche kennt, weiß, dass das keine besonders gute Suppe sein kann…

Hoffen wir jetzt das Beste für England. Hoffen wir, dass der Traum wahr wird: dass ein von Brüsseler Fesseln befreites Land einen nie gekannten Wohlstand erlebt und zum „Singapur in Europa“ wird. Allerdings muss man leider sagen: Chinesen (und Singapur ist in erster Linie chinesisch) sind keine Fußball-Rowdys. Außerdem können sie kochen…

Doch die Briten werden uns fehlen. Sogar ihre Küche: Auch wenn das Gemüse so zerkocht ist, dass Vitamine nur noch als homöopathische, historische Erinnerung vorkommen – es wird gegessen. Genauso wie jener in Mehl gewälzte Fisch zusammen mit vor Fett triefenden Kartoffelstücken. Jedes Volk auf so einer Diät dreht irgendwann durch. Verherrlicht etwa das schottische Nationalgericht „Haggis“, das aus in Schafsmagen gekochten Innereien eben jener Tiere besteht. Oder stimmt für die Abspaltung von Europa.

Dabei waren gerade wir Deutschen und die Briten stets ein gutes Team. Allein unsere gemeinsamen Sauftouren auf Mallorca! Was sollen wir Deutschen nur tun, wenn die Visa-Gebühren so hoch sind, dass die Engländer wegbleiben? Wenn man niemand mehr die Liege am Pool mit einem Handtuch-„Blitzkrieg“ vor der Nase wegreservieren kann? Wenn wir uns nicht mehr über Briten mit rotgebrannter Haut mokieren können? Einer Haut, die fast schon sagt: „Die einen kochen Hummer, ich röste mir nen Krebs!“

Aber am meisten werden wir ihren unerschütterlichen Sinn für Humor vermissen. Oder um es in den Worten des begnadeten Komikers Stewart Lee zu sagen: „Es ist sehr unfair, die Brexiteers über einen Kamm zu scheren. Man muss da differenzieren. Es waren ja nicht nur Rassisten und Nationalisten, die für den Brexit stimmten. Es waren teilweise auch absolute A….löcher!“

Warum wir jetzt viral gehen!

In China gibt es ein neues Virus – das Corona-Virus. Verbreitet wird es insbesondere von panischen Nachrichten-Postillen an panische Leser, die daraufhin China-Restaurants als Vororte der „rätselhaften Lungenkrankheit“ panisch meiden. Werden wir jetzt wieder „SARSisiert“, verEHECkt oder „Schweinegrippisiert“?

In erster Linie verbreitet sich der Virus natürlich im Netz. Geht also viral. Es gibt 993 Millionen Treffer, wenn man in die Suchmaschine „Corona-Virus“ eintippt. Zum Vergleich: „Influenza-Grippe“ erzielt noch nicht einmal ein Prozent davon! Todesfälle durch Corona: bisher 100 (in China bei einer Bevölkerung von 1,2 Milliarden). Todesfälle durch die Influenza allein in Deutschland: Circa 25.000 jedes Jahr! Wir benehmen uns ein wenig wie der Alkoholiker, der nach der 2. Flasche Wodka täglich erschreckt beschließt, mit dem Rauchen aufzuhören. Das er noch nicht mal angefangen hatte… Oder wie Sigmar Gabriel, der immer wieder gesagt hat, dass die SPD dahin gehen müsse, „wo es brodelt, da wo es manchmal riecht, gelegentlich auch stinkt“ – und der jetzt folgerichtig bei der Deutschen Bank im Aufsichtsrat landete.

Doch wie kann sich der erschreckte Deutsche gegen die chinesische Gefahr wehren? Reicht es, das Huawei-Handy zu zertrümmern? Gilt das Erschießen eines Chinesen ohne Mundschutz als fremdenfeindlicher Totschlag oder als medizinische Vorsorgemaßnahme? Ist jetzt nicht jeder eine potentielle Gefahr, der hustet? Muss jeder Huster niedergerungen und in Quarantäne gesteckt werden, bis man auf Nummer sicher ist, dass sie/er keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt? Darf man das mit Jens Spahn auch machen, ohne dass er hustet?

Gottseidank gibt es gegen die Corona-Krankheit einen Impfstoff. Er kommt aus Mexiko, ist alkoholgelöst und am gleichlautenden Namen zu erkennen. Vor, während oder nach den Mahlzeiten eine Ampulle oral spritzen – schützt nicht hundertprozentig, entspannt aber die Lage…

Warum wir uns kaufen lassen!

Korruption – immer noch eine Geisel der Menschheit. Der gerade erschienene „Transparency International“-Korruptions-Bericht bestätigt, dass auf dem Großteil des Planeten immer noch eine Hand die andere wäscht. In signifikanten Teilen Afrikas, Südamerikas und Asien muss man von einem regelrechten „Waschzwang“ sprechen. Manche Politiker in diesen Ländern sind so gut geschmiert, dass ihr Hautfett in Edeldrogerien als Gleitgel angeboten wird: „Corruption – damit es beim Verkehr so glatt geht wie in der Politik“!

Leider hemmt Korruption soziale, wirtschaftliche und Umwelt-Entwicklungen. In der Regel läuft es so: „Warum hat der Typ diesen Job? Der ist doch völlig inkompetent!“ „Inkompetent? Hallo? Er hat mir fünfhundert Euro gegeben! Diese Kompetenz hatten die anderen Bewerber nicht! Außerdem ist er mein Cousin.“ „Er kann noch nicht mal richtig lesen und schreiben.“ „Ich diskriminiere nun mal nicht gegen Legastheniker!“ „Die freundliche Muslima da drüben mit dem Doktortitel wäre viel besser für die Stelle geeignet.“ „Wie bitte, du findest eine Kameltreiberin besser als meinen Vetter?“ „Außerdem hat sie mir tausend Euro für dich gegeben.“ „Sag doch gleich, dass sie meine Kusine ist!“

Deutschland liegt auf einem erfreulichen Platz 9 (von 180) in der Anti-Korruptions-Skala. Doch auch bei uns gibt es Korruption. Sogar im Privaten. Neulich empört sich eine Freundin: „Mein Verlobter, dieses Schwein, hat gestern versucht, mich zu massieren!“ „Ist doch schön, so eine Massage,“ sage ich nichtsahnend. „Wie bitte? Massage?! Weiß doch jeder, wo das hinführt. Wenn er Sex will, soll er gefälligst dafür bezahlen – so wie alle anderen in der Firma auch!“

Da ist es tröstlich, dass bei aller Bestechlichkeit eine politische Partei herausragt, die nicht korrumpierbar ist: die AfD. Die nimmt nichts an. Gut, Spenden – klar. Und das möglichst anonym. Und in großen Summen. Aber sonst nimmt die wirklich nichts an. Noch nicht mal Vernunft!

Warum jetzt alles wieder gut wird!

Die Reichen und Mächtigen dieser Welt treffen sich – und da geht es nur um eins: Davos muss grün werden. Das tief verschneite Dorf mit dem komischen Namen (der vermutlich bloß eine lautmalerische Ortsangabe ist auf die Frage: „Ja, wo is’n des?“ „Da wo’s s!“ zusammengezogen kurz „Da-vo-s“…) will sich in dieser Woche der Klimarettung widmen. Denn die Märkte fürchten die finanziellen Risiken des Klimawandels. Deshalb wurde der Gipfel mit Greta Thunberg und anderen Klima-Aktivisten eröffnet. Deshalb will der Chef des Investment-Konzerns „Blackrock“, Larry Fink, nicht mehr in Firmen investieren, die mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle machen. Doch das reicht nicht. Blackrock sollte ein Fanal setzen. Allein dieser fürchterliche Name: „Schwarzer Stein“, das riecht doch förmlich nach Kohle, nach Öl, nach allen Ausdünstungen des Teufels. Wie wäre es mit: „Blackrock wird Greenriver“? Das klingt nach „im Fluss sein“, grün sein, mit Flexibilität auf steigende Volatilität reagieren… (und ich stifte diesen Namen völlig kostenlos!)

Der neue, grüne Davos-Tag beginnt natürlich mit einer gemeinsamen Yogastunde, von der Präsident Trump fernbleibt, weil er „nicht an islamistische Verrenkungen glaubt“. Dann folgt im Rahmen der „Davos Veggie Week“ ein veganes Frühstück, bestehend aus Selleriesaft und einem „Hirse-Tempeh-Burger“. Der offizielle Teil wird durch eine große Gesprächsrunde eröffnet, in der alle Beteiligten mal ganz offen aussprechen, was sie zum Thema Klimaschutz überhaupt fühlen… Für Präsident Trump, Bolsonaro (Brasilien) und Scott Morrison (Australien) werden Spei-Kübel bereitgehalten.

Im weiteren Verlauf des Tages gibt es Workshops zu den Themen „Bilanzen grün rechnen“, „Kohle machen ohne Kohle“ und „Hilfe, mein Aufsichtsrat ist schwul und ich finde ihn attraktiv“. Schließlich erwerben alle Anwesenden ein E-Auto, bis auf Trump, der behauptet, dass E-Mobilität auf seinen Golfplätzen schon lange Standard sei. In einer großen Abschlussgala tanzt jeder Teilnehmer seinen Namen – und die Welt hat wieder Hoffnung!

Warum die Organe wegkönnen!

Die Widerspruchslösung zur Organspende ist grade im Bundestag gescheitert. Vielleicht waren die Abgeordneten einfach verwirrt, denn so eine Organspende wirft vielerlei Fragen auf: Welche Organe kann man spenden? Gehen auch Staatsorgane? Vielleicht wäre die Zustimmung höher ausgefallen, wenn von Anfang an klar gemacht worden wäre, dass man den Gesundheitsminister an, sagen wir, Guatemala spenden kann…

Wie sieht es mit den steuerlichen Aspekten aus? Wo eine Spende fließt, gibt es in Deutschland auch eine Spendenquittung. An wen geht die? Wenn ein bankrotter Manager stirbt und seine Organe spendet, die zusammen 700.000 Euro wert sind (es sind wirklich sehr gute Organe!) – müssen die Erben dann einen geldwerten Vorteil versteuern? Oder gar selbst Organe spenden, um die Erbschaftssteuer zahlen zu können?

Ab wann gilt man überhaupt als gehirntot? Trifft das nicht bereits auf alle Insassen des Dschungelcamps in Australien zu? Könnte man nicht viel Gutes tun, wenn jeder Camper einem halbverbrannten Känguru ein paar Nierchen spendet? Das wäre super für die Quote! Bei den meisten würde es vermutlich auch nicht groß auffallen, wenn sie ihr Gehirn spendeten! Was natürlich nicht geht, weil es Tierquälerei wäre – stellen Sie sich mal ein Känguru mit der Intelligenz von Danni Büchner vor… das wäre ja gar nicht mehr in der Lage, zu hüpfen!

Das Schöne an der Widerspruchslösungs-Debatte war natürlich, Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) mal auf einer Seite kämpfen zu sehen. Denn Spender-Organe sind in Deutschland Mangelware und die Anzahl der Spender sinkt. Eine tödliche Entwicklung. Die Widerspruchslösung hätte faulen Säcken wie mir geholfen, denen es vermutlich wie den meisten geht, die sagen: „Komm, wenn oben eh kein Licht mehr brennt, ist sowieso Winterschlussverkauf – dann kann der Rest auch noch raus. Ist ja für einen guten Zweck.“ Jetzt muss ich dem Widerspruchslösungs-Widerspruch widersprechen. Wie anstrengend.

Warum wir verkohlen!

Vor kurzem sagte der australische Premierminister Scott Morrison, wie bedrückt er sei, dass Leute Waldbrände und massive Kohleförderung in Zusammenhang brächten. Das ist eine Argumentationsstufe, die in etwa auf einer Linie mit einem Vater steht, der seinem Sohn erklärt, wie bedrückt er sei, dass der Spross seine Geburt mit Sex zwischen seinen Eltern in einen Zusammenhang brächte – wo doch jedes vernünftige Kind wüsste, dass der Klapperstorch die Babys bringt!

1,25 Milliarden Tiere sind (nach konservativen Schätzungen) verbrannt – vermutlich die größte Katastrophe für die Tierwelt in einem kurzen Zeitraum seit dem Untergang der Dinosaurier. Zusätzlicher CO2 Ausstoß durch die Feuer: mindestens zwei Drittel der jährlichen Emissionen des ganzen Kontinents. Die Bevölkerung Australiens: Entweder mit dem nackten Überleben beschäftigt oder ziemlich aufgebracht.

In diese explosive Melange tappt die Firma Siemens mit grandioser Nachhaltigkeits-Desensibilisierung und verkauft der Kohleindustrie Australiens ein Signal-System für den Abtransport der Kohle an die Küste, wo sie weiter verschifft wird. Dafür erntet Siemens grade viel Kritik (um es mal milde zu formulieren). Die Firma könnte dem entgegenwirken, indem sie ein Signal-System produziert, das ausschließlich auf „Rot“ steht, ist aber auf diese Idee noch nicht gekommen. Dabei wäre sie dann nicht vertragsbrüchig geworden und hätte dem Klimaschutz einen Gefallen getan…

Gefallen für den Klimaschutz sind selten zurzeit. „Kohle-Ausstieg“ ist in Australien ein Thema, das höchstens im eigenen Portemonnaie stattfindet… Stattdessen seien die Feuer in Australien „nur durch Brandstifter entstanden“, behauptet eine Desinformationskampagne. Vielleicht sollte es besser heißen: Eine „Verkohlungskampagne“. Leider scheinen Leugnen und Lügen populistischer Akteure zur etablierten Masche zu werden. Dann sind vermutlich bald die Flüchtlinge an Bränden schuld (wie einst die Juden). Dann bringt der Storch wieder die Kinder. Und die Erde ist eine Scheibe. Was passiert, wenn Verkohlen zur Methode wird, ist derzeit in Australien zu besichtigen.