Kolumne

Warum VW keine Energie zurück bringt!

„Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück“ hieß ein bekannter Werbeslogan meiner Kindheit. Leider musste Mars neulich sogar unverbrauchte Energie zurück bringen und eine gigantische „Mars“, „Milky-Way“ sowie „Snicker-Riegel“ Rückruf-Aktion durchführen. Was die Firma erfolgreich tat. Im Gegensatz etwa zu VW, wo auch die gestrige Aufsichtsrats-Sitzung keine endgültige Klarheit brachte.

Denn der VW-Skandal ist noch viel skandalöser als bisher bekannt. Laut einer mir bekannten Quelle hat die Firma Bosch nämlich nicht nur in Autos Schummel-Software-Module eingebaut, sondern auch in VW-Manager-Hirnen! Das Resultat sind manipulierte Bonus-Werte – das sogenannte „Bonus-Plus“-Programm zeigt unter Prüf-Bedingungen kurzzeitig Reue um dann aber bei freier Fahrt wieder ungehemmt Boni auszuschütten. Volkswagen-intern ist dieser Prozess als „das Gehalt hoch-Pötschen“ bekannt.

Chips im Hirn? „Werden die Manager dann nicht zu Androiden?“ fragte ich meinen Informanten. „Nein“, er schüttelt traurig den Kopf, „Androiden sind menschlicher.“ Eine Rückruf-Aktion für die befallenen Gehirne sei zwar in Vorbereitung, aufgrund einer Kultur der Angst im Konzern VW jedoch praktisch nicht durchführbar. Die Schummel-Software produziere bei den Managern (wie in der gestrigen Aufsichtsrats-Sitzung zu beobachten) außerdem einen starken Ausstoß überflüssiger Worte, also erhöhte „Verbal-Abgas-Werte“.

Besonders alarmierend: Die Schummel-Software ist anscheinend nicht nur von VW verwendet worden, sondern DAX-übergreifend. Und ein schadensregulierendes Software-Update sei nicht in Sicht. Mars wird die betroffenen Schoko-Riegel übrigens fermentieren und in einer Biogas-Anlage wieder in Energie verwandeln. Ein derartiges Verfahren ist leider für die betroffenen Manager nicht möglich – dank der Software stinken sie schließlich jetzt schon zum Himmel – ohne dass eine messbare Energie-Erhöhung zu beobachten wäre.

Warum ich jetzt die Welt regiere!

Wir sind wieder wer! Wir Komiker! Seit der Causa Böhmermann ist klar: Man hört auf uns! Wir können sogar türkische Staatschefs zu Handlungen zwingen, die dem Begriff „Paranoia“ eine neue Dimension abringen. Immerhin hat der türkische Präsident etwa 2000 Klagen laufen, weil er sich anscheinend bereits beleidigt fühlt, wenn der Schafsbraten nicht durchgebraten ist „Hammel hält Erdogan für roh“ – oder so. Versucht der türkische Wähler, sich die sicherlich kostspielige Therapie Erdogans narzisstischer Störung zu sparen, indem er ihn kurzerhand in den Präsidentenpalast und nicht in eine geschlossene Einrichtung einweist?

Ja, wir Narren werden jetzt ernst genommen. Sieg auf der ganzen Linie. Wir können auch deutsche Kanzlerinnen dazu bringen, sich mit überholten Gesetzen auseinander zu setzen, obwohl es vielleicht dringendere Probleme in diesem Land gibt. Jetzt hat die Merkel den Böhmermann ausgeliefert und ich sage, gut so. Nee, wenn man schon so ein fesch antiquiertes Gesetz wie den § 103 hat, der bis 2018 abgeschafft werden soll, dann sollte man ihn vorher noch mal so richtig ausreizen.

Nun blasen wir zum Kanzlerinnensturm. „Schlimm: Merkel verrät Pressefreiheit“ lautet der Tenor, aber mal ehrlich: Schlimm ist was anderes. Im Mittelmeer auf der Flucht zu ertrinken, das ist schlimm. Ein Komiker, der für eine „Schmähkritik“ bundesweite Sympathie erhält und dem ZDF satte Quoten beschert, ist nicht so schlimm. Das ist ein voller Erfolg. Eine vergleichbare Werbekampagne hätte Milliarden gekostet! Und wenn es dem Jan Böhmermann zu viel wird, biete ich hiermit an, für ihn in den Knast zu gehen – auch ich könnte etwas Werbung gebrauchen!

Aber die Welt – die betrachte ich jetzt durch andere Augen. Könnte ich TTIP mit einem Schmähgedicht auf Donald Trump zu Fall bringen? Irgendwas mit „kleiner Schwanz im Cabriolet“ und „geistiger Totentanz unterm Toupet“? Zittere, Amerika, zittere – ich hol jetzt mal das Reimlexikon raus!

Wie Sie erfolgreich mit Drogen dealen!

Der Stoff ist weiß. Er ist fast immer rein. Eine Wunderdroge. Sie vermittelt Wohlgefühl, Stimmungshoch, verdrängt Unsicherheit, steigert Konzentration, Kreativität und Leistung. Das weiße Gold! Gut, es gibt Nebenwirkungen: der Stoff macht süchtig, nach kurzem Hoch folgen Müdigkeit, Depressionen, Durchfall, Verstopfung, Haarausfall, Schlafstörungen, Herzprobleme, Tod…

Aus Profitsucht mischen Sie ihre Droge in alle möglichen Lebensmittel, um möglichst viele Menschen süchtig zu machen. Allerdings wollen Sie nicht, dass ihre Kunden sterben – das ist ja schließlich auch nicht grade umsatzförderlich und sorgt überdies für schlechte Presse. Deshalb vertreiben Sie zusätzlich ein Mittel, das den Tod ihrer Klienten verhindert. Da verdienen Sie natürlich auch noch dran, klar.

Dieser Dealer könnten Sie sein! Der Name des Stoffs: „Zucker“. Eine legale Droge. Wären Sie Pharmaproduzent und hätten Sie die begabtesten Lobbyisten sowie einen korrupten Gesundheitsminister – selbst dann könnten Sie kein Medikament mit den Nebenwirkungen von Zucker zur Zulassung bringen! Aber bei Zucker geht immer was. Schon Minderjährige werden in zartem Kindesalter mit dem Zeug angefixt. Die Dealer heißen abwechselnd Weihnachtsmann, Osterhase oder Mutti. Oder Sie, wenn Sie Coca-Cola Aktien erwerben.

422 Millionen Menschen leiden weltweit an Diabetes. Etwa drei Millionen Menschen sterben jährlich an den direkten und indirekten Folgen von Zucker. Mehr als durch alle Kriege, Morde, Selbstmorde und Verkehrsunfälle zusammen. Wollten Sie das Risiko vorzeitiger Todesfälle effektiv minimieren, wäre es sinnvoll, alle Sicherheitskräfte von Flughäfen abzuziehen und vor Tankstellenläden, Bäckereien und Aldi-Supermärkten einzusetzen, wo sie das Handgepäck nach zuckerhaltigen Lebensmitteln filzen.

Zusätzlich werden Sie mit dem Vertrieb von Insulinmitteln reich. Kaufen Sie Aktien von Novo-Nordisk (jährliche Rendite etwa 20 Prozent), dem weltweit führenden Hersteller von Insulin-Medikamenten. Anschließend besorgen Sie sich eine Tafel Schokolade und genießen es, sich in jeder Hinsicht zu bereichern!

 

 

Warum wir Böhmermann an die Türkei ausliefern müssen!

Ich koche vor Wut! Diese Sau! Dieser Jan Böhmermann! Wie hat er es nur geschafft, den türkischen Präsidenten dazu zu kriegen, umsonst Werbung für ihn zu machen? Als Kollege im Dienst der finanziell-wirtschaftlichen Aufklärung kann ich nur sagen: Genial! Wer hat das in den letzten Jahren schon so perfekt hingekriegt, dass sowohl die deutsche als auch die türkische Regierung für einen deutschen Komiker die PR-Maschinerie anwerfen und über der Frage der Strafverfolgung fast schon einen Krieg riskieren, den sogenannten Satire-Krieg?

Natürlich wirft das ein trauriges Licht auf den Zustand der Welt. Wer den Narren ernst nimmt, ist selbst einer! So gesehen hat Erdogan eine brillante Karriere auf deutschen Comedy-Bühnen vor sich. Vielleicht sogar im frotzelnden Duo mit Böhmermann, der in der Türkei dann nur noch zärtlich „Küçük yarakli Alman adam“ – der Deutsche mit dem kleinen Schwanz – genannt wird. Andererseits kann man sich angesichts der massiven türkischen Reaktion auf Extra3 und ZDF des Eindrucks nicht erwehren, dass man in Ankara nichts Besseres zu tun hat als den ganzen Tag deutsches Fernsehen zu gucken!

Dummerweise ist Erdogan vermutlich nicht nur erfolgreicher Psychopath in Präsidentenverkleidung sondern auch ein wichtiger Spieler in der Flüchtlingsfrage, so dass Böhmermanns „Schmähkritik“ und der daraus resultierende Zorn des obersten Türken einigen armen Menschen aus Syrien oder anderen Kriegsgebieten teuer zu stehen kommen kann. Aus Menschlichkeit aber auch aus purem Egoismus (immerhin ist Böhmermann Mitbewerber im Satire-Markt) bin ich für eine Auslieferung und Einkerkerung Böhmermanns in Istanbul. Die anschließende Comedy-Tour durch die ausverkauften Stadien Kurdistans wird ihn mehr als entschädigen.

Aber etwas wehmütig wird man schon. Was waren das noch für Zeiten, als das Staatsoberhaupt, also der Souverän, noch wirklich souverän war?

Warum Panama uns Chancen bietet!

Eine Panama-Panne jagt die nächste. Jetzt hat also auch der britische Premier, David Cameron zugegeben, an der Briefkastenfirma seines Vaters beteiligt gewesen zu sein. Allerdings dementiert Downing Street, er habe mit dieser dubiosen Aktion den nötigen „Stallgeruch“ für eine FIFA-Präsidentschaftskandidatur beweisen oder seine menschliche Nähe zu Lionel Messi demonstrieren wollen. Letzterer konnte seine Millionen irgendwann auch nicht mehr in der Wohnung stapeln und lagerte sie daher in einen Briefkasten aus. „Was? Sogar Lionel Messi?“ soll selbst Uli Hoeneß entsetzt geschrien haben, um sich dann intensiv zu fragen, warum er es nur bis nach Zürich geschafft hatte.

Gottseidank gibt es noch ein paar Promis, die wir niemals in Panama finden werden. Tebarz van Elst etwa, ehemaliger Bischof von Limburg. Nein, das wäre sogar in Panama aufgefallen – ein Briefkasten mit goldener Badewanne… Oder Lothar Matthäus, der seinem Geld niemand anvertrauen würde, der nicht mindestens die Oberweite Doppel D hat. Ganz zu schweigen von Teyyip Erdogan, der grad kein Geld über hat, weil er es lieber gleich in überdimensionierte Paläste und Bomben auf Kurden investiert.

Allerdings könnte gerade diesem neuen großen europäischen Freund und Partner im Kampf gegen Pressefreiheit demnächst eine entscheidende Rolle zukommen. Denn während die Balkan-Route weitgehend dicht ist, ist die Panama-Route immer noch weit offen. Wann schickt eigentlich die EU die ersten Fregatten rüber, um flüchtige Euros aus dem Meer zu fischen? Bei der Umverteilung dieser Flüchtlinge dürfte auch Osteuropa wieder Hurra schreien. Ein wichtiger Schritt Richtung europäischer Einheit! Sollte die AfD mit der Flüchtlingswelle der verhassten Euros überfordert sein, gibt es ein neues Abkommen mit der Türkei: Für jeden deutschen Steuerflüchtling, der in einem türkischen Lager festgehalten wird, darf ein syrischer Steuerflüchtling nach Deutschland. Das ist Integration „Panama-Style“!

 

Warum die Anarchisten in Panama sitzen!

„Oh, wie schön ist Panama!“ Die Menschen dort zählen laut Gallup-Umfrage zu den Glücklichsten der Welt. Sie haben nämlich einen Kanal. Und nicht 40 wie das deutsche Fernsehprogramm. Außerdem hat Panama ein tolles Asylrecht. Es bietet verfolgtem Kapital Schutz vor seinen brutalen Peinigern, den weltweiten Steuerbehörden.

Jetzt enthüllen die Panama Papers die grundlegende Ehrlichkeit von Menschen, die man bisher für komplett prinzipienlos hielt. Petro Poroschenko etwa, Präsident der Ukraine. Oder Davio Gunnlauggson, neuerdings ehemaliger Premierminister Islands. Sie regieren zwar ganze Staaten, stehen den eigenen Steuergesetzen aber sehr kritisch gegenüber. Es ist, sagten sie: „Diese Gesetze, die wir hier verbrocken, sind Schrott. Daran kann man sich unmöglich halten. Wir müssen unser Geld unbedingt vor unserem eigenen Wahnsinn schützen. Auf nach Panama!“

Auch die Feinde Poroschenkos, russische Oligarchen aus dem Freundeskreis von Wladimir Putin scheinen der Politik ihres Kumpels nicht wirklich zu trauen. Wahrscheinlich sind die wahren Dissidenten die engsten Freunde des Autokraten. Vielleicht denken sie: „Wirklich netter Typ, dieser Wladimir. Aber mein Geld möchte ich dem nicht anvertrauen. Das, was der hier anstellt, werde ich finanziell so was von überhaupt nicht unterstützen. Das betrachte ich sehr, sehr kritisch.“ Der schwärzeste der schwarzen Blöcke der Anarchisten marschiert nicht in irgendwelchen Demos mit. Er sonnt sich auf den Jachten des Mittelmeeres!

Sogar der Vater des britischen Premierministers schien der Politik seines Sohnes sehr kritisch gegenüber zu stehen, vielleicht mit der Attitude: „Den kenn ich. Vor dem, was der verzapft, muss ich das Familienvermögen unbedingt schützen.“ Immerhin zitiert Cameron seinen Vater gern mit den Worten: „Nichts im Leben ist fair. Aber man muss eben anpacken und die Probleme angehen.“ Zur Not durch eine kleine Reise. Oh – wie schön ist Panama…

 

Warum Coca Cola die Klima-Erwärmung vorantreibt!

Ein Drittel des Essens, das ein Mensch zu sich nimmt, braucht er zum Leben. Vom Rest lebt sein Arzt – weiß ein Sprichwort. Ärzte leben jetzt sogar noch besser, denn die Dicken nehmen laut einer neuen Studie dramatisch zu. Schon jetzt sind weltweit mehr Menschen über- als untergewichtig. Man könnte das auch die Coca-Cola-Rendite nennen, denn das meiste Übergewicht entsteht nicht durch Leute, die permanent Reis essen, sondern durch jene, die zu viel versteckten Zucker zu sich nehmen. Zugegeben, so wahnsinnig doll versteckt der Zucker sich nicht. Man kann ihn schon auch schmecken. Krach süß schmecken die zuckerhaltigen Limonaden – und schon mit einem Liter Cola täglich wird man bereits nach Jahresfrist am Ostseestrand für einen gestrandeten Wal gehalten und von Greenpeace-Aktivisten im Meer ertränkt.

Das Ganze hat drastige Folgen. Hüpfen etwa alle Übergewichtigen der Welt gleichzeitig auf und ab, könnte die Erdachse sich bewegen und klimatische Veränderungen auslösen. Gehen alle Polynesier (dort leben die meisten Übergewichtigen) gleichzeitig im Meer schwimmen, drohen Überschwemmungen. Kennt man ja von der Badewanne, die schwappt dann über – auf diese Art und Weise könnte Polynesien mit der Auslöschung Hollands drohen… – vielleicht eine Sache, die der DFB für die kommende EM als Druckmittel gegen Orange im Hinterkopf behalten sollte, falls das Geld nicht für einen wohlwollenden Schiedsrichter reicht…

Großbritannien diskutiert jetzt eine Zuckersteuer. Lächerlich, höhnt die Zuckerlobby da nur, das vernichtet höchstens Arbeitsplätze und machte arme Leute noch ärmer. Zumal ein erheblicher Teil der Menschheit immer noch hungert und so nicht teilhat am kollektiven Zuckerrausch. Die dünnsten männlichen Europäer sind übrigens die Niederländer – was schade ist, weil sie so noch nicht mal gegen die Polynesier zurückschwappen können…

 

Warum ich Markus Söder liebe!

Roger Cicero ist tot! Das erfüllt mich mit großem Schmerz, denn er war ein wundervoller Musiker und Mensch! Roger Willemsen ist ebenfalls tot. Das erfüllt mich mit genauso großem Schmerz, denn auch er war ein wundervoller Mensch. Recep Erdogan hingegen lebt! Das erfüllt mich leider auch mit großem Schmerz… weil selbst er ein wundervoller Mensch war – vor langer, langer Zeit. So als Zweijähriger. Dann setzte die Trotzphase ein und seitdem kommt der türkische Präsident da nicht mehr raus.

Grad bestellte er den deutschen Botschafter ein, weil ihm ein Satire-Beitrag des Magazins Extra3 nicht passte. So etwas „setzt den Präsidenten herab – das ist nicht zu akzeptieren“, heißt es aus der türkischen Hauptstadt. Nun ist schon länger klar, dass Erdogan Demokratie durch eine „Erdokratie“ ersetzen möchte. Jedenfalls in der Türkei. Neu ist, dass er ganz Europa regieren möchte und das mithilfe von dubiosen Flüchtlingsabkommen neuerdings auch tut. Aber mal ganz ehrlich: bevor ich die Freiheit opfere, um in Deutschland ohne Ausländer mit einem Haufen Bekloppter zu leben, nehme ich lieber noch einen Extra-Schlag Flüchtlinge auf!

Das Ganze sollte auch allen Muslimen Sorgen machen, denn wo hört der „Erdo-Wahn“ auf? Muss Allah eines Tages mit einer Anklage rechnen, weil sein Prophet es versäumte, im Koran auf den kommenden Stern (Recip Tayyib Erdogan) aus Ankara hinzuweisen? So etwas „setzt den Präsidenten herab – das ist nicht zu akzeptieren“, könnte die Begründung lauten. „ Wie kann sich jemand Prophet schimpfen und einen Erdogan nicht voraussehen?“ schallt es wütend aus dem überdimensionierten Präsidentenpalast.

An der Stelle schaue ich ins befreundete Ausland und bin erfüllt mit milder Dankbarkeit – im Vergleich mit Erdogan wirkt sogar Markus Söder wie ein intelligenter Linker und eine sanfte Friedenstaube!

 

Woher die Ostereier kommen!

Woher kommen eigentlich meine Ostereier? fragen Sie sich dieser Tage vielleicht. Sind es vielleicht Eier aus China, die umweltverschmutzend um die halbe Erde reisten, um mir günstiger angeboten zu werden als die Eier vom Bauern nebenan? Vielleicht, aber dagegen kann man sich schützen. Denn das Schöne am Kapitalismus ist seine buddhistische Ausrichtung. Er lehrt uns Achtsamkeit. Vor allem die Lebensmittelindustrie mit ihrem Kennzeichnungs-Kreuzzug kämpft unermüdlich gegen das Einschlafen des Geistes. So gibt es das Label „Regional“. „Regional“ klingt erst mal toll. So, als kaufe man tatsächlich ein Osterei vom Bauern nebenan. Das darf ruhig etwas mehr kosten, fällt ja unter fast unter „Wohltätigkeit“. Leider ist „regional“ keine geschützte Marke, und an dieser Stelle setzen einige Unternehmen mit ihrem Achtsamkeitstraining an.

Wer etwa in Sachsen Frischmilch der Marke „Sachsenmilch“ kauft, glaubt vielleicht, er erwerbe ein sächsisches Produkt. Er hat aber schlicht nicht gut genug aufgepasst. Der Zusatz „Gutes FÜR die Region“ hätte ihn stutzig machen können – die Milch kommt nämlich aus Bayern. Wobei der gemeine Sachse natürlich froh sein kann, dass ein Westproduzent extra was FÜR ihn produziert.

Gottseidank gibt es auch Produzenten, die keinen nationalistisch lokalen Horizont haben, sondern die „Region“ etwas weiter gefasst denken. Die Marke „Unser Norden“ etwa vertrieb bis kurzem auch Kaffee und Reis. Da war mit „Unser Norden“ wahrscheinlich die gesamte nördliche Halbkugel gemeint!

Diese kleinen Ungenauigkeiten verschwinden, wenn die NASA von der Metro aufgekauft wird und unter „regional“ Produkte des Planeten Erde vermarktet, im Gegensatz etwa zu Gesteinsproben vom Mars. Spätestens dann wissen wir wahrlich buddhistisch: Alles ist eins! Auch ein Ei aus China ist regional. Jedenfalls bei uns von der Region Terra!

 

Warum der arabische Terror uns schon seit Jahrhunderten dominiert!

Die Leiden von Windows-Nutzern sind hinreichend bekannt. Bei allen Schmerzen hat ein PC jedoch den unschlagbaren Vorteil, dass man mit ihm billiger einkauft. Kunden, die etwa mit einem Mac-Computer beim Reiseveranstalter Orbitz surften, wurden teurere Reisen angezeigt als PC-Besitzern. Die Programme einiger Online-Händler erkennen nämlich die jeweiligen Endgeräte und machen Apple-Usern dann teurere Angebote, weil sie denken: Wer doof genug ist, soviel Geld für ein Smartphone auszugeben, zahlt auch anderswo mehr. Die Algorithmen vieler Online-Shops beziehen sogar weitere personenbezogene Daten in die Preisbildung mit ein: Wer aus einem reichen Vorort nach 18 Uhr (verdient Geld, hat tagsüber keine Zeit) mit einem IPad bestellt, von dem aus er schon mal bei Luxusherstellern surfte, kann mit astronomischen Preisen rechnen. Schnäppchenjäger bestellen mit einem Gebraucht-PC vormittags im Ghetto! Clevere Geschäftsidee: arbeitslose Jugendliche aus Neukölln erledigen Bestellungen für reiche Zehlendorfer und teilen sich die Ersparnis!

Schuld an dieser ultimativen Preisdiskriminierung sind Algorithmen. Genau hier schlägt ein Terror zu, der wieder mal aus der arabischen Welt kommt. Der Begriff „Algorithmus“ geht nämlich zurück auf Abu Dscha’far Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi, kurz Al-Chwarizmi, also aus Choresmien, was dann zu Algorismi und später zu Algorithmus wurde. Herr Algorithmus verfasste im Jahr 825 n. Chr. ein Werk „über die indischen Zahlen“, die sich später in einem weiteren Akt islamischer Propaganda „arabische Zahlen“ nannten. Damit war der Grundstein für den Preis-Terror gelegt, der uns jetzt ereilt. Nur einer kann dem entgehen. Ein Mann, der immer die günstigsten Preise kriegt. Er trägt eine Kassenbrille und bestellt per Windows, um alle zu verwirren. Er ist Chef der digitalen Al-Kaida. Und der reichste Mann der Welt: Bill Gates!