Kolumne

Warum die Maschinen uns fertig machen!

Mein IPhone versucht mir seit einiger Zeit eine regelmäßige Schlafenszeit vorzuschlagen. Da ist schon meine Mutter dran gescheitert. Aber das IPhone gibt nicht auf. Smart-Technologien fangen im großen Stil an, uns zu kontrollieren. Einige Apps zählen die Schritte, die man am Tag zurück legt und teilen einem dann abends vorwurfsvoll mit, dass man das Soll von 12000 Schritten noch nicht erreicht hat. So weit ging nicht mal meine Mutter. Die sagte höchstens: Junge, geh doch mal an die frische Luft, aber sie lief nicht ständig hinter einem her und zählte Schritte mit.

Irgendwann wird einen das Smartphone auch kritisieren, wenn man was Ungesundes isst, oder raucht, oder trinkt. „Du hattest vorhin doch schon zwei Bier, die gemessenen Leberwerte sind nicht gut, ich empfehle eine Reduktion des Alkoholkonsums.“ „Halt die Klappe, Siri.“ Das ist auch neu, dass Menschen anfangen, mit ihren Telefonen zu streiten. Das Telefon sollte ein Medium sein, um mit Menschen zu reden. Wenn Menschen anfangen, mit ihrem Telefon zu reden, dann verwechseln sie das Werkzeug mit dem Ziel des Werkzeugs.

Dem würden Sie eine Klinik empfehlen, aber Leute, die mit ihren Smartphones sprechen, sind zunehmend normal. Oder die ihren Navi anschreien: „Ich kann so nicht fahren, links auf L 3459 abbiegen, was soll der Kack. L 3459, sag doch einfach Landstraße nach Nirgendwo…“

Ich glaube, dass wir uns irgendwann wieder nach der Freiheit unseres Elternhauses zurücksehnen.

„Mama? Ich bins. Was? Nein, ich rufe nicht mobil an, ich befinde mich in einer der letzten Telefonzellen des Landes? Ich muss anonym bleiben, sonst checkt Siri, wo ich bin. Wie, wo ich bin? In Hannover. Ist doch egal, dass ich dafür Hunderte von Kilometern fahren musste, aber in Hannover haben sie wenigstens noch Dinge, die es sonst nirgends mehr gibt, Telefonzellen zum Beispiel… Nein, Mama, ich will mich nicht über Hannover streiten – ich will wieder bei dir einziehen, ich kann nicht mehr heim, da wohnt das IPhone…“

 

Warum die Obergrenze keine Ober-Grenze ist!

Die Welt ist ein dampfender Kessel: Donald Trump rüstet für einen Weltkrieg, um im Amt zu bleiben. Kim Jong Un auch. Erdogan will Kurden und Demokratie vernichten, Putin die Sowjet-Union wiederhaben. Die Grenzen der Vernunft verschieben sich bedenklich. Doch all das ist nichts im Vergleich zum großen Problem der Deutschen: Die Obergrenze!

Für den CSU-Horst ist Obergrenze nicht nur Politik, sondern ein Mantra. Im CSU-Präsidium wird sogar gemunkelt, dass Oberbayer Seehofer zufolge die Obergrenze nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für Niederbayern gelten soll, insbesondere für Franken (auch bekannt als „besonders niedere niederträchtige Nieder-Bayern“ oder einfach: Markus Söder).

Nun ist der Begriff „Grenze“ eigentlich gar kein deutscher. „Grenze“ ist ein slawisches Wort und bedeutet soviel wie „Rand eines Raumes“. Die Germanen kannten keine Grenzen, sie kannten nur den „Gau“, den „offenen Raum“, was ja auch in der jüngeren deutschen Geschichte zu Komplikationen führte…

Gottseidank einigten sich CSU und CDU: Die Obergrenze wurde zu einer Oberbegrenzung, die aber eigentlich gar nicht gilt. Das ist ein sehr bayrischer Kompromiss, wie man ihn auf dem Oktoberfest nach mehreren Maß Bier erzielt, immer nach dem Motto: Das letzte war die Obergrenze, aber „Einer geht noch, einer geht noch rein!“ Wenn also in Bayern eine Ehefrau, etwa die vom Horst, sagt: „Du bleibst mir treu, das ist die Obergrenze!“ kann der Horst beruhigt „Klar!“ sagen und dabei lächeln.

Denn die Obergrenze hat neuerdings einen „atmenden Deckel“. Das klingt wie eine neuentdeckte uralte sexuelle Tantra-Praktik, wenn der Mann oben liegt und sich im Atem-Rhythmus bewegt. Früher hieß das noch „Missionars-Stellung“ – etwa wenn der Horst die Angela zur Obergrenze bekehrt…

Vielleicht kann die Welt doch noch von uns lernen: Bei all dem Dampf im Kessel einfach mal den Deckel atmen lassen und den Raum öffnen!

 

Warum wir jetzt noch schneller sterben!

In Österreich gilt seit einer Woche ein Burka-Verbot. Natürlich heißt es nicht so. Es heißt AGesVG – Anti-Gesichts-Vermummungsgesetz. Wegen religiöser Neutralitätspflicht des Staates darf keiner mehr das Gesicht verhüllen. Erste Opfer gibt es bereits: Eine Frau, die sich abends beim Fahrrad-Fahren gegen die kalte Luft einen Schal vors Gesicht band, wurde von der Polizei abgemahnt. Hier zeigt sich die volle Perfidie des Terrors – die Islamisten ließen ihre Damen so lange vermummt durch die Gegend laufen, bis ein wehrloser Staat wie Österreich gar keine Wahl mehr hatte und über ein geschickt eingefädeltes Burka-Verbot westliche Frauen massenweise in den Lungen-Entzündungstod treibt!

Ein Animations-Künstler, der bei Eröffnung eines Computer-Ladens eine Haifisch-Maske trug, durfte nicht mehr weiter arbeiten und ging genervt heim. Das nützte ihm allerdings wenig: „Der Hai wurde angezeigt“, bestätigte die Polizei. Darauf hieß es auf Twitter: „Endlich trifft es auch die Hai-Society!“

Motorrad- und Skifahrer dürfen allerdings weiterhin vermummt sein – jetzt werden muslimische Damen mit Hang zur Gesichtsverschleierung in Scharen auf die Harleys umsteigen – wobei mir allerdings ein BMW-Fahrer neulich versicherte: So wie die meisten Harleys fahren, steht zu vermuten, dass es sich schon länger um muslimische Damen handelt…

Muslima dürften auch verstärkt die Ski-Pisten-Verschleierung suchen, was aufgrund ihrer Unerfahrenheit die Unfallrate erhöht und so noch mehr unschuldige Westler tötet. Jetzt wird nach jedem Motorrad-oder Ski-Unfall geprüft werden müssen, ob es sich um ein Selbsmord-Attentat oder ganz normale Idiotie handelt – ein zusätzlicher Verwaltungs-Aufwand, der den Westen noch handlungsunfähiger macht. Voll fies: am Ende ist es nicht der islamistische Terror sondern das Burka-Verbot, welches uns zugrunde richtet…

Wie Islamisten reich werden!

Die USA sind ein beliebtes Auswanderungs-Land für deutsche Rentner. Das ist spannend, denn die Wahrscheinlichkeit, in den USA erschossen zu werden, beträgt an Deutschland gemessen 500 Prozent! Man könnte auch sagen: Einige unserer Senioren sind scharf auf einen Express-Zugang ins Jenseits.

In der Wettstadt Las Vegas gibt es dafür dank des unermüdlichen Einsatzes der amerikanischen Waffen-Lobby jetzt sogar ein neues Spiel: Russisches Konzert-Roulette! Donald Trump ernennt die Erschossenen schnell mal zu „Helden“ – das klingt besser als „Opfer einer Schuss-Mafia, die vom US-Präsidenten geschützt wird!“

Kein Wunder, dass die Anzahl islamistischer Anschläge in den USA zuletzt zurückging – man kann als Terrorist ja gar nicht so schnell Bomben basteln wie die Yankees sich selbst erledigen. Die NRA (National Rifle Association – oder besser: Nationalist Republican Army) ist quasi der bewaffnete Arm des Islamischen Staates mitten in Amerika. 1,5 Millionen Opfer durch Schusswaffen seit 1968 – das sind mehr Staatsbürger, als die Vereinigten Staaten in sämtlichen Kriegen, an denen sie je beteiligt waren, verloren! Jetzt wird auch klar, warum die Amis so gern in die Schlacht ziehen: Da sterben sie nicht so schnell wie daheim!

Nach dem Anschlag in Las Vegas schnellten die Aktien der Waffen-Produzenten in die Höhe – es gibt einen Run auf Schnellfeuer-Gewehre. Das ist und bleibt die amerikanischste Form des Joggens: Der Amok-Lauf! Als islamistischer Investor müsste man nur im großen Stil amerikanische Waffen-Aktien kaufen und im mittleren Westen ein Gerücht verbreiten, dass liberale, schwarze Abtreibungsgegner demnächst Waffen verbieten wollen und sich zufällig bei einem großen Konzert in der Nähe treffen…

Dann setzt man sich entspannt mit einem fetten Profit in einem Land zur Ruhe, das nicht so gefährlich ist. Etwa Marokko, Lybien oder Palästina, die alle eine niedrigere Mordrate haben. Und wartet entspannt aufs Jenseits.

Warum die Einheit braun ist!

Ich fahre am gestrigen Tag der Deutschen Einheit durch Berlin – im Westen gähnende Leere. Man versucht in bewährter Manier, das tragische Ereignis einfach zu ignorieren. Im Osten die üblichen Touristenhorden, die bei einer „Cup“ Starbucks Frappuccino mit „Chicken-Breast“-„Subway-Sandwich“ übers Holocaust-Mahnmal hüpfend den klassischen Geist deutscher Einheit atmen.

Es scheint wie eine späte Rache des Sozialismus – die SED ließ die Panzersperren an der innerdeutschen Grenze abbauen, weil sie wusste: Die Panzersperren in den Köpfen sind das beste Bollwerk! „Mauern aus Enttäuschung“, sagte Steinmeier. Auch ich als Wessi habe eine Mauer aus Enttäuschung im Kopf und hatte mir den Kapitalismus mit seinen doofen Shopping-Malls und vielen TV-Kanälen besser vorgestellt – kann mich aber nach keiner DDR zurück sehnen. Ich darf ahnen, dass das Leben schon immer eng, spießig und sinnlos war.

Am Brandenburger Tor dann das „Coca-Cola-Festival der Einheit“. Mit Mark Foster und dem „größten Live-Karaoke-Singen der Welt“. Klingt wie eine Drohung: „Durch Deutsches Singen soll die Welt gelingen!“ Ich denke: Coca-Cola? Hätte man es nicht wenigstens „Vita-Cola“-Festival nennen können? Um die Mauern in den Köpfen etwas zu beruhigen? Oder wenigstens „Fanta-Festival“? „Fanta“ war ja die Marke, die Coca-Cola erfand, als es 1941 nicht mehr ganz so cool war, Hitler-Deutschland mit Cola zu versorgen – Fanta ist gewissermaßen „Cola für Nazis“.

Aber auf eine gewisse Art ist Coca Cola das perfekte Einheits-Symbol. Erst scheint sie wild prickelnd, exotisch und etwas aufputschend, aber nach intensivem Genuss sind Ost und West endlich vereint: mit Übergewicht auf der Diabetes-Station! Dazu die Hits von Mark Foster, die aneinander gereiht folgende Botschaft ergeben: Schöner Scherbenhaufen – Spul zurück – Immer immer gleich – Wir sind groß!

 

Wie wir ins Paradies kommen!

Das Paradies ist die Hölle. Die Vorstellung vom besseren Leben nach dem Tod brachte unfassbares Leid über die Menschheit. Besonders pervers ist die Vorstellung, dass man Punkte fürs Jenseits sammelt indem man Angehörige anderer Religionen umnietet. Zurzeit praktiziert das gern eine gewalttätige Unterart des Islam – je mehr tote Ungläubige, desto mehr Rabattmarken klebt man angeblich fürs Paradies.

Stell dir vor, Islamisten führten dafür Giftgasangriffe in mehreren europäischen Großstädten durch, die uns im Laufe eines Jahres 11.000 Tote bescheren… Nun haben Islamisten das Gottseidank bislang nicht getan. Der Giftgasangriff kam aus den eigenen Reihen. Friendly Fire gewissermaßen, oder eher „Friendly Diesel“ – um genau zu sein. Jedes Jahr sterben durch nicht eingehaltene Diesel-Abgaswerte in Europa etwa 11.000 Menschen einen vorzeitigen Tod. Dobrindt, Wissmann und die Diesel-Lobby sind erheblich erfolgreicher bei der Dezimierung Ungläubiger als der gesamte IS!

Sollten sie dafür nicht vom Islam belohnt werden? Man stelle sich vor: Wir sitzen nach dem Tod alle im christlichen Paradies auf unserer Wolke rum mit den Harfen und jauchzen Hosianna. Klingt nicht so beeindruckend, weil die wenigsten sich durch regelmäßige Harfenstunden richtig aufs Paradies vorbereiten… und auf einmal sagt jemand: „Wo ist eigentlich Dobby?“ „Welcher Dobby?“ fragen die anderen. „Na, Dobby, der Verkehrs-Elf, Feinstaub-Dobby, Killer-Dobby. Der war doch musikalisch, den könnten wir hier gut gebrauchen.“ Und dann skypen wir nach Dobby – ja, skype funktioniert auch im Jenseits (wenn ich mir die Bandbreite bei mir im Haus angucke, dann funktioniert es meistens sogar nur im Jenseits, heißt ja auch sky— also „Himmel“ – pe). Auf einmal ist Dobrindt dran. Wir sagen: „Alter, wo steckst du?“ Darauf Dobby: „Sorry, geht grad nicht, ich bade hier mit 72 Jungfrauen in Milch und Honig…“

Wenn Sie „Jenseits-technisch“ auf Nummer sicher gehen wollen – werden Sie Diesel-Lobbyist!

Warum es die AfD gibt!

„Wir holen uns unser Land zurück“, hat Herr Gauland nach der Wahl geschrien. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Deutschland abgehauen ist. Oh Gott, dachte ich, die Polen! Eventuell haben die Deutschland klammheimlich nachts über die A 11… Schlimmes Klischee! Man kann ja auch nicht einfach zu den Polen gehen und sagen: Hört mal, habt ihr zufällig unser Land? Das ist irgendwie weg… – das letzte Mal, als wir Deutschland in Polen suchen gingen, kam das irgendwie nicht so gut an…

Doch dann geriet ich ins Grübeln. Wer ist überhaupt mit „wir“ gemeint? „Wir Deutschen“? Alle, die 1990 hier lebten? Darf man dann türkischstämmige Deutsche nach Anatolien entsorgen – oder ist das ein Aufruf zu einer Straftat? Oder meinte Herr Gauland alle, die von den bereits 1937 aufs Reichsgebiet Lebenden abstammen? Neulich fand ich im Nachlass den Arier-Nachweis meiner Mutter. Noch aus dem Gau-Land… Komplett mit Hakenkreuz und so. Ich warf ihn weg. Das war vielleicht verfrüht…

Wer zu „wir“ gehört, scheint ja auch eine Frage der Hautfarbe zu sein. Vielleicht müssen wir die Frage per „Germanen-Gen-Analyse“ klären. 10 Prozent der Deutschen sind genetisch jüdischer Abstammung, ohne es zu ahnen. Weitere 20 Prozent sind letztlich Slawen, also Undercover-Polen. Besonders in Sachsen übrigens. 45 Prozent sind keltischer Abstammung – also Frosch-Fresser. Nur etwa 25% sind germanischer Abstammung. Die Germanen können bleiben, alle anderen… Wir brauchen halt unser Land wieder. Übrigens stammen 45 Prozent der deutschen Männer von Tutanchamun, dem ägyptischen Pharao, ab. Sind also strikt gesehen „Nafris“ – die müssen dann natürlich auch wieder weg, sorry, weil „wir“ eben das Land… Es wird leer werden in Deutschland. Aber es gibt ein Land mit mehr germanischen Genen: Polen (60 Prozent). Die dürfen dann heim ins Reich. Dann müssen „wir“ auch nicht mehr ständig gucken, ob „die“ unser Land haben…

Warum wir uns so häufig verwählen!

Die Botschaften der Parteien im „Plakate-Wald“ enden bald. Gut so. Nachdem ich letztens die AfD betrachtete, ein Blick auf den Rest: Am grellsten schrillt die FDP, bei der man sich fragt, ob sie außer Christian Lindner noch andere Mitglieder hat? „Digital first, Bedenken second?“ Was soll das heißen? Erst twittern, dann denken? Ist das nicht die Kernkompetenz von Donald Trump? Oder: „Jetzt wieder verfügbar: Wirtschaftspolitik“. Wäre nicht Folgendes ehrlicher: „Mit den Rezepten von gestern in die Krise von morgen“?

Nicht besser die Partei der Amtsinhaberin. „Für ein Deutschland, in dem wir gut und gern leben?“ „Für Sicherheit und Ordnung?“. Die CDU verleiht dem Begriff „hohl“ eine Steigerung, dass man sich fragt, ob sie sich für ein neues Trash-Format bei RTL2 bewirbt? Das Kalkül der Konservativen lautet im Lindner-Stil: Merkel first – Programm second – or never!

Da hält die SPD locker mit. „Zeit für Gerechtigkeit“? Vielleicht, aber leider wenig Zeit für den netten Mann mit dem lustigen Gesichtsfell. Wenigstens hat die SPD ein paar Inhalte. Aber schreiende Kinder? Und dazu: „Unsere Familienpolitik ist genauso laut und fordernd“? Brauchen wir eine Politik, die rumkrakeelt wie durchgedrehte Gören auf Zucker-Entzug?

Wie sehr würde man den Grünen noch einen kleinen Atom-Unfall wünschen auf den letzten Metern. Sie werben mit anspruchsvollen Slogans: „Nur wer Chancen bekommt, kann Chancen nutzen.“ Nur: wen meinen die? Sich selbst?

Bei den bunten Plakaten der Linken hingegen fragt man sich: Welche Drogen nehmen die? Am meisten Sinn macht die Linke, wenn man ihre Schlagwörter aneinander reiht: Lust Verdient Kinder! Und die Millionäre zahlen! Party für alle! Ein Klassiker, aber immer wieder gern gespielt.

Trotzdem wähle ich. Schon damit die Gerechtigkeit nicht allzu sehr leidet. Und freue mich dann auf das „Plakate-Waldsterben“.

Warum die Burka so wichtig ist!

Wahlkampf in Deutschland, das ist ein wenig wie Oktoberfest – große Sprüche, aber nix dahinter außer einer Überdosis bewusstseinsdämpfender Stoffe. Mit dem Unterschied, dass der Oktoberfest-Kater keine vier Jahre dauert!

Der Wahlwillige und -Unwillige ist dieser Tage vielen schmerzhaften Parolen ausgesetzt. Diese Kolumne reicht leider nicht für alle – daher werde ich sie teilen. Erst mal widme ich mich aus gegebenem Anlass gründlich der AfD. In Genf wurden nämlich grade etwa zweihundert klein geschnittene 500-Euro-Scheine in Toiletten entsorgt (im Tresorraum der UBS Bank). Oho, dachte ich: Endlich macht die in der Schweiz gemeldete Alice Weidel Ernst mit der Devise: Raus aus dem Euro! Frau Weidel soll allerdings dementiert haben, dass es sich bei dem Scheißhaus-Schatz um das noch ausstehende Gehalt der syrischen Asylbewerberin handele, die schwarz bei ihr putzte…

Ja, provozieren kann sie, die AfD. Mit Slogans wie: „Burka – ich steh mehr auf Burgunder!“ Oder „Burka – wir stehen auf Bikinis“. Man könnte meinen, die Burka wäre das zentrale Problem unseres Landes. Aber es gibt ja eine „Alternative“: Nämlich „Neue Deutsche machen wir selber“ oder den Aufruf zum Ferkel-Mord mit dem Plakat eines todgeweihten süßen Schweinchens, weil „der Islam? Passt nicht zu unserer Küche“ – vielleicht lässt sich das AfD-Programm folgendermaßen abkürzen: Wir kernigen Germanen fallen im Burgunder-Rausch Schweinefleisch kauend über ein paar Bikini-Mädels her, um neue Deutsche zu machen – selten wurde „deutsche Leid-Kultur“ so knackig charakterisiert!

Betrachtet man die schlechtgelaunten Gesichter eines Alexander Gauland oder Björn Hocke, stellt sich jedoch die Frage, ob für gewisse Hass-Visagen eine Burka nicht Pflicht sein sollte? Damit „neugemachte Deutschen“ nicht bereits während des Wahlkampfes ein schweres Trauma erleiden.

Warum wir ver-tegelt sind!

Ich verstehe die Aufregung um Tegel nicht. Die Schließung des Flughafens werden die meisten von uns doch ohnehin nicht mehr erleben…! Aber wenn Ryanair, die FDP und die CDU gemeinsame Sache machen, dann kriege ich ein spontanes „Ryanair-Gepäck-Trauma“– die versteckten Kosten können einen ruinieren! Außerdem: Schon mal bemerkt, dass Ryanair und die FDP dieselben Farben haben: Blau-Gelb – wahrscheinlich steckt letztlich IKEA dahinter!

Man könnte natürlich sagen: Gut, wir lassen Tegel offen, aber alle Kosten tragen dann Ryanair und die FDP… Doch was, wenn die auf den letzten Metern die Arme heben und „Air-Berlinern“? Die FDP ist nicht grade für hohe Zahlungsmoral bekannt – sie schuldet der Rentenkasse ihrer Bundestagsfraktion seit Jahren einen Millionen-Betrag. Wenn die FDP sich als Partei der „ehrbarer Kaufleute“ gibt, sind damit eher die anderen gemeint…

Viele Zehlendorfer, Charlottenburger und Frohnauer erklären mir im schmerzenden Brustton der Überzeugung, sie könnten unmöglich die 20 Euro Taxi-Mehrkosten nach Schönefeld tragen. Aber als alter Taxifahrer fällt mir da nur das Totschlag-Argument der Konservativen ein: Das wäre super für die Konjunktur!

Ich habe aber auch ein Herz für die Tegelretter – und zwar aus folgendem Grund: Rechtlich ist es ja vermutlich gar nicht möglich, den ollen Schrott-Flughafen offen zu halten. Hier testen also reiche Vorortler mal ihre kriminelle Energie und proben die Revolution! Angesichts der dann entstehenden Klageflut verliert vermutlich irgendwann ein Richter die Geduld und schließt kurzerhand beide Flughäfen. Dann kommt es natürlich auch auf Straße und Schiene zum Dauer-Stau: Stillstand! Still-Stehen. Nichts geht mehr. Inne halten. Atmen. Im Hier und Jetzt. Mitten auf der A100. Wer hätte gedacht, dass die FDP im Grunde ihres Herzens buddhistisch ist?