Kolumne

Warum wir uns ver-Uploadfiltern!

Hilfe: Uploadfilter! Neues EU-Urheberrecht! Paragraf 13! Die „Netzgemeinde“ erschauert: Ende des freien Internets! Ende der Meinungsfreiheit! Ende von allem! Das Problem – stark vereinfacht: Große Plattformen (YouTube, Facebook) sollen für alles auf ihnen hoch Geladene, urheberrechtlich Geschützte haften und am besten dafür Lizenzen kaufen. Schließlich verdienen sie damit Geld. Die Angst: Um unbezahlte lizenzpflichtige Inhalte zu erkennen, setzen Plattformen Uploadfilter ein, welche fraglichen Content blockieren.

Nehmen wir mal an, es gäbe (in einer anderen Welt) eine Firma namens „MeinePaste“. Die stellt Tuben für Pasten (etwa Zahnpasta) nur dafür her, dass sich Leute beim Ausquetschen der Tuben in der Fabrik filmen. „MeinePaste“ verkauft diese Filme an seine Abonnenten. Plötzlich gründet sich nebenan die Firma „DeineTube“. Die stellt allerdings nix her, sondern holt sich „MeinePaste“-Tubenquetschfilme von den Abonnenten, lädt sie auf einen LKW, fährt um die Ecke und verschenkt sie werbefinanziert an alle. Als „MeinePaste“ daraufhin die Filme mit sperrigen Bleikugeln in riesigen Kaffeefiltertüten beschwert, protestiert „DeineTube“ gegen „Upload-Filter, die das Hochladen von Tubenquetschfilmen auf Laster und das Recht auf freies Tubenquetschfilmegucken behindern“…

Natürlich gibt es so etwas wie geistiges Eigentum nicht. Genauso wenig, wie es überhaupt Eigentum gibt. Dass Menschen Dinge für sich beanspruchen, ist im besten Fall absurd, im schlechtesten Fall pathologisch. Aber wir leben nun einmal in einer Welt, die aus lauter ausgedachten, absurden Elementen besteht. Und solange die Google Gründer und YouTube Besitzer Larry Page und Serge Brin „Uploadfilter“ auf ihren Konten haben, die verhindern, dass wir uns von ihren Milliarden etwas Geld auf unsere eigenen Konten „hochladen“, sollten sie auch ein wenig für die Paste zahlen, die wir uns aus dem Hirn quetschen…

Warum wir für das Klima streiken!

Klimawandel, puh. Linksgrün versiffte Panikmache um nichts. So langweilig wie Häkelunterricht auf Valium. Die paar Stürme, Dürreperioden, Überschwemmungen… „Warum streiken die Schüler gegen den Klimawandel und schaffen sich in der Zeit keine Bildung drauf?“ wird derzeit viel gefragt. Vielleicht haben die Jugendlichen das berechtigte Gefühl, diese Bildung in Zukunft nicht mehr zu benötigen, weil es nicht mehr allzu viel lohnende Zukunft geben könnte…

Unsinn, den Profis solle man die Klima-Rettung überlassen, meinte Christian Lindner (FDP) neulich über streikende Schüler und die „Fridays for Future“ Demos. Und auch mal zum Zahnarzt gehen, um sich die Zähne richten zu lassen. Damit meinte er allerdings nicht den kieferorthopädischen Schiefstand vieler Demonstrierender, sondern eine Reparatur des Klimas durch Experten.

Nun sagen Letztere allerdings seit Jahren, dass wir viel zu wenig für eine „Klima-Rettung“ tun. Wobei es dem Klima natürlich total egal ist, ob es sich um zwei, drei oder 15 Grad erhitzt. Uns hingegen sollte das nicht egal sein. Schon jetzt tauen die Permafrostböden der Arktis, unter denen viele Millionen Tonnen Methan gefroren sind, welche, wenn sie losgelassen, zusammen mit anderen Faktoren eine „Heißzeit“ einleiten. Dann steigen die Meeresspiegel nicht um lächerliche 2 bis 3, sondern eher um 30 bis 60 Meter. Adieu, Honolulu, Holland, Hamburg… Willkommen in einer Zukunft zusammenbrechender Zivilisationen.

Vielleicht sehnt die Erde sich nach einem gigantischen Methan-Furz, um mal eben70 Prozent des vorhandenen Lebens auszulöschen. „Zu viel los auf dem Planeten“, könnte sie denken. Und: „Brennroden wir uns mal ein wenig das Haupthaar, damit irgendwann eine intelligentere Zivilisation nachwächst. Eine, die auf Frieden, Freude und Freundlichkeit basiert anstelle von Geiz, Gier und Gram. Und die rechtzeitig zum Zahnarzt geht und nicht erst, wenn alle Zähne unrettbar verloren sind.“

Chin Meyer ist am 4. Und 5. April mit neuem Live-Programm „Leben im Plus“ in den Wühlmäusen am Theo

 

Warum wir alle etwas Boeing sind!

Wer hätte je gedacht, dass der Airbus A 380 auf einmal ein sparsames, kostengünstiges Flugzeug sein würde? Jedenfalls verglichen mit der neuen Boeing 737 MAX, welche in letzter Zeit bereits zwei Abstürze zu verzeichnen hatte. Die Boeing läuft anscheinend auf einer fehlerhaften Software, welche dafür sorgt, dass etwas runtergeht anstatt hochzugehen. Eine Problematik, die vielen Männern mit Erektionsschwierigkeiten vertraut sein dürfte. Vielleicht wird das bald zum Bonmot. „Wie geht’s so?“ „Ach, bei mir hat es heute Nacht wieder Boeing gemacht…“

Die Software von Boeing könnte verbreiteter sein, als wir denken. Mit dem Resultat, dass viele Dinge im steilen Sinkflug sind anstelle in den Himmel abzuheben. Die Umfragewerte der SPD etwa. Oder die rückwärtsgewandten, politischen Rezepte sogenannter „konservativer“ Parteien, welche Wirtschaft, Umwelt und Nächstenliebe vernichten anstatt sie zu bewahren. Unklar ist, ob die Software sich auch in sozialen Medien etabliert hat, was dazu führt, dass sich statt fördernder Netzwerke fremdenfeindliche, hetzerische Panikmache ausbreitet.

Was, wenn gar die ganze Menschheit seit Jahren auf dieser Fehler-Software läuft? Die gesamte auf fossilen Brennstoffen basierende Kultur fußt schließlich auf dem Gedanken, dass man einfach ewig so weitermachen kann, ohne die Zeche für eine gravierende Veränderung unserer Umwelt zu zahlen. Wenn es uns nicht gelingt, bald eine Politik wirtschaftlicher und umwelttechnischer Nachhaltigkeit umzusetzen, könnte es das sein, was eine Nachfolge-Zivilisation mal über Homo Sapiens sagt : „Er begann als Hoffnungsträger – aber dann hat er leider Boeing gemacht…“

Gottseidank haben wir in Deutschland einen Flughafen, der extra sowohl für den A380 als auch die Boeing 737 MAX gebaut wurde – „Willy-Brandschutz-Airport“ BER – der umweltfreundlichste Flughafen der Welt, welcher mit Goethe zu uns spricht: Wozu in die Ferne schweifen…

Warum die Bahn uns tötet!

Auf Zug- oder Flugzeug-Toiletten lauert leider der Tod. Dort hat man als Mann zwei Alternativen. Entweder man steht – wie bei einem allein wohnenden, etwas verwahrlosten Kumpel. Dann besprüht man in einem Akt brüderlicher Harnstoffvereinigung den Sitz-Ring. In der Bahn ist das ein gewagtes Unterfangen, weil der Zug häufig just in dem Augenblick in eine Kurve geht, in dem man den Winkel des Harnstrahls auf die Zielkoordinaten der Kloschüssel ausgerichtet hat. Neulich war ich in genau so einer Situation, als die Ansage kam: „Aufgrund von betriebsbedingten Störungen müssen wir eine großräumige Umleitung fahren…“ und ich dachte: „Rat mal, was meinem Harnstoff gerade widerfuhr…“

Zur Vermeidung derlei Ungemachs kann man sich (nach intensiver Reinigung) auch setzen. Und dann passiert es: Das beste Teil des Mannes fällt auf die bakterienverseuchte Kloschüssel und fängt sich die tödlichsten aller multiresistenten Keime. Und ich will jetzt nicht hören: „Oh, Chin, das ist sicherlich nur dein Problem, denn trotz deines schmächtigen Körperbaus bist du besser ausgestattet als ein Elefant auf Poppern!“ Das ist gelogen! Mein Geschlechtsteil hat schon für viel Belustigung gesorgt, und das ist nicht die von Komikern erwünschte Belustigung. Zusammen mit Kommentaren wie: „Kann man den auch als Köder beim Angeln verwenden – wenn die Maden alles sind?“ Oder „Wenn man Telefontarife an die Länge des Geschlechtsteils angliche, telefonierst du sicher umsonst!“

Wer entwirft diese Toiletten? Entweder Sadisten oder Ingenieure mit den kleinsten Penissen der Welt, also Leute, die bei Telefon-Tarifangleichung mit Telefonieren noch Geld dazu verdienen – oder Alice Schwarzer. Oder die Kombination der oben Genannten: sadistische Ingenieure mit unterentwickelten Champignons, die in ihrer Freizeit gleichgeschlechtliche Kolumnen für die Emma verfassen! Warum redet da keiner drüber?

 

Wie wir die Wohnungsnot bekämpfen!

Die Wohnungsnot in deutschen Großstädten nimmt immer mehr zu. Eine Freundin berichtete neulich von einem Angebot der Anmietung einer Wohnung – für knapp 50.000 Euro! Abstand, wohlgemerkt, nicht Kaufpreis der gesamten Wohnung. Sie nahm dann Abstand vom Abstand und sucht immer noch. Nun ist Abstand in vielen Fällen sinnvoll. Etwa im Falle einer sexuellen Belästigung. Auf dem umkämpften Wohnungsmarkt kann er allerdings zum hinterlistigen Geschäftsmodell werden. Menschen mit hoher Bonität mieten eine Wohnung, richten sie spärlich mit Billigmöbeln ein und zocken dann den Nachmieter ab – da offenbart dann ein Ikea-Billig-Bettgestell mit Namen „Rekdal“ (gab es wirklich!) seinen wahren Charakter…

Immer mehr gerade weibliche Wohnungssuchende berichten überdies von günstigen Mietangeboten (leider auch wahr) – für die sie allerdings sexuelle Dienstleistungen erbringen sollen. Wer sich im Job nicht mehr „hochschlafen“ möchte, kann sich jetzt also ein „Heim-poppen“.

Eine Lösung könnte gerade in Städten mit hohem Single-Anteil sein: Partner- mit Wohnungssuche kombinieren. Wer im Netz „gematcht“ wird, muss sofort für mindestens eine Woche zusammenwohnen – da weiß man sofort, ob es für länger klappt. Wenn nicht, dreht sich das Beziehungskarussell endlich mal etwas schneller.

Außerdem gibt doch noch viele ungenutzte Flächen. Friedhöfe etwa – da wohnen Menschen weit unterhalb des Mietspiegels. Das ist wirklich unterirdisch! Um die Gräber nicht zu entweihen, entstehen auf den Friedhöfen luftige Pfahlbauten. Das ist auch umwelttechnisch sinnvoll – im Falle eines Ablebens nimmt man nur den Fahrstuhl nach unten und muss nach „Antritt der letzten Fahrt“ nicht mehr groß CO2 ausstoßen.

Was ist mit Regierungsgebäuden, die nur tagsüber genutzt werden? Ein paar Schlafsofas in Konferenzräumen böten hier Arbeitnehmern, die sowieso tagsüber arbeiten, eine sinnvolle Bleibe – die Aktion „Schnarchen im Bundestag“ wäre dann endlich mal kein Privileg mehr für Hinterbänkler!

Mit ein bisschen guten Willen ist so viel möglich…

 

Warum ein harter Brexit Berlin reich macht!

Exportnation zu sein, hat auch Nachteile: Ständig Ausländern Dinge zu verkaufen, sich so in Sklaverei vom Ausland zu begeben und dann abhängig von deren Zahlungsmoral zu sein – das ist „Pfui“, würde die AfD vermutlich sagen. Doch Exportnation hin oder her: ein harter Brexit wäre der größte Schocker seit „Aliens“. Wobei das natürlich ungerecht ist: Aliens haben wenigstens eine nachvollziehbare Intelligenz.

Die wirtschaftlichen Schockwellen eines Chaos-Brexits träfen vor allem Baden-Württemberg und Bayern. Hunderttausend Arbeitsplätze gehen dann über die Wupper – oder korrekter gesagt über Neckar und Donau. Der Süden Deutschlands wird zum Notstandsgebiet. Endlich mal ist dann Berlin gefragt. Vergessen und vergeben die Zeiten, als der FC Bayern München noch in der Lage war, Hertha BSC zu schlagen. Oder als Schwaben in Berlin den fetten Max machten. Schwamm drüber.

Denn jetzt brauchen die Bayern und die Schwaben uns. Es wird Care-Pakete mit dem Lebensnotwendigsten geben: Schokolade, Rosinen, warme Decken. Eine Luftbrücke nach Süden sollte schleunigst geplant werden… Gut, das wird vielleicht schwierig. Weil „ohne Flughafen in die Luft zu gehen“ eine Kunst ist, die nur Donald Trump so richtig gut beherrscht. So mieten wir dann von Kreuzberger Türken die Transit-Busse für eine „München-Rutsche“, um der Not leidenden Bevölkerung Süddeutschlands zur Seite zu stehen.

Die Konsequenzen sind vielfältig. Stuttgart wird aufgrund der Wirtschaftskrise und des dadurch zurückgehenden Verkehrs zur Stadt mit der saubersten Luft Deutschlands. Berliner mit alten Dieseln fahren hin, um die Stickoxid-Werte in vertrauten Regionen zu halten, nachdem verschiedene Menschen unter Sauerstoff-Schock kollabierten. Bayern-Mädels in Dirndln werden nach Berlin verschickt, um der Not auf dem Land zu entgehen. Und ein ausgemergelter Markus Söder in viel zu großen Lederhosen schleppt sich mit letzter Kraft in die Hauptstadt: „Haste mal’n Flughafen für mich!“

Warum ich nicht mehr im Internet bin!

Immer wieder wird vor Kriminellen gewarnt, die im Internet unsere Identität klauen und dann Kaviar, Kameras und anderen Kram auf unsere Rechnung bestellen. Ich erkundige mich bei einigen Digital-Native-Freunden, ob mein Passwort sicher sei. Zwecks leichterer Erinnerung habe ich nämlich ein relativ kurzes Passwort für mehrere Zugänge. Auf Empfehlung meiner entsetzten Freunde hin besorge mir ein Passwort-Programm. Welches leider genauso entsetzt ist. Bei fast jedem meiner Passwörter meldet es mir ein „sehr schwach“.

Recherchen ergeben, dass sichere Passwörter aus kryptischen Buchstabenkombinationen bestehen, etwa aus den Anfangsbuchstaben eines Satzes. Also: „Highway to Hell“ von AC/DC von 1979 ist mein Lieblingslied“ ergibt dann „HtH_vAC/DC_v1979imL“. Dummerweise ist das nicht mein Lieblingslied. Ich nehme das Passwort trotzdem. Das Passwort-Programm ist begeistert. Nachdem ich alle meine Zugänge ähnlich komplex ändere, brauche ich nur noch ein Master-Passwort für das Passwort-Programm. Das muss natürlich besonders sicher sein. Ich entscheide mich für „,Cheri cheri Lady‘ von Dieter Bohlen aus dem Jahr 1985 ist so was von Kacke“, also „CcL_vDBadJ_1985iswvK“. Eingetragen, verschlüsselt, nie wieder Datendiebstahl!

Leider fällt mir das Master-Passwort am nächsten Tag nicht mehr ein. War es wirklich „Cheri cheri Lady“? Oder „You’re my Heart, you’re my Soul“. Oder gar “Brother Louie”? Aus welchem Jahr, verdammt noch mal? Nachdem ich mehrere Wochen damit verbringe, die gesamte Discographie von „Modern Talking“ auszuprobieren, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich nicht vielleicht „den Wendler“ eingegeben habe. Der ist doch auch unsäglich. Nachdem ich alle Interpreten sämtlicher unsäglicher Lieder des letzten Jahrhunderts ausprobierte, gebe ich nach einigen Monaten auf. Meine Passwörter sind auf ewig verloren. Das Passwort-Programm hat meine Identität geklaut und bestellt bestimmt bald Kaviar, Kameras und andern Kram auf meine Rechnung.

Warum die Dampfer unter uns sind!

Der Raucher schien besiegt. Brutal vertrieben durch das Rauchverbot in Kneipen sah man ihn einst noch unter Heizpilzen in kleinen Rudeln gedrängt vor Gaststätten stehen – wie eine Herde kiffender Moschusochsen im Exil. Dann wurden auch die Heizpilze verboten. Immer seltener sah man den putzigen Gesell – er traf sich jetzt fast nur noch in geheimen „Einraumkneipen“-Zirkeln, in deren nikotingeschwängerter Rauschschwaden-Dichte Sauerstoff zu einer verfolgten Minderheit mutierte. Das erschwerte die Chancen des Rauchers auf dem Paarungsmarkt – immer weniger Menschen wollten mit einem kalten Aschenbecher an ihrer Seite aufwachen. Die UNO überlegte bereits, den Raucher auf die Liste bedrohter Tierarten zu setzen.

Doch die Lage hat sich geändert. „Guck mal“, sagt ein Freund neulich, „schon wieder ein Dampfer“. Ich überlege kurz, ob ich mir Sorgen um seinen Geisteszustand machen muss – immerhin sind wir mitten in der Stadt, weit weg von einer schiffbaren Wasserstraße. Als ich von einer Dampf-Wolke umhüllt werde, bemerke ich meinen Irrtum. Denn der Raucher ist wieder da – nur eben nicht mehr als Raucher, sondern als „Dampfer“.

Der Dampfer – verachtet von „echten Rauchern“, die in ihm nur ein Weichei sehen, der sich einem aufrechten Lungentod nicht stellen möchte. Belächelt vom Nichtraucher beim Nuckeln an seiner Maschine – ein Grenzgänger zwischen den Welten. Da hilft es ihm wenig, wenn er von den vielen Aromen schwärmt, die er neuerdings dampft: „Kirsch-Limone mit etwas Johannisbeere im Abgang“ – er klingt manchmal wie ein Wein-Connaisseur auf Steroiden, der von einem LSD-Flashback nicht zurückgekehrt ist.

Aber eins muss man ihm lassen: Er stinkt nicht mehr! Und außerdem: Auch unter Kannibalen gibt es einen neuen Trend, wie sich neulich auf Papua-Neuguinea zeigte, als der kleine Kannibalenjunge auf den Kochtopf zeigte und rief: „Papa – der Mann dampft ja!“ „Richtig, mein Sohn – das weiß doch jeder: gedämpftes Essen ist viel gehaltvoller!“

Warum wir dringend mehr abtreiben müssen!

Der umstrittene Paragraf 219a, der Information über Abtreibung unter Strafe stellt, wurde diese Woche „reformiert“. Herausgekommen ist ein Kompromiss, der dem Begriff „windelweich“ eine neue Dimension verleiht – im Endeffekt sorgt er nämlich für mehr Absatz weicher Windeln. Und verhindert, dass Ärzte auf ihren Webseiten über Abbruch-Methoden informieren.

Immer weniger Ärzte bieten auf Druck sogenannter „Pro-Lifer“ Abtreibungen an. Diese fanatischen Abtreibungsgegner, frauenfeindliche „Fötus-Fans“ gewissermaßen, sind nebenher auch gern mal gegen Flüchtlinge und für die Todesstrafe nach dem Motto: „Wir wollen abwarten, bis das Ding laufen kann, bevor wir es umbringen!“ Dabei müsste Abtreibung eigentlich in ihrem Interesse liegen – mehr Abtreibungen hieße weniger Überbevölkerung, Ressourcenknappheit, Migration… Und: Hätte Hitlers Mutter abgetrieben, wäre sehr viel jüdisches Leben gerettet worden! Auch Donald Trumps Mutter muss sich den Vorwurf mangelnder Nächstenliebe gefallen lassen.

Wer sagt eigentlich, dass das Leben dem Tod vorzuziehen ist? Vielleicht merken wir nach dem Sterben, wie erstrebenswert der Zustand ist. Vielleicht ist der Tod wie ein immerwährender Orgasmus auf Ecstasy ohne Nebenwirkungen? Vielleicht blicken wir nach dem Tod auf unser Leben zurück wie auf eine schlechte Beziehung: „Hätte ich geahnt, wie geil es ohne ist, hätte ich mich schon viel eher von meinem Körper getrennt…“

Gerade religiöse Menschen erzählen einem ja immer, wie toll das Paradies ist. Warum hindern sie dann kleine Menschen am Expresszugang? Vielleicht sollte es unter Strafe gestellt werden, wenn ein Fötus, anstelle sich in eine Pole Position fürs Jenseits zu begeben, erst mal eine Strafrunde auf der Erde drehen muss, dort von fiesen Mitschülern, Lehrern und einem bekloppten TV-Programm gefoltert wird, bevor er endlich bei magerer Rente einsam vor sich hin krepiert…

 

Warum wir dringend Berater brauchen!

Rund eine Milliarde Euro hat die Bundesregierung in den letzten Jahren für externe Beratung ausgegeben. Nun ist es natürlich super, wenn man zugibt, keine Ahnung zu haben und jemand fragt, von dem man glaubt, dass der sie hat. Wobei man vielleicht lieber jemand fragen sollte, der etwas nicht nur „ahnt“ oder rät, sondern konkret weiß! Also keine Be-Rater, sondern am besten „Wissende“… Das ist teuer. Wobei sich die Kosten natürlich lohnen können, wenn sie im Nachhinein Geld einsparen.

Viele kennen das von zuhause, wenn die Dame des Hauses fragt: „Wieso fehlt wieder Geld in der Haushaltskasse?“ „Naja, äh…“ „Gib es zu: Du warst im Puff!“ „Nein, so kann man das nicht sehen, es handelte sich um einen Intensiv-Kontakt mit externen Fachberatern zur Verbesserung inter-körperlicher Kommunikation!“ „Gut, ich gebe hiermit weitere Gelder für das Projekt frei.“ „Wie bitte?“ wird er verdattert fragen, „du gibt Gelder frei? Aber – wir wollten doch sparen!“ „Genau, wenn deine Fachkompetenz auf diesem Gebiet ein erträgliches Maß erreicht hat, können wir endlich den Gärtner feuern!“

Besonders das Verteidigungsministerium fiel in den letzten Jahren durch eine Vergabepraxis für Beraterverträge auf, die in etwa so transparent war wie Milchglas in einer dunklen Nacht. Einige Berater sollen derart eng mit führenden Verteidigungsleuten verbandelt gewesen sein, dass man darum bittet, den Begriff „Vettern-Wirtschaft“ durch „Kameraden-Kneipe“ zu ersetzen.

Nun ist man schnell versucht, andere zu kritisieren – aber vielleicht hat das System einfach einen Wurm? Immerhin heißt der Top-Posten im Ministerium „Minister“ – ein Wort, das ja eigentlich aus zwei zusammen gesetzten Worten besteht: „Mini“ und „Ster“. Mini heißt klein, Ster ist ein Maß für Hohlräume – glauben Sie ernsthaft, dass ein Job Genies anzieht, der als „kleiner Hohlkopf“ ausgeschrieben ist?